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i n e i d u n ^ m a n c l i e iT e i ¡S tö r u n g e n voraus, die n ic h t überseh en werden dürfen.
Die nächstliegende ist in den Zersetzungen gegeben, die in dem N ährsubstrate,
liier dem Brode, au f dem die Sclerotien gewachsen sind, auftreten u n d sich den
Sclerotien selbst m itth e ile n können. Lä sst man nämlich die le tzteren z u l a n g e
a u f dem S u b stra t, so tritt in ihm durch fremde Pilze eine A rt von G äh ru n g
u n d F äu ln iss ein, die den Pilz in Mitleidenschaft zieht. Seine Mycelien sterben
ab u n d enttvickeln einen abscheulichen Geruch, in dem auch wenig geü b te Nasen
das als Parfüm der H äringslake b ek an n te T rimethylamin unte rscheiden können,
ein Derivat des Ammoniaks, ivelches nach den Un tersuchungen Aon W o lf und
Zimmermann') absterbende Pilze der verschiedensten A rt auszudünsten pflegen.
Schon ein T'erbleib von wenigen Tagen in solchem S u b strat ist ausreichend, den
Sclerotien die K e im k ra ft zu nehmen. Die Zersetzung tr itt augenfällig n u r
im In n e rn der Sclerotien in den ascogonen H y p h en , n ic h t in dem grosszeiligen
Grundgewebe hervor. — Im Anschluss h ie ran will ich kurz bemerken, dass die
Sclerotien einen langen A u fen th a lt iu “Wasser von 14 Tagen, ohne Schaden zu
nehmen, ertragen können. Man wird folglich g u t th u n , die Sclerotien frü h vom
S u b stra t zu nehmen u n d sorgsam zu rein ig en auch eher schon, als sie ganz frei
geworden sind, da ja , wie wir wissen, zu r Nachreife das klycelium n ic h t mehr
n ö th ig ist T a f. I I I , Fig. 18).
In zweiter L in ie ist ein zu starkes Austrocknen, ein langes Au fbewahren im
trocknen Zustande fü r die K e im k ra ft verderblich. 'S'iclfache Versuche nach dieser
Rich tu n g ergaben ü bereinstimmend, dass Sclerotien nach 3 bis 4 monatlichem
Trockenzustande n ic h t meh r auskeimten, dass aber, wenn sie vor dieser Ze it wieder
ausgelegt wurden, eine normale Keimung erfolgte. — Meine erste Angabe in der
vorläufigen !Mittheilung ist hie rn ach zu corrigiren, sie stütz te sich au f Versuche
mit unzureichendem (Material, von dem ich n ich t durch vergleichenden Versuch
constatirte, dass es ü b e rh au p t ausgekeimt ist. Es h aben n atü rlich die Versuche
n u r Beweiskraft, wenn sie m it Sclerotien e i n e r C u ltu r gemacht werd en , von
denen es gleichzeitig festgestellt wird durch vergleichende Cu ltu r, dass sic gesund
u n d keimfähig sind. Die Masse h ie rzu nöthigen Materiales feh lte mir aber
damals noch in E rm an g elu n g einer Methode, es zu beschaffen.
u n d Zimmennann
A m m o n ia k a u s ?
B o tan is ch e Z e itu n g 1 S 7 1 , N o . IS u n d 19. S c h e id e n die P ilz e
EimIHcIi g ib t ('S einen k le in en r il z , dev die Sclerotien b e fä llt und ibre Keimung
stört. Seine Sporen sind molirzcllig u n d von b rau n e r F a rb e ; seine Keimsciiläuche
(o), dio in Taf. A J II, F ig 55 direct au f die Spore d'; zurüekgefülirt sind, d u rch bohren
die Membranen der Zellen u n d v erbreiten ein gegliedertes Mycelium,
welches freilich an f Q u ersch n itten n u r in kurzen Stücken (f, zu sehen ist, durch
das ganze Sclerotium, l.e id e r liabe ich den Filz n ic lit fructificirend gefunden
u n d ich weiss n ic lit sicher wie er lieisst, wahrscheinlich Tleospora lierharum.
Bedürfte es am Schlüsse des zweiten H au p tab sch n itte s der Arbeit, — in
welchem nachgewiesen w u rd e, dass die' gefundenen Sclerotien geschlechtlichen
Ursprunges sind, dass sie F ru clitk ö rp er im unentwickelten Zustande darstellen, dass
diese aus einem hefru ch teten , zu Scliläuchen ausgewachsenen Ascogon n n d einem
sterilen Gewebe bestehen; in welchem weiter lückenlos verfolgt wurde, dass bei
der W e iteren tw ick lu n g , der Auskeimung der Sclerotien, aus den ascogonen Fäden
der ascentragende Pilz direct hervorgeht, dass hingegen das sterile Gewebe sich
passiv verliält u n d von diesem als N ah ru n g v erzeh rt wird, — bedürfte es, so
meine ich, noch eines diese Angaben ergänzenden Beweises, so könnte er etwa
dadurch beigehracht werden, dass der passive Gegensatz, zwischen dem sterilen
Gewebe u n d den auswachsenden ascogonen Fäden, auch noch durcli einen zweiten
activen v e rstä rk t w ird , welclier die physiologische Grundverschiedenheit beider
noch mein- herv o rtre ten lässt. Es is t j a denkbar möglicli, dass einmal u n te r besonderen
abnormalen A’erbältnissen bei der Keim u n g die ascogonen .Schläuche
un te rg eb en , dass dagegen d a s s t e r i l e G e w e b e , welches son-st v erzehrt wird,
n ic h t m it ab s tirb t, n n d an günstige r Stelle, eben weil es n u n n ic h t verzehrt
wird, a u s t r e i b t , und dass dies austreibende Gewebe resp. deren Zellen einen
ganz anderen Entwicklungsgang nelimeii, wie wir iln i von den ascogonen Fäden
kennen.
A uch an diesem Beweise soll es h ie r n ic h t fehlen bleiben. — I.eg t man
Sclerotien, deren Keimkraft in den ascogonen H y p h en durch zu langes Iro ek en -
h a lten bereits crstorheii ist, wieder feu ch t, so waelisen aus den Kissen, die beim
Trocknen en tstan d en sind, einzelne nnd bündelweise als C'oremium vereinigte mi-
gescblochtliclio F ru eb tträg e r von P en ic illium .(Taf. ATII. Eig. 53b hervor. Eine
genaue X’nte rsu eb u n g crgiebt, dass sie aus dem In n e rn imd zwar direct aus e in zelnen
sterilen Zellen (c) hcrvorgegangcn sind, die ohne viel Schwierigkeit frei zu
präp ariren sind. Es vermögen also die sterilen Zellen bei eventueller AVieder-
Kre f e l 'l , Botiiii. Untei.suchniigcii. U