Zweifellos tre ten hie r die Fruchtkör])er an eben den Mycelien auf, von denen
auch die Conidienträger iliren rr s iiru n g nehmen, an gefärbten Präiiaraten h ä lt
es eben nich t schwer, d e n Z u s a m m e n h a n g b e i d e r m i t e i n em A ly c e l iu in
zu constatiren. Ein Fall dieser A rt ist in Fig. 19 Taf. V I d a rg estellt, wo die
l*iptoce])luilis einem Mucormycelfaden mit seinen schon fast leer gewordenen
sparrigen Verzweigungen aufsitzt. Die dickeren Mycelfäden der Piptocephalis,
die ans der Spore ;c', ihren Ursprung nahm, bilden aus ihren verzweigten Fäden
einerseits die sehr verkürzt gezeiclnieten Ausläufer mit den (,'onidienträgern [k'\
anderseits mehrere C'opulationen {ß. /<, /]. Das Bild ist eins d e r kleinsten, die id i
ü b e rh au p t finden k onnte ; der Einfachlieit u n d Raumersparniss wegen ist n u r das
Xothwcndige und auch dies an vielen Stellen verkürzt wiedergegeben.
Zu r F ru ch tb ild u n g bestimmte Fäden hören au f in die iLÜnge zu wachsen
und schwellen am Ende keulenförmig an. Wo zwei zu r Befruchtung dienende
Fäden sich begegnen (vielleicht ziehen sie sich auch gegenseitig an), verschlingen
sie sicli in vielen raiikenartigen Win d u n g en (Fig. 17 d—i, 1. 1 Taf. V) und neigen
ihre geschwollenen Enden nach bogenförmiger Au sb u ch tu n g zusammen (Fig, 17 d ,2 ,2
T a f V). ITotz der Verschlingungen u n d Dreh u n g en der Fäden lassen diese sich
111 jedem Falle nach v e r s c h i e d e n e n Fäd en und R ichtungen e i n e s Myceliums
verfolgen; ebenso k an n ich es mit Wahrsche inlichkeit geltend machen, dass die
keiileiiforniige Anschwellung der Fadenspitzen nich t erst durch die gegenseiligc
Berührung und Anregung der Fäden en tsteh t, sie fand sich auch einzeln vor
genau in der Form d e r eojmlirenden Fäden. Mit der vollständigen Berü h ru n g der
-Keulenspitzen zweier versclilungener Fäden en tsteh t in Folge der Ansbuclitnng
der Keulen in der Mitte ein leerer uuregelmässig kreisfonniger Raum, der naeli
beiden Seiten offoii, oben d u rch den innigen Verband der Keulen, u n ten durch
die A’ersclilingung der Fäden abgesclilossen ist (Fig. 17 u. 18 T a f V u. VT).
J ed e Keule ist bis hierlier n u r e i n e Z e lle , die allrnählicli v erjü n g t in die Verschlingung
der Fäden ausgeiit. Als erste r EiiiHuss der gegeiisciLigoii B(;rührimg
werden die verbundenen Enden der Keulen d u rch eine Scheidewand gegliedert,
die etwas uiiterliiilb der Mille in jed e r Keu le siclitbar wird Fig. 17 e—g ’’i’af. V;.
Diese sind dadurcli in je eine untere Trägerzelle, Sus))eii.sor 2 2 und eine obere
C'opiilationszelle 3. 3, geseliieden. Die beiden ( 'ojmiatioiiszcllen , nu nmeh r au f
dem P u n k te d e r Verschmelzung, .sind einander gleich, n ich t an (irö.s.se, Gestalt
oder Inhaltsbeschaffenheit findet ein unterscheidbares Uebcrwiegcii der einen gegen
die andere statt, welclies etwa eine Unterscheidung als märinlielies und weibliches
Befrachtungsorgan znliesse. U nmittelb ar vor der Co|)ulatioii stülpen sich beide
Zellen an ihren äussersten B e rü h ru n g sp u n k ten , also an der Stelle d e r grössten
Convexität, etwas nach aussen aus (Fig. 17 f, g, 4 Taf. \^;, an eben diesem P u n k te
losen sich die Alembranen au f (Fig. 17 h, 4 Taf. V) zu r Vermischung des Inhaltes
beider Zellen. Sofort mit e in g etreten er Verschmelzung b eginnt die ju n g e Zygospore
zu wachsen. Ih r AVachsthum i.st b e sch rän k t au f eine ganz bestimmte vStelle. Es
is t n u r die Verschmelzungsstelle der beiden co])ulirten Zellen, die sieb stärke r
nach aussen wölbt (Eig. 17 h. i, 4 Taf. V), an allen übrigen Stellen der Zygospore
sind n ich t die geringsten Wachsthumserscheinungen wahrzunehmen. Die
Wölbung gellt in schnell zunehmenden Dimensionen allmählich in die K u g e lgestalt
(Fig. 18 d, e, 4 Taf. A'I) ü b e r und bekommt zusehends deu tlich er eigen-
thi’imliche Alembranverdickungen, die späte r die G e sta lt stacheliger AAbirzen an-
n<=ihmen. Noch is t in diesem vorgeschrittenen Stadium die Zygospore e i n G a n z e s ,
e i n e Z e l l e {Fig. 18 d u, e Taf. AT'. diclit erfü llt mit einem Plasma, welclies im
V'ergleich zu seiner feinkörnigen Beschaffenheit unmitte lb ar nach der Copulation
nun in einen melir blasigen körnigen Zustand überzugehen b eg in n t. Diese V e ränderung
des l ’rotoplasmas d eu te t den Abschluss des AA'achsthums der Zygosjiore
an. Es tritt im In h a lte eine immer mehr unterscheidbare Entmischung ein. die
iu dem völligen U eb e rtritt aller Körncheiitheile in die .Ausbuchtung ih r Ende
e rre ic h t; in den beiden Schenkeln der Zygospore b le ib t der wässerige I'lie il allein
zurück. Sie werden nun durch je eine Scheidewand (Fig. 18 f. 3 3 u. 4 Taf. AT,
von der A usbuchtung abgeschlossen, die m it ilirem In h alte und ih re r Membran-
ausrüstmig die Dauerspore des Pilzes darste llt. Die beiden Scheidewände stellen
die früheren Coimlatioiiszellen in ilirer l-'orm fast unverände rt wieder h er, zwischen
ihnen befindet sich je tz t die Dauerspore.
Von der Rich tig k e it dieser le tzteren Angaben namcntlicli bezüglich der Theilung
der Zygospore und dos Zeitpunkles, wann diese e in tritt. kann man sich in
der Fläclienansicht einer Zygospore n ich t mit Sicherheit überzeugen. Die Aleiiibran-
verdickiuigen, die bald nach ilirer Bildung n u r an d e r aiiswacliseiiden Ausbuchtung,
die sjiäler bei dev 'l'iioilung zur Dauerspore wird, erscheinen, werfen gerade
über die k ritisch en S te llen , die bezüglich der Scheidewaiidfrage nähe r zu u n te rsuchen
sind, einen Schatten J-'ig. IS d, 4 Taf. A’I), der einer Scheidewand täuschend
ähnlich ist. Durch Drelmng eines I’rajiarates um einen rech ten AVinkel (Fig. 18 e, 4
U ro f o h i, Hol,111, 7