laufen, n u r einen schwachen Bogen machen. An d e r Stelle, wo sie umbiegen,
erzeugen sie aus sich das Hymenium des Pilzes u n d markii*en erst h ie rd u rch die
in n e re Grenze d e r Hutwand im Gegensätze zu den Lamellen. A n einzelnen
Pa rtien dieser H y p h e n , welche also dem Stiel u n d dem H u te , so lange beide
im In n e rn n ich t differenzirt sind, an gehören, beiden gemeinschaftlich sind, erfolgt
eine leb h afte A’erzweigung, u n d aus d e r regelmässigen A'erzweigung b ild et
sich die Basis d e r einzelnen Lamellen aus. Die einzelnen P a rtie n d e r H y p h en
tre ten regelmässig u n d u nm itte lb a r n eb en ein an d er a u f, die ganze Masse der
H y p h en ersch ein t in einzelne rad ien artig gestellte Bündel gesondert, die sich u n mitte
lb ar b eg ren z en , ohne H y p h en zwischen sich zu la ssen , -welche th e iln ahm-
los bleiben.
Diese A'orgänge der Bildung h eb e n in einer im H u te kreisförmig tan g en tial
g elegenen Zone an und sch reiten von hie rau s cen trip e ta l fort. Die A’erzweig
u n g en , welche an den einzelnen H y p lien b ü n d e ln erfo lg en , du rch welche sie
gleichsam g egeneinande r abgegrenzt w e rd en , sind genau dieselben, wie wir sie
frü h e r an den frei entsteh en d en H y p h en b ü n d e ln d e r Lamellen von Coprinus
ken n en le rn ten . Die A’erzweigungen k ö n n en n ic h t apical en tsteh en , weil die
Spitze n ich t frei ist, sie en tsteh en im A'erlaufe d e r n ic h t freien H y p h en u n d ordnen
sich s e itlic h , als ob sie an d e r Spitze lägen. Die LameUen h ab e n gleichsam
eine H au b e , welche die Spitze einnimmt, ih re Bildungsstätte liegt u n te r dieser.
Is t die erste Anlage einmal erfolgt, so sch reitet die A'erlängerung in c en trip etale r
R ich tu n g fo rt (Fig. S) u n d die weitere Ausbildung, resp. das weitere AA'achsthum der
Lamellen, ist dasselbe wie beim Coprinus. De Ba ry') h a t a u f tan g en tialen Längssch
n itten b ei Amanita rubescens u n d muscaria beobachtet, dass nach d e r ersten
Anlage der Lamellen die Zwischenräume zwischen diesen von Gewebsplatten ausgefü
llt werden, welche gleichfaUs messerförmig mit d e r Schneide n ach oben g ek e h rt
u n d etwas schmäler sind als die Lamellen selbst; die Grenze zwischen den
le tzteren u n d d en in terstitie llen P la tten wird d u rch eine seh r dünne lu fth altig e
Sch ich t bezeichnet. Diese Gewebsplatten h ab e ich b ei A m a n i t a m u s c a r i a
n ic h t ffnden k ö nnen, weder im Beginn d e r Lamellenbildung, wo sie als Schneiden
gleich den Lamellen eine auffällige E rsch e in u n g (der Beschreibung des Autors
nach), sein müssten, n o ch in sp äte ren Stadien von denen de B a ry sagt: »die in te r-
M orp h o lo g ie d e r P ü z e S e ite 71 .
stitieUen P la tte n sind n ic h t mitgewachsen; an ih re r Stelle lieg t zwischen den
LameUen theils ein vielfach d u rch b ro ch en e r, lo ck e re r feinfadiger Filz, der bald
völlig verschwindet, the ils dü rften ih re Reste in den feinen leistenförmigen
HervoiTagungen zu suchen sein, welche sich von d e r Stieloberfläche aus zwischen
die Lamellenschneiden einschieben u n d sp äte rh in au f je n e r wie feine F altu n g en
erscheinen.« Dieser letzte Passus ist mir n ach meinen Beoba chtungen an Aman
ita muscaria unv erstän d lich geblieben.
D e r w e s e n t l i c h s t e U n t e r s c h i e d in d e r L a m e l l e n -A n l a g e v o n
A m a n i t a u n d C o p r in u s b e steh t demnach darin, dass die Lamellen b ei Coprinus
a u f der in n e ren freien H u tflä ch e entstehen als n eu e freie V egetationspunkte, welche
d u rch Spitzenwaclisthum fortwachsen; d a s s h e i A m a n i t a h i n g e g e n d i e
A n l a g e d e r L a m e l l e n n i c h t a u f d e r f r e i e n I n n e n f l ä c h e d e s H u t e s
s t a t t f i n d e t , w e i l d i e s e z u r Z e i t d e r A n l a g e g a r n i c h t d a i s t , d a s s
s ie v i e lm e h r in e i n em n e u t r a l e n H y p h e n e l e m e n t e v o r s i c h g e h t ,
w e lc h e s S t i e l u n d H u t g e m e i n s c h a f t l i c h Fig. 82) i s t , w e l c h e s k e i n em
v o n b e i d e n a n g e h ö r t , w e i l b e i d e n o c h n i c h t d i f f e r e n z i r t s i n d , s o n d
e r n e r s t d u r c h d ie s e A’ o r g ä n g e d e r L a m e l l e n b i l d u n g d i f f e r e n z i r t
w e r d e n . AVeil die Bildung der Lamellen u rsp rü n g lich k ein e freie ist, sondern
im A'erlaufe von Flyph en b ü n d e ln erfolgt, die sich zu dem Zwecke der I.amellen-
b ild u n g von ein an d er so ndern, so ist es n atü rlich , dass au ch n a c h träg lich die
L am e llen an der Spitze n ic h t frei sind, sondern in die n eu tra le Hyphenmasse
au slau fen , ans welcher sie hervorgingen (Fig. 8 2 ,,, 3) . Und der Um stan d , dass
in der äusseren Zone dieser H y p h en die erste xAnlage der L amellen erfolgte,
dass sie von do rt c en trip etal fo rtsch reitet, v e rm itte lt es einfach, dass die n eu tra le
Masse am Stiel v erb le ib t (Fig. 81 „ ,2), u n d dass diese um so weiter vom H u te
en tfe rn t wird, je m eh r die Lamellen d u rch centripetale s AA'achsthum fortschreiten
sich zu v erlän g ern , je b re ite r sie sich zwischen H u t u n d Stiel gleichsam einschieben
(Fig. 8i_s).
Die Anlage der Lamellen ist eine au sserordentlich frü h e, u n d d e r H u t erfäh
rt, nach dem ersten A u ftre ten d e r Lamellen im Gipfel des Hutes, n ic h t bloss
nach u n te n N eu b ild u n g en , es flndet auch in seiner ganzen Alasse ein b ed eu tendes
intercalares AA'achsthum statt. Das letztere ist nothwendig um im In n e rn
Raum zu schaffen fü r die E n twick lu n g , die V erlän g e ru n g der Lamellen in c en trip
e ta le r R ich tu ng . J e m eh r der Umfang des H u tes zuninimt, um so grösser wird