d e r Abstand d e r in n e rn H u tw an d vom Stiel, der diesem W a ch sth um n ic lit folgt.
N u r so allein wird es den Lamellen möglich g em ach t, c e n trip etal zu wachsen,
wozu ih n en sonst d e r lla nm feh len würde h .
-Aber was ist die Folge dieses c en trip etalen AA'achsthums d e r Lamellen mit
fortsch reiten d e r A u sdehnung des H u te s ? — Es muss eine n a ch träg lich e, nach
den ä lteren T h e ilen allmählich zimchmende A’e rh reiterim g d e r l.am e llen eintreten,
falls n ic h t ein Ein sch ieb en k u rz e r secu n d äre r Lamellen zwischen die v orhandenen
erfolgt. D ie s e k u r z e n L am e U e n . w e l c h e w ir v om C o p r i n u s (Taf. lA .
Fig. 4 u. 5) k e n n e n , f e h l e n h i e r t h a t s ä c h l i c h , u n d d e m e n t s p r e c h e n d
z e ig e n d i e L a m e l l e n e in e k e i l f ö rm i g e G e s t a l t , sie v e rschm ä len i sich
nach dem Stiele zu in c en trip e ta le r Kich tu n g ganz e rh eb lich T a f IX , Fig. 8;.
Die H y m e n i a l e l e m e n t e d e r L a m e l l e n iverden am in n en gelegenen
A’ege tationshecrde angelegt u n d b ed e ck en in geschlossener Pallisadenzone beide
F lä c h en d e r LameUen. Ih re weitere E n twick lu n g findet n ic h t oder n u r u n b e trä
ch tlich statt, so lange dio Lamellen noch an ihrem in n e ren A’ege tationspniikte
wachsen. Ob m m , wäh ren d dies g e sch ieh t, noch n ach träg lich in den bereits
angelegten Lamellcn th e ilen n eue Pallisadencleinente zwischen die vorhandenen
eingcschohen «verden. ob also eine in tercalare A'ermehrung d e r H ymen ialth cile
n n ah h än g ig vom A’egetationsheerde ein tritt, h ie rü b e r ist im AA'ege der Beo b a ch tu n g
so wenig, wie frü h e r beim Coprinus, eine sichere E n tsch e id u n g zu treffen; man
k an n das Ein sch ieb en n ic h t seh en , u n d Alessungen sind n ich t möglich ohne
Eingriffe, die den PUz tö d tc n , die also das AA'achsthum, welches man messen
will, von vorn h e re in sistiren. AA'ir sind darum an f AA'ahrscheinlichkeitsschUlsse
angewiesen, welche etwa aus ande ren Beoba chtungen sich h e rle iten lassen. Nach
diesen n u n wird eine Lamelle an ih rem A'cgetationspniikte mit geschlossener
Pallisadenzone so vollständig an g e leg t, dass ein n ach träg lich es Ein sch ieb en von
d e r Trama aus seine Schwierigkeiten liab en w ü rd e ; wir k ö n n en desshalb wohl
mit einigem G ru n d e annchmen, dass dies, wenn ü b e rh au p t, in n ic h t seh r bed
eu ten d en A'erhältnissen geschehen kann.
l n der bisherigen A'orstcllung wurde das cen trip etale AA'achsthum der
D e r c e n tr i- u n d b a s ip e ta le A u fb a u de r L am e lle n is t be i A m a n ita m u s c a ria d e u tlic h zu
e rk e n n e n ; e r s c h e in t a b e r b ish e r n ic h t b e a c h te t zu s e in , Avenigstens h a b e ich an k e in e r Ste lle de r
L ite r a tu r h ie rü b e r e in e A n d e u tu n g g e fu n d e n .
Lamellen allein in Betraclit gezogen, wir müssen uns je tz t noch ih re r gleichzeitigen
V e r l ä n g e r u n g v om G i p f e l n a c h d em K a n d e d o s H u t e s zu-
•Avendcn.
Ich fü h rte b ereits a n , dass die Anlage der Lamellen oben im Gipfel
d e r H u tan lag e a iih eb t, u n d von da n ach u n te n , also n ach dem Ilan d e des
H u te s , fortschreitet. D u rch successive Querschnitte k ö n n en wir uns hiervon
le ich t ü b erzeu g en u n d die Ein sich t g ewinnen, dass die H u tan lag e selbst noch
am Ila n d e in der F o rtb ild u n g begriffen is t, wenn bereits oben die Lamellen
an g e leg t u n d zn b e trä ch tlich e r Län g e herangewacliseii sind. Diese F o rtb ild u n g
des H u te s in c en trip e ta le r llic h tu n g , also die A'erlängerung des H u te s , h a t
au c h eine V erlän g e ru n g der Lamellen zur F o lg e , die sich vom Gipfel des
H u te s n ach dem Kande erstrecken. Die u n te ren P a rtien ein u n d derselben
Lamelle müssten n u n ab e r in dem Alaasse von den oberen T h e ile n , die
zue rst ange legt s in d , verschieden ausfallen, als der I mfang dos H u tes nacli
u n te n ein u n g le ich b ed eu ten d ere r w ird , also au c h ein u n d dieselben Lamellen
a n f eine grössere Eaum ilä ch e v erth e ilt werd en ; die LameUen müssten nach
u n te n ung le ich b re ite r werden, wenn n ic lit dieser grösseren Kaumzunahme coii-
form iimiier n eu e Lamellen zwischen den vo rh an d en en angelegt würden. D ie
A n l a g e d i e s e r s e c u n d ä r e n L a m e l l e n erfolgt in d e r n eu tra len noch u n -
differeiizirten Hypheiizone, in welcher die Lamellen nach u n te n fortgehildet werden,
sie erfolgt n ic h t zwischen den ä lte ren schon vo rh an d en en p rim ären Lamellen,
so n d ern mit diesen zugleich an der Stelle, wo sie differenzirt werden, also in dem
u n te ren A'egetatioiisrande resp. d e r Differenziruiigszone des Hutes. Diese A rt
ih re r Bildung ist für ih re Lage u n d ih re Gestalt massgebend. Die secundären
Lamellen erstreck en sich in c en trip etale r Iliclituiig. g enau wie die prim ären , bis
zum Stiel, sie sind in dieser Bczielumg ih n e n gleich, sind also au ch dem Stiele
an g ewach sen , u n d daraus fo lg t, dass wir au f Q u e rsch n itten die Lamellen als
p rim äre u n d secundäre n ich t u n te rsch eid en k ö nnen, weil sic h ie r alle die gleiche
Länge hab en . Es g ib t also k eine k ü rz e ren u n d län g e ren Lamellen, wie sie ein
Q u ersch n itt vom H u te des Coprinus (man vgl. Taf. IA . Fig. 4 ii. o mit l'af. IX ,
Fig. 8) au f den ersten Blick zeigt, u n d wenn wir das Modell der LameUen nach
d em Coprinus n ehm en woUtcn, so würden wir schliessen masseii. cs feh lten die
secu n d ären Lamellen. Dieser Schluss ab e r würde ein durchaus irrig e r sein. weU
sie in je d e r beliebigen an d e ren .Ansicht s ich tb ar sind.
B r e f e i a , Botan. UntersucUungen. IIL