
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aimalimcii. ih re weitere conséquente D u rch fü h ru n g beliie lt bei je d e r richtigen
und gründlichen re b e rlc g u iig die Oberhand.
I(li zog seliliesslieh von einem weit hergeliolten Gedankengange A'ortheil,
der seinen l rsp ru n g au f rein physiologischem Boden b at. Es war durch die
vielseitig erscliöpfenden Versuche nahegelegt, dass das S u b strat n ic h t von allein
ina.ssgehender Bedeutung an f den Verlau f der En twick lu n g des Pilzes sein könne,
ehen.so cinleiuditend war es au c li, dass in dem Pilze selbst der Mangel einer
ge.scblechtliclieii Ditfereiizirnng n ich t wohl zu suchen sei ; um so wahrscheinlicher
wurde es dagegen, dass ein d ritte r Factor, nämlicli der Sauerstoff der L u ft, eine
besondere Bolle spiele. Die L eb en sth ä tig k e it der Pilze s teh t u n te r dem directen
Einflüsse de.s Sauerstoffs der Luft, ebenso wie die der g rü n en Pfianzen. A'on
diesen unte rscheiden sich die Pilze dadiuxdi, dass sie die organische N ahrung
n u ll t selb.st in sich erzeugen, die zu ih rem U n te rh a lte n ö th ig ist, dass sie diese
vielmehr als gegeben voraussetzen. Darum b edihfen auch die Pilze nich t des
Lichte s zu ih re r E rn ä h ru n g wodurch j a m it H ü lfe des Chlorophylls in den
B lä tte rn holierer Pflanzen die organische Substanz aus der Ko h len säu re der I.u ft
u n d AA asser erzeugt wird), sie bedürfen n u r des Sauerstoffs der L u ft u u d gegebener
organischer Substanz, um ganz in T'ebereiiistinmmng m it a llen anderen Pflanzen
durcli einen lebliaften Oxydationsprozess, dureh E e sp ira tio n die nö th ig en K rä fte
zu gewinnen, die ih re Lebenstliätigke it bedingt. AA'ir besitzen also in dem mehr
oder minder inaiigeliideii oder stä rk e r zutretenden Sauerstoff ein Regulativ, die
E n twick lu n g bald in normaler AVeise, bald in k ü n stlich verlangsamtem Gange vor
sich gellen zu selieii. Ebenso g ib t uns der normale A'erlauf der E n twick lu n g
bei Ponicillinm in ungehemmtem L u ftzu tritte das Bild eines zu intensiven Le -
bensprozesse.s, der in .seiner Beschleunigung eben n ic h t ü b e r die Bildung von
Proiiagation.sorganen liinaiiskommt. AAfle mochte sich n u n aber die Sache ges
talten , wenn man der L u ft resp. dem Sauerstoffe der L u ft n ic lit meh r in so
loUem Alasse Z u tritt g e sta tte te? dies war die n äch ste F rage, die zu beantworten
war. Ich h a tte schon frülier au f rein expe rimentellem AA’ege in dieser A rt bei
Eu ro tium A.spergillus glaucus eine so massenhafte Erz eu g u n g von Pe rith e c ien >)
m it fast g än z lich e r 1 nterchückung der Conidienträger zu AA’ege g ebracht, da.ss
h ie r etwas Aehnliches bei Penicillium d enkba r war.
Ic h w e rd e h ie rü b e r s p ä te r de s N ä h e r e n re fe rire n .
Es wurde zu den Versuchen ein S u b strat gewählt, das scliou frü h e r bei den
Zygomyceten vorzügliche Dienste geleistet liattc, von dem sich bestimmt aiinelimeii
liess, dass die Pilze, die au f ihm leb ten , u n te r keinerlei Nahmngssorgen zu leiden
h a tten . Es is t das gewöhnliche, n ich t gesäuerte grobe Brod. Ich besäete ein
g la tt abgeschnittenes Stückclien an seiner Un terseite an vielen Stellen mit beliebigen
Penicillmmsporen u n d zwar in der A rt, dass diese in einem AA’asser-
tropfen verb reitet behutsam m it einer tiaehen Nadel ü b ertragen wurden. Ich
bespritzte dann -das Brod au den besäeten Stellen mit der Spritzflascbe, damit die
Sporen meh r ins In n e re gelangen und in der grösseren F eu ch tig k e it schneller
uiicl reicher aiiskcinien sollten. So v o rb ereitet legte ich das Brod mit der he-
säeten Seite a u f eine g la tte Unterlage, und sorgte dafür, dass au f dieser überall
e in möglichster Anschlmss des Brodes stattfan d ; sorgfältig hecleckt wurde die
Cu ltu r sich selbst überlassen. Nach Vh rlau f von etwa drei AVochen n ahm ich
das aussen ganz b la u überzogene Brod von der I ’ntc rlag e ab u n d bemerkte an
seiner Unterseite h ie u n d da in dem noch lebenskräftigen weissen Mycelium k l e i n e
l ’ r o t u b e r a i i z e n , die an anderen S te llen , wo sie sogar in k le in en Häu fch en
gesellig neben u n d überein an d er sassen, noch deutlicher sich abhoben. Sie
k o n n ten von dem weissen Mycelüberzuge le ich t befreit werden und en tp u p p ten
sich als feste h a rte K ö rp e r von n ic h t ganz ru n d e r G e sta lt, i n d e r G r ö s s e u n d
F a r b e e i n e m g c l h e i i S a n d k o r n c ä h n l i c h . Im In n e rn bestan d en sie aus
einem ganz normal geb au ten farblosen Gewebe dickwandiger Zellen, wie man
a u f d ünnen Q u e rsdm itten aufs deutlicliste sehen konnte. Das Gewebe zeigte
alle Eigenschaften pflanzlicher Cellulose und d eutete zugleich in der stark en Verd
ickung (Taf. IA’, Eig. 20 u. 21) seiner AVände au f einen R u h ezu stan d h in , den
die Pflanze, der sie an g e h ö rten , in dieser G e sta lt angenommen h ab en musste.
Diese Pflanze n u n k o n n te aller AA'alirseheinliclikcit n ach keine andere sein als
P enic illium selbst, da die C u ltu r clmchaus rein n n d frei von ande ren Pilz en gehliehen
war. Auch neue A’ersuche, die schnell iu derselben AVeise wieclerlcolt
wurden, b e stä rk ten durch einen gleichen Befund diese AA’ab rs ch e in lid ik e it, und
da b ei vielen anderen Pilzen in der S c l e r o t i e n f o rm der Schlüssel zur weiteren
Generation b ek an n te r Massen gegeben ist. so war G ru n d vorliandeu an zn n d im en .
dass dies a u d i in der gefundenen Dauerform für P e iiid llim n der F a ll sein konnte.
Der sichere Beweis fü r diese Annahme war allein von einer vor.siditigen en t-
w ick ltm g sg c sd iid itlieh cn U ntcrsudmu'g der gc>fimdenen Gegenstände zu erwarten,
i i r o f p l d , Botan- Uiitorsucliungoii. II