bei den Pilzen und den damit verbundenen Generationswechsel ric h tig erk an n t
h atte , h ie lt man Pilze in blo.ss ungeschlechtlicher A'ermehrung für ganze I’ilze,
ganze Pdanzon, was sie ebensowenig sind, wie ein b ru tknospentragendes Lebermoos.
Als man dann die eigentliehe Fortpflanzung, ohne sie rich tig deuten zu
können, fand, h a tte es den Anschein, als ob zwei griindversehiedone Pilze genetisch
ziisammcngeliörtcn, als ob bei den l ’ilzen etwas ganz besonderes, von
allen anderen Pflanzen abweichendes bestünde. Tulasne fand dies zuerst, und
seine Lu tdecknng fä llt noch vor die Zeit, wo durcli Hofmeister der Generationswechsel
bei liöhcrn Pflanzen b ek an n t wurde und namcntlicli vor die Zeit, wo
<ie lia r j/s zahlreiche F iite rsu ch u n g en eine Sex u a litä t auch bei den P ilz en nach-
gewiesoii h atten . Sie löst sich je tz t, ebenso wie die dadurch entstandene Disharmonie
zwischen l ’ilzen und anderen Pflanzen, zu ein er liestätigm ig von
'rh atsaeh o n anf, die von den bei höheren Pflanzen bekannten n ic h t in der Ila iip t-
sacho, sondern mir in unte rgeordneten Dingen verschieden sind.
W e l c h e s y s t e m a t i s c h e S t e l l u n g h a b e n w i r n u n d em l ’e ii i e i 11 i um
a n z u w e i s e n ? — Dies is t unsere v i e r t e u n d l e t z t e F r a g e .
Nach der ungeschlechtlichen zweiten Generation, den Ascnsfrücliten g e h ö r t
P e n i c i l l i u m der grössten Pilzgruppc, d e n A s c o m y c e t e n , a n . F s b le ib t die
Familie in n e rh alb der Gruppe zu finden übrig.
In der Existenz von ungesclilechtlieiien l ’ropagationsorganen, von Conidienträ
g e rn ’ ü d h e r t s i c h P e n i c i l l i u m d e in E u r o t i u m A s p e r g i l l u s , mit dem
es weiter in der Gestalt der Geschlechtsorgane grosse A eh n lich k e it h at. Es im-
tersclieidet sich aber von ihm durch folgende weseiltliclie P u n k te : Erstens dadurch,
dass das befruchtete Ascogon sofort m it dem sterilen Gewebe auswächst,
was bei E urotium erst nach Vollendung des Perithecimns gesch ieh t; zweitens
durch den cingescliohenen Ruhezustand als Sclerotium, der dem Enrotimii feh lt:
d rittens durch eine Gliederung der zweiten Generation iu einen v eg e ta tiicn und
friietificativen T h e il, wie sie an Eurotium u n b ek an n t is t';. Ilierclureh ist die
S p e rm o g o n ic n m it A e c id ien n a ch A u s s a a te n u n d In fo c tiq n en von k e im e n d e n T e lc n to sp o ro n a u f
B e rb e r is -B lä tte r b e g rü n d e t e in e n g e n e tis c h e n V e rb a n d n ic h t g e n ü g e n d , wie die U n te r s n dm n g c n von
f-ip to c ep b a lis, C h a e to e lad ium u n d M u co r M u c edo (S c h im m c lp ik e 1. T h c ili d a rg e th a n liah en d ü rfte n
') D ie se G lie d e ru n g d e r zw e iten G e n e ra tio n , w eh lie a n dio h ö h e re n l ’flanz en e r in n e r t is t
b ish e r be i k e in em l’ik c g e fu n d e n , w ird a h c r wo h l iv ah rseh c in lich au ch hoi a n d e re n h ö h e r e n
höhere E n twick lu n g des Penic illium gegenüber dem Eurotium bestimmt ausge-
sproclicn. In eben diesen hiev liervorgehohencn Momenten zum T h e il, vonichm-
lich aber iu dev S tru ctu r der Sclerotien ■ und iu ih re r Anskeiiimiig erkennen wir
bei einc'm kurzen Ueherblick ü b e r die h'amilieii der Ascomyceten sogleich e i n e
f r a p p a n t e U e b e r e i n s t im m u n g v o n P e n i c i l l i um m i t d c ii 4 'ü b e r ac oe n.
Diese stellen, wenigstens nach einer liich tn iig h in . gewiss au dem En d p u n k te
der Ascomyceten, rep räsentiren die höchst entwickelten Glieder dieser (in ip p e .
F eb e r die E n tw ick ln n g der 'J'rüffcln bis zum sclerotialen Zustande, bis zum l’iuikte
ih re r Auskeimung im In n e rn , ist nichts hek au iit. ein W rg leich kaiin also erst
an dieser Stelle heginneii. — AVie in dem ISati der Sclerotien von Peiiicillimii
miterscheiclen wir im Iiiiie r ii e i n e r a u .s g ew a c h s c iie n n o c li n i c h t a u s g e k
e im t e n T r ü f f e l , (welche aussen ebenfalls von einem dunklen veränderten
Ramlgewche umgehen i.st) zw e i wesentlich v o v s c h ic d e iic E l c ii ic n to . E r s t e n s
ein wenig gefärbtes Parenchym, dessen Zellen jedoch nicht üherall gleich dicht
veihunclcn sind. Einzelne in (1er ühvigcn Masse nnregelmässig al,geschlossene.
P a rtien desselben führen Luft in ih ren Iiitevccllularräiimen. und durch (len AVcclisel
minz ..eschlosscneu, dunk le ren l ’arcneliyms m it Inftfüliremlem, daher h eller er-
7chein7,i<lem wird das gleichmässige Ansehen ln der F arb e des Gewebes gestört,
es kommt, zu Folge der A nordnung beider zu einander, ein Ib ld licrau.s. in weF
ehern dunklere anastomosirencle Adern eine hellere Gruiidmasse zu d tm h z ie licn
scheinen. Diesem n u r dev Farbe nach verschieden scheinenden, m AA irklich-
k e it sonst fast gloichmässigen (inmclgewebe liegen als zw e i te s E lem e n t, an f
d ünnen Durchschnitten le ich t erk en n b a r, dunkel gefärbte H y p h en eingebettet.
Sie folgen, oft strangweise zusamnienliegend, dem Verlaufe des liiftfreien (jrn n d -
■ gewehcs n n d bestehen ans Fäden von dun k le r gelhhranner F arbe, welche man
in outen P räp araten oft üben weite Strecken in ziemlich geradem \ erlaufe iinter-
sehiidcm kann. In den besten Ziistäi.de.i, welche ich an T u b e r nifum zu sehen
Gcfleociiheit h a tte , welche abcn immer schon an einzelnen Stellen Au.skenmmg
und SporenbilcUmg ze ig ten , waren die dunklen H y p h en clmvh Scitoidewäncle tu
P ilz e n v ockommon. S ie w M violloich, fü r dio E ik liiv „ n g d o i “ “ f i ' ' ™ A I ' F u
k o rp c r v o n PUzcii A n h iillsiH in k le g e b e n , die j a v ie le Jahve U e s c b le ih ts -
kiuiln imdera al» d m d i so lb slän d ig o E rn ä h vm ig olmo M itw u km iB doi -Ic
geneva tioii.