
Alycelinin als le tzte Verästelungen (Fig. 3 Taf. I) m it stark e r Vergrösserung verfolgen
kann. I)as ganze -Mycelium s te llt e i n e Zelle d a r , im Laufe keines
Fadens lässt sich eine Scheidewand erkennen, wenn n ich t etwa der dichte körnige
])rotoplasmatische In h a lt, in dem im Verlaufe der grossen Arme zahlreiche
Vacuoleii jeg lich er (irösse und Form hervortre ten, sie ganz ununte rscheidbar
maclit. ln einer bestimmten Grösse ist keine weitere Ausdehnung des Myceliums,
keine weitere Verzweigung wahrzunehm en, sein v e g e t a t i v e s L e b e n g eh t
zu Ende.
Mit dem Abschluss dieser Entvvickelungsperiode ist eine V eränderung des
Inhaltes sichtbar v erbunden; dieser wird k ö rn ig e r und d u n k le r, v erliert den
schaumigen mit Vaciiolen durchsetzten Ch arak ter und ist in deutlichem Andrin-
geii nach einer Stelle des Myceliums begriffen. H ie r, für die Regel im f e n tr a l-
p u u k t des Myceliums, sieht man eine Flrweiterung, von welcher sich allmählich ein
dicker .-Vst Fig. 3 b Taf. L in die Flöhe erhebt. Gegen ih n findet ein mächtiger
Andrang des Protopla.smas aus dem Mycelium s ta tt, dem er in schnellem
Wachstliume zu folgen strebt. E r tr itt aus der Oberfläche der Flüssigkeit in
die Luft ein. ü b e rrag t als dicker, im Lichte weiss erscheinender Arm die Nälir-
lösung. Der gegen seine Spitze ausgeübte Druck des Inhaltes zeigt sich deutlicli
an zahlreichen Tro})fchen, die aus der Membran hervorgepresst werden, und die
schwach saure Reaction zeigen. In einer bestimmten Grösse tritt zunä chst ein
Stillstand des Längenwachsthums e in , dafür erscheint an der elegant verjüngten
Spitze eine knopffonnige Anschwellung (Fig. 3 c und Fhg. 4 Taf. I). die in schneller
Zunahme bald dem j u n g e n F 'r u c h t t r ä g e r die Gestalt eines Spielkegels gibt.
Der ganze F ru ch tträg e r stro tz t von einem dichten, körnigen, gelbröthlichen Proto-
])lasma, welches, in dem Masse als es aus dem Mycelium in ih n ausstromt, an
dieser Stelle durch wässerige Flüssigkeit ersetzt wird. Die Anschwellung des F ru c h tträgers,
das zukünftige Sporangium (Fig 4 und 5 l ’af. I) wird zu Ende durch eine
Scheidewand von ihm abgeschieden, die nich t an der Grenze von Stiel und Sporangium
beide horizontal abgrenzt, sondern in hoher "Wölbung ein bedeutendes Stück
(Fig. 6 b Taf. I) aus dem Kugelraum des Sporaiigiums ausschneidet, Mit dem
') D ie S c h e id ew a n d is t n ic h t e tw a u r sp rü n g lic h h o riz o n ta l u n d e rh ä lt ih re gew ö lb te F o rm d u rc h
D e h n u n g u n te r d em E in flü s s e d e s D ru c k e s d e r F lü s s ig k e its s ä u le im F r u c h t t r ä g e r , wie m eh rfa ch a n g e g
eb en w ird ; sie h a t in d e r e r s te n A n la g e die gew ö lb te G e s ta lt, die n a c h trä g lic h n u r u nw e s e n tlic h m o d i-
ficirt wird-
Auftreten dieser Scheidewand ist der F ru ch tträg e r vom Sporangium gesondert,
welclies n u n seine weitere Ausbildung erhält. W äh ren d an seiner Aussenwand
sicli eine höclist zierliche Verzierung aus feinen nadelförmig zugespitzten Staclieln
iFio, () c Taf. I; v o rb ereitet, welche die gelbe Farbe des Sporaugiuins erheblich
v e rd u n k eln , vollzieht sicli im In n e rn aus dem dichten In h a lte die F o rm u n g
d e r S p o r e n .
Das Protoplasma sondert sich in einzelne, deutlich umschriebene Partieen von
der Grösse der Sporen, deren jedesmalige Grenzen helle Streifen des P ro to plasmas
kennzeichnen Fig. 7 d und e Taf. 1 . Die Ansicht wird besonders deutlich
. werm man die Sporangien in diesem Zustande vorsichtig en tleert. Von
einem Au ftreten von Ze llke rnen, die der Ze rk lü ftu n g des Protoplasmas vorangehen
oder mit der Bildung der Sporen e rs ch e in en . ist zu keiner / e i t etwas
sichtbar. Die einzelnen P a rtie en des l ’rotoplasmas scheiden schnell eine Membran
a b , mit deren zunehmender Dicke sie ihren körnigen C h a rak te r verlieren
und ein eigenthümliches FächtbrechungsvermÖgen e rh a lte n , welches die reifen
Sporen auszeichnet. Die S])oren b erü h ren sich nicht .g egenseitig, sondern sind
vom Anfänge ih re r Fmtstehung an von einer Demarkationssubstanz getrennt, die
später, wie wir sehen werden, bei der En tlee ru n g des Sporangiuras eine Rolle zu
spielen bestimmt ist.
W ä h re n d dieser Vorgänge s teh t das L ä n g e n w a c h s t h u m des F r u c h t t
r ä g e r s still, es h a r r t gewissermassen der Reife des Sporaugiums. um sich nun mit
grösser Schnelligkeit zu vollziehen. FAr diese S tre c k u n g , mit der der F ru c h tträg
er oft bis zu seiner lOfachen Länge empor.schiesst, wird d e r noch im Alycelium
und F'ruchtträge r vorhandene Rest von Protoplasma verwendet. Ist sie vollendet,
dann sind FTuclitträger (Fig. 10 Taf. I u n d Alycelium n u r mehr von fast ausschliesslich
wässeriger F'lüssigkeit erfüllt. J e tz t s ieh t man in beiden vielfach
Sclieidewände. deren Bild u n g , so weit die Beobachtung folgen k a n n , erst in
später Zeit vor sich g eh t.
Die Bildung des F ru c litträg e rs u n d die F'ruchtreife vollzieht sich in 24 iö
Stu n d en je nach der W ä rm e der J ah re s z e it, und spätestens in 3 Tagen seit
der Aussaat s teh t der aus e i n e r Mucorspore cu ltiv irte Pilz f e r t i g da.
Doch schon nach eben vollendeter Entwickelung der F ru ch tträg e r u n d ih re r
Sporangien ist der Mucor weiteren Veränderungen unterworfen, durch welch e die