
3 b imd l ’af. IV . Fig. I a und b . Bei ü p pigen Mycelien stehen sie in der
Dreizalil l'a f. 1 <7 u n d b] nalic zusammen, u n d erst, wenn die E rn ä h ru n g
mangelhaft wird, sinken sie a u f zwei u n d schliesslich a u f einen Taf. I, Fig. 3b)
zurück. Eb en weil sie fast niemals auszubleiben (Fig. 3 6 und Fig. 1 c, Taf. IV
und r, pflegen, trä g t also ein Alycelfäden in regelmässigen Abständen, wirte lförmig
gestellte Seitciizwcige, die sicli fast ausnehmen wie AMrtelzweige einer
Kiefer, u n d m eh r im re ch ten AVinkel (Taf. IV , Fig. Irt u n d 62- 1) vom H a u p tfaden
ab s te h en , als ein Zweig der Endzeile. Die Seitenzweige entwickeln sicli
cntwe<lcr alle zu n eu en H a u p ta x e n , indem eine G lied eru n g u n d Verzweigung
an ih n e n e in tritt wie in den H a u p ta x en , oder n u r einzelne oder g a r ein er von
ih n en geniesst diesen A'orzug allein. D an n ble iben die an d e ren k u rz u n d gleichsam
ru d im en tä r, sie beschliessen frü h ih re E n twick lu n g mit zahlreichen unregcl-
mässigen Seitenausstttlpuiigen, die sich mehrfach wiederholen u n d - an den
Spitzen verjüngen gleich den En d en eines Hirschgeweihes .^Faf. IV , Fig. 1 d),
n u r dass sic zah lreich er sind u n d wirr u n d sparrig d u rch e in an d e r stehen. A u f
diese Seitenzweige mache ich besonders au fm erk sam, weil b ei än d e rn Cojirinus-
A rte n . zu denen icli sp äte r ü b e rg eh e , gerade an ih n en die ( ’onidien resp. die
Stähchcnfructiflcationen au ftreten . die h ie r völlig fehlen, wenigstens in h u n d c rtcn
■\-oii ( ’u ltu ren niemals au fg etreten sind.
Ich e rw äh n te , dass die Oesenfusionen. wenn n ic h t schon an d e r ersten,
sicher an der zweiten Scheidewand eines wachsenden Alycelfadens zu finden
sind, u n d fü h rte au s. wie mit dem A u ftre ten der Oesen die A'erzweigung der
Mycelien namentlich an den Gliederzellen in Zaiil und Stellung eine auffallend
regelmässige w ird . — sollte n u n am En d e zwischen b eid en E rsch ein u n g en ein
in n e re r Zusammenhang b e s teh en ? sollte vie lle icht die B ildung der Seitenzweige
gerade u n te rh a lb oder an d e r A'erschmelzungsstelie d e r Fusionsöse d u rch die
Versclimelzung der Zellen hervo rg eru fen werden?*). Die Beo b a ch tu n g musste
liier in n e rh a lb besch eid en er (Grenzen ein F r th e il an b ah n en k ö n n e n , sobald sie
’ Die se Z u s tä n d e h a b e n d u rc h ih r e n b e s tim m te n m o rp h o lo g is ch en C h a ra k te r e tw a s so e ig e n th
üm lic h e s in d e r E r s c h e in u n g , d a ss m a n u nw illk ü r lic h a n die v o n Tulasiie b eo b a c h te te n Z u s tä n d e
d e r P e z iz a c o n flu en s u n d d ie C o p u la tio n d e r K ra n z k ö rp e rc h e n v o n T üleüa e r in n e r t w ird . J e d e n fa
lls g e h e n sie zu d e r E rw ä g u n g V e ra n la s su n g , ob e s g e re c h tfe rtig t is t, V e rs c hm e lz u n g e n v o n Z e llen
b e s tim m te r u n d im m e r w ie d e rk e h re n d e r F o rm mit R ü c k s ic h t a u f d ie se F o rm fü r e in e n S e x u a la c t
a n zu s eh en .
