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Stäbchou b ed e ck t. Fig. 11 ist die Abb ild u n g eines k le in en Alyceliums, evelchcs
an allen Stellen Stäb ch en träg t, cs ist 2 Tage a lt u n d s te h t im Begriff vegetativ
auszuAvachscn, ohne weiterhin S täbch en zu bilden. AA'enn inan A’iele Sporen zugleich
aussäet, so h a t man m eh r Aussicht die S täb ch en zu b ek om m en , als wenn
man n u r e i n e zur Aussaat verwendete'; doch ist dies au ch n ic h t ohne Ausnahme.
u n d trifft oft b e i den Sporen e i n e s H u tes an e i n e m 'lä g e zu, und
n ach 8 l'a g c n n ic h t mehr.
Ich Aviisste kaum, wie diese Stäb ch en h ie r an d e rs, denn als ru d im en tä re
Bildungen zu deu ten Avären, die bald g a r n ich t erscheinen, bald n u r vereinzelt, bald
an ru d im en tä ren T räg ern Vorkommen, bald direct an den F äd en , die h ie r sofort mit
der Keimung auftreten, do rt erst an etwas ä lte ren Aiycelien. um ab e r au c h h ie r
n ach k u rz e r Zeit wieder zu v e rschw in d en— Bildungen, die ab e r in keinem l a l l e
k eimfähig sind. Eine solche D eu tu n g findet nam en tlich eine Stütze in den
frü h e ren Beo ba chtungen beim Coprinus stercorarius u n d lagopus. Bei dem
erste ren ivaren die S täb ch en bis au f eine ru d im en tä re A n d eu tu n g d e r Träg er
verschwunden, b ei dem än d e rn hingegen w u rd en sie noch fast regelmässig, häufig
iu grossen Alassen u n d an wohl ausgebildeten Träg ern , erzeugt:
N ach längstens 8 Tag en sind die S täb ch en immer v erschw u n d en ; die
B i l d u n g d e r F r u c h t k ö r p e r hin g eg en h e b t erst n ach 3—4 AA'ochen an den
Aiycelien an. AVic sollte es n u n wohl möglich sein, dass je n e dire cte gesch lech tliche
Beziehungen zu dem Ursjirunge der F ru ch ta n lag cn h ab en , da sie ja schon
vor dercm A u ftreten verschwunden sind, u n d da sie auch ebenso oft g a r n ich t
au ftreten ?
J e d e k e im f ä h i g e S p o r e von j e d e m H u t e b ild e t F r u c h t k ö r p e r , ab e r
niemals vor A b lau f von 3 AA^ochen. A u f O b je c tträg e rn gelingen die C u ltu ren vortrefflich,
wenn man n u r die Bac terien in der Län g e d e r Ze it von ih n e n ausschliesst,
was mir n ach me inen je tzigen Alethoden mit S ich e rh e it gelingt. Der U rsp ru n g der
F ru ch tk ö rp e r an e i n e m Alycelfäden d u rch vegetative Aussprossung von H y iü ien
ist derselbe, wie in den b eid en frü h e ren Fällen. Aus dem H y p lie n k n äu e l b ild et
sich dann zue rst die Stielanlage und an deren Spitze der H u t. Die Elemente
des H u te s Avie die des Stieles schliessen h ie r bis a u f vereinzelte Spitzen nach
aussen gla tt zusammen 'Taf. ATI. Fig. 5). H ie rd u rch g eschieht es, dass k eine
A'olva n ach A rt der le tzten Coprini zu Stande kommt. D er F ru c h tk ö rp e r von
Coprinus ephemerus h a t k e i n e A 'o lv a ; n u r die sofort an d e r Flutanlage erk
en n b a re n h aa rförm igen Spitzen sind als das R u d im en t einer A'olva aufzufassen
(Fig. d- 7 ) .
Nahe an der Basis des Stieles Averden vor seiner Streckung, Avährend die
Ausb ild u n g des H u te s vor sich g eh t, mä chtige R h i z o i d e n angelegt. A u f Objc
c tträg e rcu ltu ren b ei seh r k le in en F ru c h tk ö rp e rn sind sie freilich au f einzelne
oder Avenige eng verb u n d en e H y p h en re d u c irt, in Alassenculturen au f festem
S u b strate h in g eg en b e steh en sie aus dicken H y p lien strän g en , die ü b e r AA’eite
S tre ck en liinAvachseii u n d eine ganz enorme A u sd eh n u n g gcAvinnen. Alan kann
dies besonders schön verfolgen in den F ä lle n , avo das Alycelium im Culturgc-
fässe von dem S u b stra t aus ü b e r die freie GlasAvand hingcAA-achseii is t, u n d
n u n h ie r in einiger, oft sogar zollAveitcr E n tfe rn u n g a-o i i i Substrat die Bildung
d e r F ru c h tk ö rp e r stattfindet. Oh die Stränge h ie r bloss zur Befestigung der
F ru c h tk ö rp e r d ie n en , oder oh sie au ch zugleich den F ru ch tk ö rp e r e rn äh ren ,
Aveiss ich n ich t. AA'äre das letztere der Fa ll, so Avürde d e r F ru ch tk ö rp e r h ie rd
u rch Avenigstens theihveise vom Alycelium, Avelches ih n anfangs ausschliesslich
e rn ä h rt, individualisirt Averden. Ich zAveifle ab e r n ich t, dass die Strangbildungen,
Avelche an gTOSsen A g aricin en u n d an d e ren Basid iomy ce ten -Fru ch tk ö rp c rn A’or-
kommen, grösstentlieils als secundäre Sxrrossungen, als n a c h träg lich gebildete R h iz
o id en , zu d eu ten sind u n d n ic h t als S trän g e , an Avelchen die F ru ch tk ö rp e r
u rsp rü n g lich en tsteh en , Avie man es im fertig en Zustande anzu n eh n ien geneigt
sein kann. Dies kommt n u r vereinzelt vor.
D i e D i f f e r e n z i r u n g d e s H u t e s , des Hymeniums au f den Lamellen, die
Aufspannung des H u tes mit gleichzeitiger S treckung des Stieles, endlich das
A'erjauchen b eid er n ach dem A bfallen der Sporen sind A'orgänge d en frü h e r b e sch
rieb en en so völlig an a lo g , dass sie k e in e r Aveiteren E rläu te ru n g bedürfen.
Als abAveichend a v ü I ich anfü h ren , dass die Cystiden selten sind, meist n ic h t Vorkommen,
dass die Zahl der Lamellen ü b e rh a u p t b e sch rän k t ist u n d an k le in en
F ru c h tk ö rp e rn sogar a u f 10— 12 zurücksinkeii k ann. Die H u th a n t ist besonders
schön au sg eb ild et, ih re Ze llen sind regelmässig u n d n ach aussen s ta rk v erd ick t
(Taf. AT, Fig. 13). Sie h ab e n vor dem Abschluss der Streckung und der
Aiemhraiivcrdickung noch eine län g lich e Gestalt u n d sind im Gipfel des H u tes
fast pallisadenartig g eo rd n e t (Taf. A II. Fig. 7;. Diese Form g eh t mit d e r S treckung
verloren, die Zellen Avcrden b re ite r u u d nam en tlich n ach dem H u tran d e h in län g er
u n d flacher. Aus den ru d im en tä ren A'olvahaaren Averden sp äte r kug elig e Blasen,
B r e f e ld , Botan Unterstellungen. III. 15