ob ein Annuhis vorkommt oder fehlt, ob eine H u th a u t geb ild et wird, ob die
Mycelien Stäb ch en erzeu g en , ob diese d ire ct an den F äd en oder gleichsam an
Fru ch tträg e rn entstehen, ob häufige oder seltene Fusionen d e r Mycelfäden, ob
Sclinallenfusionen u n d S trangbildungcn e in treten , ob Sclerotien als Uebcrgangs-
stadium vom Mycelium zum F ru ch tk ö rp e r in den Entwicklungsgang eingc-
schlossen sind oder n ich t, etc. ■ Alle diese A'ariationen sind in den vier Fo rmen
vom morphologischen u n d entwicklungsgeschichtlichen S tan d p u n k te aus sattsam
e rö rte rt, ih re u nm itte lb a re A’crwendung für die speeielle Systematik g e h t ü b e r
den A’orw u rf der vorliegenden A rb e it hinaus. Ic h h ab e die AA’ah l u n te r den
von mir u n te rsu c h ten C'oprinusarten so getroffen, dass in ih re r speciellen D arlegung
alle die morphologisch wichtigen u n d h e rv o rtre ten d en Alomente eine Berü
ck sich tig u n g fanden, welche mir u n te r der Zalil d e r u n te rsu c h ten F o rm en b e gegnet
sind.
Bei den Agaricinen im Allgemeinen b ei gymnocaiqicn u n d angiocarpen
Formen) h ab e ich die Hau})ttypen von Coprinus, soweit ic h bis je tz t u n te rsuchte.
wiedergefunden; ic h unterlasse es, n äh e r au f sie einzugehen u n d bem erk e
n u r. dass hie u n d da vorkommende S täb ch en , von denen E id am') einige beschrieben,
niemals k eimten , ib re Bildung eh e r au fh ö rte , als die ersten Anlagen
von F ru c h tk ö rp e rn g eb ild e t AA'urden.
N u r 3 H a u p t p u n k t e b e d ü r f e n n o c h e i n e r e i n g e h e n d e n B e s
p r e c h u n g : d e r A n n u lu s s u p e r u s , der oben im Stiel angewachsen ist u n d
die b ek an n ten Alanchetten b ild e t, d e r A n n u lu s i n t e rm e d i u s , d e r dem Stiel
angewachsen etwas tiefer etwa a u f Vs oder Vi seiner H ö h e vorkommt u n d endlich
d ie g eA v a ltig e n S t r a n g b i l d u n g e n , welche in F o rm von R h i z o m o r p h e n
dem Entwicklungsgänge d e r Ag aricinen angehören.
AUe drei P u n k te k ö n n en in d e r U n te rsu ch u n g von 2 Pilzen, ein er Aman ita
u n d einem Agaricus ih re E rled ig u n g finden. D e r A n n u l u s s u p e r u s f i n d e t
s ic h b e i A m a n i t a v o r . d e r A n n n l u s in t e rm e d i u s u n d d i e R h i z o m
o r p h e n s in d , die le tz te ren vorzugsweise, d em A g a r i c u s m e l l e u s e i g e n .
Ich b eginne m it d e r Amanita muscaria.
'■ EU Iam , z u r K e n n tn is s d e r B e fru c h tu n g b e i d e n A g a r ic in e n -A r te n . B o tan is ch e Z e itu n g
1 S 7 5 ; fe rn e r E id am . U e b e r die E n tw ic k lu n g d e r G e s ch le ch tso rg an e b e i d e n H ym e n om y c e te n
N a tu r f . V e rs am m lu n g in Graz 1S 75.
Amanita muscaria.
Die jü n g sten Stadien der F ru ch tk ö rp e r von Aman ita finden sich an den
S tan d o rten des Pilzes in d e r E rd e vor. Sie h ab en eine meh r oder weniger ru n d e
F o rm u n d sitzen als k le in e K n ö llch en (Taf. IX , Fig. 4) dem Mycelium a u t Dieses
le b t in d e r E rd e u n d b este llt wie alle Mycelien dieser Pilze aus den b ek an n ten
H y p h en elem en ten . Combinationen dieser H y p h en zu Strängen h ab e ich an den
Aiycelien n ic h t finden k ö nnen, und, wo sie sich zeigten, k o n n ten sie als secundä
re Bildungen, aus dem Basaltheile d e r F ru ch tk ö rp e r entsprungen, naclige-
wiesen werden. I d i möchte darum glauben, dass S tranghildungen dem Alycelium
n ic h t eigen sind u n d die F ru ch tk ö rp e r an einzelnen F'äden entstehen, wie h ei
Coprinus. Le id e r ma chen es die zu grosse A läd itig k e it des Pilzes u n d seine
Fru ctificatio n in b estimmter Jah re sz e it schwierig, diese Frag e im AA' ege d e r Cultur
s ich e r zu entscheiden.
D ie j ü n g s t e n F r u e h t a n l a g e n in Form k le in e r K n ö llch en b e steh en aus
e in e r dicliten A'erbindung von H y p h en , in welclier die A u sdehnung der H y p h en elemen
te zum P rimordinni des Stieles eb en begonnen h a t Fig'. 4 . Sie erfolgt
n ic h t in allen Fäd en gleichzeitig, sondern lieb t in einzelnen n n te r diesen an.
Als n atü rlich e Folge dieses vereinzelten A u ftreten s erscheint das P rimordinm des
Stieles aus zwei h e tero g en en Elemen ten zusammengesetzt, nämlich aus H y p h en
m it grossen Gewebszellen unte rmischt, welche letztere aus den einzelnen H y p h en
durcli D eh n u n g u n d Streck u n g n atü rlich liervorgcgangeii sind. Bereits b ei sehr
ju g e n d lic h en Anlagen ma ch t sich an d e r Spitze die Bildung des H u tes b em e rk b a r
als eine locale eng begmeiizte. äusserst leb h a fte Entwicklung n eu e r feiner H y p h eii-
elcmentc, die dem P riin o rd ium des Stieles entsprossen u n d etwas u n te r der Ob erfläche
am dichtesten erscheinen (Fig. 4».