
I . L
Erhebungen (Fig. 15 c Taf. TF. iu denen sich zue rst dunkle Farb en sch attiru iig eii
zeigen. Diese erste Anlage der Meiubranverdickung und Ditferenzirung schreitet
an der wachsenden Zygospore allmählich zu r Ausbildung eines dicken schwarzen
Exosporiums (Fig. LG, IT u n d J S a T a f . II v o ra n , dessen d u n k le F ärb u n g sich
noch über die T rä g e r (b' in ziemlicher Ausdehnung hinzieht. Le tz te re haben an
d e r reifen S])ore gei'in g c, von einander wenig abweichende Grösse u n d fallen
mit grösser Le ichtigkeit von ih r a b . so dass es oft den Anschein h a t, als ob
d ie Zygospore n u r von einem 'Fräger und Faden e rzeu g t wäre. Die ausgebildete
S p o re , deren Grösse schwankt von 0 ,0 9 9 0—0,2145 Min., ist von zwei dicken
JMembranen umgeben. Die äussere ist schwarz, ra u h und u n eb e n , mit dicken,
weit hervorragenden Frotuberanzen versehen (Fig. IG, 17, 18 l'a f . I I \ die zu
gross und weit sind um regelmässige An o rd n u n g erkennen zu la s s e n : sie ist
h a r t und brü ch ig und kann durch schnell g eführten Druck von d e r inne ren Memb
ran gelöst werden, die mit dem unverletzten In h a lte der Spore liervorschnellt
(Fig. 1 9 'l'af. II . Allsgebreitet zeigt das lixosporium die hellen u n d g la tt umschriebenen
Ansatzstelleii der 'F'räger (Fig. 18 a'L'af. 11). Fast von allen Kea-
gentien bleibt cs unverändert, z. B. Kalilauge, v e rd ü n n ter S alpe tersäure u n d Salzsäu
re ; über seine stofFüclie N a tu r vermag ich vorläufig nichts aiiszusageii.
Dagegen h at das Endosporium die Beschaffenheit einer Ze lliilosem embran; es ist
u n g e fä rb t, aber auch a u f seiner Oberfläche tre ten eine Menge von Stacheln
F'ig. 19 b l'a f . IFi herv o r, mit Ausnahme zweier ru n d e r F'lecken 'von denen in
F'ig. 19 n u r einer in a sichtbar ist;, die eben sind u n d den Ansa tzste llen der
'Lrägqr entsprechen. Der vom Endosporium umschlossene In lia lt b e steh t aus
dickem, sehr feinkörnigem P ro to p la sm a, in dem. du rch die F lau t schimmernd,
ein dicker Oeltropfen 'Fig . 19 c(. schwimm t; er z e rth e ilt sich beim Ze rsprengen
der Membran in viele kleine l'rö p fch en . Ueber die A'erbindung der beiden
Membranen mit einander und über ihre Dicke verschafft man .sich durch dünne
Du rch sch n itte le ich t die nöthige K la rh e it. Fig. 20 'Taf. I I zeigt, wie die Stacheln
des Fhidosporiums ,b den grossen F'irhebungen des Exosporiums -a ents])rechen,
welche h ohl sind, und in deren Höhlu n g en sie genau liincinpasscn. An Dicke
übertrifft das Flndosporiiiin noch seine schwarze Flülle.
Die K e im u n g d e r gefundenen Zygosporen war demnächst das Ziel weiterer
Bemühungen. Sie wurden d u rch Aus.schlämmen des Mistes m it AVasser, worin
reife Zygosporen stets u n te rs in k e n . gesannnelt und von allen Un rein lich k eiten
befreit in Cu ltu r genommen. Sie lagen 5 AVocheu lang u n v e rän d e rt auf einem
Objec tträgc r u n te r einer mit AA'assev abgesperrten G lo c k e ; mit der seclisten begannen
die K eim u n g en , die weitere G AVocheu lang unausgesetzt fortdaiierten
und an mehreren h u n d e rt Zygos])oreii beobachtet wurden. — -Vus den H äu te n
der Spore tr i tt in den meisten Fällen ein einziger Keimschlauch h erv o r; er h a t
alle F'igenschaften des frü lier beschriebenen ungeschlechtlichen l-'ruchtträger.s von
Mucor Alucedo L 'ig . 22 f u n d 23 c 'Laf. TI', ln stets wiederholten Beobachtungen
gab er immer n u r ein e Bestätigung der frü h e r angegebenen einzeli)en Entwick-
lungsphaseii, u n d oft e rn eu te C.hiltur seiner Sporeli einzeln, u n d in ausgekochten
sehr verschiedenen S u b straten zu vielen, vermochten an seinen ty])ischen Fhgen-
schaften nichts zu ände rn. Die enge Aiistrittsstellc des Keimschlauclics oder
F ru ch tträg ers aus der Zygospore, die n u r eben seinen Dimensionen entspricht
'Fig. 21 u n d 23 Taf. II , g e s ta tte t in den meisten Fällen keine genügende E in sicht
in den A’o rg an g der K e im u n g ; bei der grossen Masse zu r Keimung g e förderter
Zygosporen k lä rte n jedoch manche Ausnahmen jeden Zweifel auf, li ie r
wurde das Exosporium (Fig. 22 a 'Laf. \ h in weitem S p alt aufgerisseii, und man
sah an dem Endosporium aufs deutlichste die Durchbruchsstolle des K e im schlauches.
E r d u rch b rich t beide H äu te , u n d man k an n mit einigem Geschick
den ganzen K eim ap p a ra t, mit eigener Membran umkleide t, als grosse Blase her-
Yorziehen; das Flndosporium h a t mit begonnener Keimung erlicblich an Dicke
verloren.
Der F 'ru c h tträg e r, der aus einer Zygospore h e rv o rg eh t, wächst erheblich
langsamer, wie der au f einem Mycelium. Am ersten 'Lage erreich t der Keini-
schlauch eine I.än g e von einem viertel bis h alb en Zoll, am zweiten 'Lage ijeginnt
die Bildung- des Sporangiums, und erst m it dem lin d e des d ritten ist die Streckung
des F ru c h tträ s e rs vollendet. Die heisse Sommerzeit besclileunia't o den Proz, ess
um einen 'Lag.
Aus e i n e r Zygospore kommt n u r e i n Keiraschlauch m it e in em Sporaii-
giuui ; allein bei der S tö ru n g de.s Schlauches vor der S})orenbildung kommt ein
zweiter (F'ig. 21 d 'Laf. 11;, nnd wenn man ih n in AA'asser u n te rtau ch t, ein d ritte r
u. s. f . ; jed e r folgende ist n atü rlich , nach dem Sub.staiizverluste vorher v eru n glückter,
k le in e r u n d sein S])orangiinn dem entsjn-eclicnd sporenärmer. H i e r u n d
da wird auch bei Stö ru n g en des ersten Schlauches kein neuer e rz e u g t, sondern
ein Seiteiizweig Fig. 22 f'L a f. II des erste ren gebildet, der scinor.soits n n frn ch t