seinen cTstcn A n ß in g cn , nm dann erst sp äte r zu einem P a rasiten zu werden,
naclidem er eingedrungen ist*}- Sobald dies gescliehen, ist d e r Infectionsheerd
geschaffen. N u n b eg in n t die zweite A rt der V erb reitu n g , d u rch die Stolonen,
die eigentliche A'erbreitung ohne N eu en tsteh en des Pilzes vom einmal en tstandenen
Infeetionsheerde aus (Taf. X I , Pig. 9— ll |„ ß ) . Diese V e rb re itu n g war
seith er die allein gek an n te, oder, um mich correc t auszudrücken, aus einer Reihe
von Th a tsach en hergeleitete , mit höchste r AVahrscheinlichkeit v e rm u th e te ; sie ist
erst du rch meine U n tersu ch u n g en zur uniimstösslichen wissenschaftlichen T h a tsache
geworden.
Beide A rten der A’erb re itu n g ergänzen u n d decken sich gegenseitig, sie
sind von einander abh än g ig d u reh die Fructification, welche n u r an den Rhizomo
rp h en erfolgt. — E rs t d u rch die kü n stlich e Cu ltu r k o n n te die Alorphologie
u n d Biologie des Pilzes, die K enntniss der K ra n k h e it des Erdkrebses zur voUen
A u fk lä ru n g , zum durchsichtigen Abschlüsse g efülirt werden.
Die K ra n k h e it heisst an ch mitu n te r »das H a r z s t i c k e n d e r K ie f e r .«
') E s i s t n ic h t o h n e In te r e s s e , d a ss in d e n C u ltu r e n de s A g a ric u s m e lleu s die v o llk om m en e
sa p ro p h y iis c h e E rn ä h ru n g e in e s ty p is c h e n P a r a s ite n d u rc h g e fü h rt is t. D a s G le iche i s t m ir b e i e in e r
b e trä c h tlic h e n A n z a h l v o n P a r a s ite n g e lu n g e n , w e n ig s te n s v o n so lch en P ilz e n , we lche in d e r N a tu r
a ls P a ra s ite n a u f tre te n z. B. von P e z iz a tu b e ro s a u n d S c le ro tio rum , die g an z b e so n d e rs ü p p ig ged
e ih en . fe rn e r v o n Cord ic ep s m ilita r is , a u s d e r e n S p o re n ic h s ta ttlic h e I s a r ia -F ru c tif ic a tio n e rzog,
von P y c n id e n , die a u t A s com y c e ten p a ra s itis c h Vorkommen, v o n Cord ic ep s p u rp u r e a , a u s d e re n
S p o ren g ro s s e M y c e lien e rzo g en w u rd e n , die a lle rd in g s b is je t z t no ch n ic h t f ru c tific irte n , e tc . A u c h
b e i d e r P e ro n o sp o ra in f e s ta n s i s t e in e s a p ro p h y iis c h e E rn ä h ru n g b is z u e in em g ew is s e n P u n k te
möglich. D ie S p o ren k e im e n in d en g e e ig n e te n N ä h r su b s tr a te n f a s t au sn ahm s lo s , w ä h re n d sie im
W a s s e r zum g rö s s te n T h e ile a b s te rb e n . Ich h a b e b e r e its M y c e lien e rzo g en m it F ru c h ttr ä g e rn , a n
we lch en 4 S p o ren g e b ild e t w u rd e n . E s s c h e in t m ir k a um zw e ife lh a ft, d a ss e s m it g e e ig n e te re n N ä h r lö
su n g en , a ls ich sie b is j e t z t a nw a n d te , au ch g e lin g en w ird d e n P ilz w e ite r z u e rn ä h re n , ih n v ie lle
ic h t z u r O o sp o re n b ild u n g zu b r in g e n . N a c h m e in e r je tz ig e n A u ffa s su n g s ch e in t m ir in d e r s a p ro -
p h y tis c h e n L eb en sw e is e d e s P ilz e s in d e r N a tu r die w ah rs c h e in lic h s te L ö s u n g de s I lä th s e ls z u lieg en ,
d a s s d e r P ilz in je d em J a h re in b e s tim m te r J a h r e s z e it a llg em e in a u f tr itt, tro tz d em m a n in d e n
Ka rto ffe lp flan z en n iem a ls s e in e D a u e rz u s tä n d e f in d e t, se in e C o n id ie n sp o re n in w en ig en T a g e n die
K e im k ra ft v e rlie ren , u n d a u s k ra n k e n in fic irten K a rtoffe ln g e su n d e Pflan z en h e rv o rg e h e n , a lso d e r
Pilz n ic h t in d e n N ä h rp fla n z e n in D a u e r z u s tä n d e n ü b e rw in te r t, die s e in a lljä h rlic h e rn e u te s A u f tr e te n
n a tü rlic h h e rb e iiü h r e n w ü rd e n . — W e ite re E in z e lh e ite n ü b e r d ie se in te r e s s a n te n T h a ts a c h e n b e h
a lte ic h m ir v o r, d a ich n o c h m it w e ite ren um fa s s e n d e n U n te r su c h u n g e n b e sc liiiftigt b in . — D ie
sa p ro p h y tis c h e E rn ä h ru n g p a ra s itis c h a u f tr e te n d e r P ilz e e rs c h e in t m ir in so fe rn g an z n a tü r lic h , als
m a n do ch a n n e hm e n m u s s , d a ss d ie s e P ilz e n ic h t u r sp rü n g lic h P a r a s ite n w a ren , s o n d e rn e i s t ganz
a llm äh lich zu d em p a ra s itis c h e n L eb e n sw a n d e l ü b e rg e g a n g e n s in d .
