boricliíigt worden. Hartig h a t ü b e r die ])arasitÍRche T/cbensweisc des Pilzes
'Tliatsaehen "von der höchsten AVahrscheinlichkeit beigehracht, er h a t sie d u rch
eine iutllc von Kinzclbcübachtungon allseitig g estützt; n u r ü b e r einen P u n k t von
fu ndamentaler AVichtigkoit ist er n ich t h inaus gekommen, den cxporinienteilen
Nachweis des Parasitismus ist er uns schuldig g ch lieb e ii, d i e d i r e c t e B e o b
a c h t u n g d e s P a r a s i t i s m u s , » d e s E i n d r i n g e n s d e r l l h i z o m o r p h a « liat
er n ic h t gemacht. Es war unmöglich diesen Beweis zu fü h ren , cs feh lte das
lebende Alaterial, die Versuche einzuh'iten. Dies ist n u r in k ü n stlich e r Cultur
gegeben, wo man über fortwachsondo fo rt u n d fo rt e rn äh rte Strän g e der llh . subte
rrán e a v erfügt, die man u nmitte lb a r mit dem A'ersuchsobjecte in B e rü h ru n g
brin g en kann.
In dem Ze itabschnitte, wo meine Cu ltu ren am üp]>igsten waren, gegen Ende
J u n i, wo die ganze Cultur b ed e ck t erschien mit h u n d o rten von Strängen der
Rh. su b te rrán e a , die ih re Vegetationsspitzen frei nach aussen stre ck ten , begann
ich dio Reihe ex p e rimen teller A’ersuche ü b e r das E in d rin g en des Pilzes in Nadelhölzer.
Als Object wäliltc ich frische dicke AVurzeln von K iefern , auf denen
d e r Pilz am h äutigsten parasitisch vorkommt. Ich gru b sie aus u n d b ra ch te sie
u nverletzt u n d frisch mit den Rhizoinor])hensj)itzen in innige Berü h ru n g . Der
Effect war in allen Fällen übereinstimmend. D ie R h i z o m o r p h e n d r a n g e n
s o f o r t e in u n d s c h o n n a c h 5 — 7 T a g e n k am d ie e i n g e d r u n g e n e R h .
s u b t e r r á n e a a ls s u h c o r t i c a l i s a n d e r S c h n i t t f l ä c h e w i e d e r z um A o r s
c h e i n (Taf. X I, Fig. 9— 11). In Form eines Alantels quoll die. Spitze am
ganzen I ’mfange d crS eh n ittflä ch c zwischen Rinde u n d Holz h e rv o r (Fig. 9— 1 Ir, „ ,;).
Die anfangs re in weisse F a rb e verwandelte sich an d e r L u ft bald in eine b rau n e ,
und in diesem Zustande u n te rsch ied sich die Rhizomo rp h a n ic h t m e h r von den
iu k ü n stlich e r Näh rlö su n g cultivirten, wenn u n d wo diese an die Im ft kamen.
\'o n besonderem Interesse waren einige F ä lle , in welchen die eben aus dem
Holz heiu orwachsende Rli. suhcorticalis an ihrem Vegetationsrande sich zu einer
Anzahl ru n d e r Stränge d e r Rh. su b tem in e a wiederum au flö ste (Fig. IU. n. g)-
diesen F ä llen war d e r U ebergang b e id e r F o rmen in ein an d er in continnirlichcni
Zusammenhänge oin doppelter. Die zuerst aus den Sporen des Agaricus in
Ptlauniendecoct cu ltiv irte Rh. suhcorticalis ging an d e r Oberfläche in sub terrán e a
über, diese drang in die Kicfcrwurzc l (“in, kam als Rh. sulx^orticalis zum A’or-
sclu'in. um sich sogleich wieder in Rli. su b terrán e a umzuwandcln (Fig. 1 11_«)-
D e r A c t d e s E i n d r i n g e n s d au e rt etwa 1 bis 2 Tage, in den weiteren
'la g e n erfolgt d a s r a p i d e A V a c h s th um d e s e i n g e d r u i i g c n e n S t r u n g e s in
d e r c a m b i a l e n R e g i o n d e r A V u rz e l von dieser reich lich ernälirt, so da.ss
iu d e r k u rz en I'rist von (>—S Tagen eine Strecke von 5— (> Zoll von dem l ’ilze
im leb en d en Holze durchwachsen wird. Die verscliiedenen Formen des E in dringens
liahe ich in den Fig. 9— 11 dargestellt. In Fig. II d rin g t der Strang
an d e r freien Schnitttiäclie zwischen R inde u n d Holz ein, also an ein er AVnnd-
stc lle ; in Fig. 9 s b o h rt sich die Sjiitzc ein er Rhizomorpha direct in die Rinde
der in tacten AVurzel ein ; in Fig. lOau. i endlich h a t sich der Strang, ü b e r die
W u rz e l hiiiwachsend, dieser mit der weichen Spitze angeschniiegt u n d ist im
H alb k reise um sie gewachsen, h ie r sind an der ganzen Unterseite Seitenzweige
gebildet, welche d ire c t eindringen. In analogen F ä llen der seitlichen B e rü h ru n g
des Pilzes mit der AA'urzel zeigtet immer seine Unterseite betreffs d e r Seiten-
zweighildung zum Zwecke des Eindringens ein glehdics V e rh a lten ; cs gelang mir
ab e r n ich t, expe rimentell zu erweisen, dass auch u n te r an d e ren Umständen bei
einseitiger Berü h ru n g d e r Rhizomorpha mit einem ande ren festen Gegenstände
die gleiche einseitige Anlage von Seitenzweigen hcrvorgcrufc ii wird, dass sie also
u n te r dem Einffusse d e r hlossen B erü h ru n g steht.
D a s g a n z a u s s e r o r d e n t l i c h s c h n e l l e AA’ a c h s t h u m d e r R li. s u b -
c o r t i c a l i s , a l s o d e r S t r ä n g e , w e l c h e in d i e A V u rz e l c i n g e d r u n g e ii
s i n d , e r k l ä r t z u r G e n ü g e d i e v e r h e e r e n d e n A A 'irk u n g o n d e s P i l z e s
in K i e f e r n b e s t ä n d e n , wie sic Hartig') aus re ich e re r A n schauung schildert,
als sie bish er mir, der ich n ic h t Fo rstman n hin, zu Gebote standen. AA’ir k önnen
an n ehmcu , dass n ach dem E in d rin g en längstens in wenigen Alonaten das ganze
AVurzelsystom von Rhizomorphen d urchwachsen ist, u n d dass d u rch die Zer-
störimgcii in d en AVurzeln die Pflanze auch iu den oberird isch en 'riie ilcn bald
abwelkcn muss. D e r Pilz d rin g t iu diese von d e r AVurzel aus ein, n n d eh e er
noch I bis 2 Fuss im Stamm in die H ö h e gewachsen ist, tro c k n e t der Stamm
ab , u n d damit ist ein weiteres höheres A'ordringen unmöglich geworden. Der
eigentliche Sitz d e r K ran k h e it ist die AVurzel, u n d eb en weil man die AVurzel
ein er g enauen Un tersuchimg n ic h t u n te rzo g , sind wohl dio Angaben ü b e r die
Ursa che des Erdkrchses, ü b e r die Frage, ob dabei ein Pilz die wirkende Ursache