a u f die F rag e g erich te t wurde zu entscheiden, ob die Oese frü h e r oder die Seitcn-
zwcige frü h e r eiitstehcii. Das erste ' war zwar sehr häufig d e r Fa ll, u n d in den
allermeisten F ä lle n kommen die Zweigausstülpungen erst nacli d e r Vcrselimel-
zung zum \ ’orscliein, ab e r keineswegs ausnahmslos, u n d als n ic lit ganz seltene
Ausnahme b eo b a ch te t man le ic lit, wie die V eg etatio n sp n n k te fü r die .Seitenzweige
eh e r ange legt sind, als die Spitze der Oese dio u n te re Zelle iiocli erreiclit
Pat. __ Die F äd en d e r Mycelien erh eb en sich fast n ic lit, n u r liie r u n d da, mit
k u rz en Spitzen in die Lu ft, selbst ü b e r den C u ltu rtro p fen h inaus au f d en Oiijcct-
trä g e r v e rb re ite ten sie sich n u r wenig, ein Luftmyccliuni dürfte liiornach dem
I’ilze kaum eigen sein, u n d ich will sclion an dieser Stelle b em e rk en , dass icli
a u f Massenculturen in festem Substrat aucli n ic lit eine S p u r davon gesellen habe.
M it der allmä lilichen Abnalime der Nährstoffe iii dem C u ltu rtro p fen des
Objec tträge rs n eig t sicli die vegetative En twicklung d e r Mycelien langsam dem
En d e d. h. dem Stillstände zu. N u r wenig nehmen h ie rm it die H au p tfäd e n an
Dicke a b , sie sehen an d en E n d en sclimälcr u n d einfacher au s , weil die V e rzweigungen
abne limcn u n d scliliesslicli a u fh ö ren . J ed e e rn eu te Z u fu h r an
Nährstoffen le ite t ein erneutes Wa c listh um d e r F äd en ein, u n d icii g la u b e , dass
es u n b eg ren z t an den E n d e n fo rtd a u e rt, wenn die E rn ä h ru n g darnacli eingeric
h te t wird, w o fü r-u am en tlic li au ch die Beo b a ch tu n g en an Massenculturen a u f s
entschiedenste sprechen.
E rs t nacli A b la u f von 9— 12 Tagen b eg in n t an d en ä ltern Mycelfäden
die F ructification, die Anlage von F riieh tk ö rp e rn . In kle in en , wenig e rn äh rten
Cu ltu ren en tsteh en die F ru c litk ö rp e r u nm itte lb a r an einzelnen Mycelfäden (Taf. I.
Fig. 4 '., in ü pp ig e ren C u ltu ren werden gewölmlich erst Scle rotien gebildet, aus
denen die F ru c litk ö rp e r direct k e im en , u n d vielfach finden sich b eide F ä lle in
ein u n d d erselben C u ltu r v e re in ig t, es entstehen Sclerotien u n d F ru ch tk ö rp e r
nebeneinande r. W ir wollen die Bildung der Sclerotien zuerst verfolgen.
D i e S c l e r o t i e n b ild en sich an jed em b elieb ig en Mycelfaden, welcher der
Oberfläche der Ciiltiirlösung n ah e gelegen ist. A n ihm b eg in n t eine adventive
Zweigbildung, die in die L u ft fü lirt (Taf. II, Fig. 5 a). En twed er bilden meh rere
n ah e zusaiiimenstclieiide Eadensprossc den Anfang, oder ein einziger .Spross, der
sich schnell verzweigt, le ite t den Vorgang ein. Die .Sprosse k ö n n en an den Zellen
der H a u p t- oder Seitenzweige h ö lic rn Grades entstehen n ahe an den Scheidewänden
oder au ch in der Vlittc der Zelle. D e r einzelne Spross mit seinen frü h en