Diese Bezeichnimg' liäiigt mit ein er äusseren Ersclieiiiung zusammen, welciie der
Bilz an Kicfernstämmen horvorruft. Die Harzcanäie im Holze u n d d e r R inde
werden geöffnet, u n d d u rch das ausfliesscnde Harz wird Holz u n d Rinde k ien ig
u u d selbst das umliegende E rd reicli, wenn es h ie rein sicli ergiesst, mit dem Stamme
v erk leb t.
D e r eigentliche Sitz d e r E n twick lu n g des Bilzes im Stamme ist das Camb
ium u n d die noch za rten u n v erd ick ten Gewebseleinente von Iffiloem u u d Xylem,
welche aus ilmi h e rvorgehen. Die Sch n ellig k e it d e r E n twick lu n g des Pilzes im
Stamme stellt mit seiner E rn ä h ru n g in diesem in u n ze rtren n lich em Zusammenh
änge , u n d die E rn ä h ru n g wiederum iu n a tü rlich e r l ’erbm d u n g mit der Masse
d e r . cambialen Elemente, welche, d u rch T h e ilu n g im Caiiihium erzeugt, noch
n ic h t in den Dauerzustand ü h ergegangen sind. Aus eben diesem Grunde fällt
die schnellste E n twick lu n g des Pilzes im Stamme oder der W u rz e l mit der E n twicklungshöhe
im Cambium zusammen. Im Sommer, wo ich die A ersuche
m a ch te, ist sie rapide, im F rü h ja h r wird sie es ebenfalls sein, im H e rb st h in geg
en , wenn die cambialen Neuhilduiigen zu rü ck tre te n , wird sic verlangsamt
werden u n d m it dem AVintor das Spitzenwachsthum des Pilzes vie lle icht völlig
au fliö ren . AA’eiiden wir diese A'erscliiedciiheit in der E n twick lu n g des Pilzes in
d en Bäumen, die je n ach d e r Jah re sz e it bald rajiide b ald ab e r n u r langsam erfo
lg t, au f die K ra n k h e it, die der Bilz e rzeu g t, wiede rum e rk lären d a n , se
k a n n die K ra n k h e it n ic h t in je d e r J ah reszeit denselhen rap id en A’e rlau f nelimen,
wie im E rü lija h r u n d im Sommer. Im H e rb st befallene Bäume werden viel-
le iclit erst im n ä d is te n J a h r e , vielleiclit erst im P rü h ja lir mit dem AA'iederhc-
g inn d e r A'egetation u n d dann um so plötzlicher abstcrhen, sobald das Cambium
im P rü lija lir in leb h a fte A'crmehriiiig ü b erg eh t. A u d i diese ganz n atü rlich en
Erwäg u n g en e rk lä ren eine Rcilie von B co h a d itu iig cn ü h e r plötzliches Abstcrhen
d e r Bäume im E rü lija h r, die eben v e rlie r u o d i völlig gesund erschienen.
AA’ie v e r h ä l t s ic h n u n d e r P i l z , w e n n e r n i c h t m e h r a n d e n
S p i t z e n , a l s o im C am b iu m w a c h s e n k a n n '? — Dann b rä u n t er seine Memb
ran en , wo sie mit der L u ft in dire cte B erü h ru n g koniiiien, u u d in an d e ren Pällcii
erfo lg t ein massenhaftes Auswachsen von d e r Ob erfiäd ie der .Stränge, wie wiles
von d e r Rh . suhcorticalis in k ü n stlich e r Cn ltn r ken n en le rn ten (’l a f X .
Pig. 7 u. 9). Diese massenhaft aussprosseiidou myeelialen Ily p lie n h ab e n die
F äh ig k e it weichere HolzzcUen. n aiiie iitlid i die Alarkstrahlen. zu d u rd ib o h rc n u n d