<U'K Fusionssdilaurlies stets vuii d e r oberen Zelle nacdi d e r u n te rn , die wirkliidi
statttin d en d e \ ersclimelzung d e r Zellen u n d ih re spätere Abgrenzung' d u rch
neue anftrctcnde .Scheidewand sind an ü p p ig wachsenden Mycclendcn vom áten
Tage der Sporenkeimung an mühelos zu yerfolgen. E in einziger F ad e n , wenn
er in schnellem V\ achsthum begriffen is t, b ie tet alle Entwicklungsstadieii der
Reihe nach d a r: die obere Scheidewand olme F n sio n ssch lau ch , die 2te mit
einem so lch en , d e r 3tc in offner Verb in d u n g mit der b en a ch b a rten Zelle und
weiterhin n u r Scheidewände in den Fusionsösen (Taf. IV , Fig. 1 a—c). Sicht
man n u r fertige Z u s tä n d e , kann man die frü h e re offene Communication nach
dem A u ftre ten der secundären W a n d in d e r Oese n ich t meh r sehen, siclit man
ju n g e S tad ien , denen die Scheidewand fe h lt, so k an n man n u r in der Protil-
an sich t das g e treu e Bild von d e r Verschmelzung d e r Zellen e rh alten . K la r also,
(lass man n u r cntwicklungsgeschichtlich den wahren H e rg an g der Sache zu verfolgen
im Stande ist. u n d dass ü p p ig gedeihende n n d wachsende IMycelien fünftägigen
Alters h ie rfü r die erste Voraussetzung sind. Da man sie frü h e r n ic lit h atte ,
n u r fertige oder unfertig e Zustände besass, k an n es n ic h t W u n d e r nehmen, dass
diese Ocsenfusionen. d en Basidiomyceten vielfach an den Mycelien e ig en , öfter
gesehen u n d b eschrieben, niemals ab e r au sführlich gesellen n n d darum ric litig be-
scbricbcii sind. Man h at sie » Sclinallenzellen« g en an n t u n d schon h ie rm it die
\ orstcHung an g ed eu te t, als ob sie besondere Zellen wären, was niclit zutreffend
ist. In diesem Sinne h a t sie au ch de B a ry .Seite 15 seine r Morphologie der
Pilze zwar weitläuffg ab e r n n ric h tig besclirieben. wenn au c h zum T h e il rich tig
abgcbildet. Die obere d e r drei F ig u ren links stellt mit seiner eigenen Beschreib
u n g im W id e rsp ru c h , nach welcher die Schnalle eine Zelle sein soll. Die
offene Commiinicatioii b e id e r Zellen in d e r Fusionsöse h a t er n ich t gesehen,
n ach ihm schmiegt sich d e r Fusionssclilaucli der u n te ren Zelle fest a n , dann
tre n n t eine Scheidewand den .Schlauch vom M u tte rfad en und die Schnalle ist
fertig. M ie soll abe r nach dieser Beschreibung, also n ach seiner Vorstellung
ein Bild zn Stande k om m en , wie er es seihst gesehen n n d gez eichne t lia t? —
Ich h ab e mich vielfach nach Ansnahmcfällcil umgcselien u n d n u r e i n e n b e -
m e rk en sweith en gefunden. E r bestand d a rin , dass sich zwei Scheidewände in
d e r Oese nach d e r F u sio n bild eten , zwei Scheidewände, die iin ten fast zu-
samiiientrafen n n d ans d e r Oese ein .Stück aussclinitten. welche einer zweischneidigen
Sclieitelzelle nahezu entsprach.
AVenn wir \ins n u n das Bild eines ä lteren Myceliums vorzustelicn suchen,
so würden wir im Centrum eine allgemeine A'erschmelzung der Fäd en liaben,
nacli der P erip licrie die Abnahme d e r A'erschmel/ungen u n d die /u n a hm e der
Oesenfusionen. E b en weil n u n h ie r beide A'orgänge stattfin d en , k o n n te die
F rag e : ob die Oesenfusion den Ersatz der A’erschm cl/u n g ab g ib t, d ahin en tschieden
w erd en , ob die A’orgänge sich ansschliessen oder nicht. Ich habe
d araufliin viele Mycelien u n te rsu ch t u n d gefunden, dass Oesenfusionen dort niemals
v erk om m en , wo eine A'erschmelznng der Zellen zweier F äd en ein g etreten
ist; ab e r d e r um g ek eh rte F a ll war k ein e Seltenheit. F äd en mit Oesenfusionen
b en a ch b a rte r Zellen zeigten noch n a c h träg lich Fu sio n en mit an d e ren I'äden.
Afan k önnte , dies zu erk lä ren , sich vorstcllen, dass in der Fusion eine Differenz
der Zellen zum Ausgleiche k omm t, dass dieser Ausgleich ein vollständiger ist,
wenn Ze llen v erschiedener F äd en verschmelzen, ein wenig vollkommener, wenn
zwei b en a ch b a rte Ze llen verschmelzen, doch dies ist n u r eine A'orstcllung. —
N ich t ganz ohne Interesse schienen mir A’ersuche zu s e in , wie sich zwei verschiedene
Aiycelien zu ein an d er v erh a lten möchten. D er häufige F a ll einer
festen N'erknäuelung zusammengefaUener ¡Sporen u n d die Cultur eines solchen
Sporcnknäuels schien mir für diesen P u n k t besonders günstig zu sein. Si(>
k eim ten in N äh rlö su n g zu 50 an ein er Stelle, die sämmtlichen Keimschläucho
und sp ä tem Aiycelien b ildeten ein Netz von Anastomosen nic lit wesentlich anders,
als ob die F äd en A'erzweigungen e i n e r Spore w ären , und sp äte rh in tra ten mit
dem 5ten Tage Fusionsösen an den einzelnen F äd en auf.
Die llegelmässigkcit iu dem A u ftreten der Fusionsösen an Aiycelien b(‘-
stimmtcn Alters macht es mö g lich , ju n g e und ä l t e r e A iy c e l i e n u n d Alyccl-
th e ile n ach ih n e n zu erkennen. Ih re X n te rschcidung wird ab e r noch durch
einen an d e ren I'm s ta n d erleichtert. Sobald nämlich die Oesen e in g etreten sind,
wird d e r fernere A u fb au d e r Aiycelien in d e r Ijage der Scheidewände u n d <lcr
Bildung von Seitenzweigen weit ausg ep räg ter u n d bestimmter, als es vorlier der
F a ll war. Die Al'äiide tre ten in der fortwachsenden Endzeile in nahezu gleichen
Abständen ein u n d die verhältnissmässig s e ltn eren Seitenzweigbildungen der E n d zeile,
die meist im spitzen AA’in k e l (Taf. TA , Fig. 1 // u n d h von ib r abstehen,
werden 'we itau s ü b e rb o ten du rch eine re ich e re Zweigbildung der Gliederzellen.
Sie h e b t sogleich n ach dem Ersch ein en der Scheidewände an, u n d u nm itte lb a r
u n te r diesen k ommen die n eu en A'egctationspunkte zum A orschein Taf. 1. lig .