
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Coprinus lagopus.
Als zAveitc F o rm der G a ttu n g Coprinus h ab e ich den C'oprinus la g o p u s ')
fü r die U n te rsu ch u n g geAvählt. Dieser Coprinus ist eine sehr häufige E rsch e in
u n g a u f Pferdem ist; kaum jemals h ab e ich ih n an diesem Standorte vergeblich
gesucht. In seiner äussern Ersch e in u n g v a riirt der Pilz mannichfach. Die
ürössere oder geringere U ep p ig k e it d e r En twick lu n g g ib t ihm ein anderes Gep
räg e . u n d erschwert das AViedererkcnnen desselben in grossen u n d k le in en
F ru c h tk ö rp c rn (Taf. AT, Fig. 1 a—f). In ju g en d lich en Stadien m it noch u n g c-
streck ten i k u rzen Stiele ist der Pilz vollkommen Aveiss, der H u t etAvas h e lle r
AA’ie der S tie l, Avelcher du rch sich tig erscheint. H u t u n d Stiel sind mit einer
A'olva versehen. Sie ist dicht, aus büschelig gestellten H a a ren bestehend, vom
Gipfel des H u te s n ach u n te n Avird sie dünner, u n d g eh t am Stiel in eine fadige
Bek leid u n g ü b e r (Fig. 1«). D u rch die Ausbildung der H u th a u t, die seh r frü h
e in tritt, AA’ird die A'olva abgestossen u n d du rch die S treck u n g im H u te in einzelne,
an den Spitzen meist rü ckw ä rts g ek rüm mte H y p h en b ü sch c l zerrissen, die
sp äte r abfallen (Fig. I c—/ ) . AA'enn die Sporen gereift sin d , h a t der H u t
Glockenforni angenommen u n d lö st sich m it der Au fsp an n u n g ohne Velum vom
Stiele. E r sieht fast scliAvarz aus von den du rch sch ein en d en sehr d u n k len Sporen.
D u rch die S tre ck u n g des Stiels, der in n en h o h l ist, e rre ich t der Pilz eine H ö h e
bis zu 7 Zoll; k le in e E x em p la re h ab en n u r l bis 2 zöllige Stiele u n d dementsprech
en d AA’inzige H ü tch e n (Fig. \d , g, / ) . In C u ltu ren b ei üp p ig ste r E rn ä h ru n g
9 D ie s i s t d e rs e lb e C o p rin u s , d e n Reess u n te r s u c h t h a t, a n w e lch em e r die S e x u a litä t d e r
B a s id iom y c e ten e n td e c k t z u h a b e n g la u b te .
wird d e r u n gespannte H u t bis zu einem Zoll lan g ; daliingcgen b le ib t d e r Stiel
kürzer, u u d n immt d u rch V e rm eh ru n g d e r Elemente au der Basis ein k n o llen förmiges
oder seheihenfönniges Ansehen a n , so lange er die h ie rd u rch h cc in -
trä ch tig tc u n g le ich geringere Streck u n g noch n ie h t vollzogen h a t ( lig . Je, h .
Bei niangelliaftem Liclitc werden die positiv hcliotropischon .Stiele d u rch V e rg
eilu n g e rh eb lich län g er n n d e rh a lten eine sehr re ich e H a a rh c k lc id u n g : h ie r-
dureli en tstellt eine gewisse A eh n lich k e it mit einem llasenfuss.
Die verhältnissmässig grossen fast scliwarzeu S p o r e n (von 0,017 Mm. Länge
u n d 0,01 Mm. Breite) keimen in Mistdecoct sogleich mit nie feh len d e r Siche rh
e it aus. Die A u strittstclle des Keimschlauchs ist einseitig apical, der wahrscheinlich
vorhandene Keim])0rns aller wegen zn sta rk e r Vicmbranfiüdmng n ie h t d eu tlich
sichtbar. D u rch frü h e Verzweigung werden aus dem Keim schlauche kleine,
an diclitem In h a lte re ich e M y c e l i e n gebildet. Sie sind zu n ä ch st ein zellig ') und
o hne Scheidewände u n d lassen darum irgend eine Regelmässigkeit in der
Zweigbildung n ieh t erkciiiieii. Sobald die Mycelien grösser w e rd en , k ommen
Scheidewände zum A'orsehein u n d von luiii an wird eine Verzweigung d e r an
d e r Spitze waclisemlen Endzeile u n d eine Seitcnzweighiidrmg aus den Glieder-
zellcn u n te rsch eid b ar. Die Mycelien sind denen des Coprinus stercorarius ä h n lic
h , n u r in den Eäden z a rter u n d im In h a lte h eller. Verschmelzungen der
Läd en d u rch Eusion h ab e ich an ju n g e n Mycelien n ic h t walirgcnoiiiinon, sie geh
ö ren , wenn sie Vorkommen, zu den Ansnalimen.
Nacli A b lau f von 4 bis 5 Tagen werden einzelne Mycelfäden d u rch reich e
Seitenzweigbilduug, die nnregelmässig adventiv e rfo lg t, besonders auffällig, dies
um so m eh r, als diese Seitenzweige frü h in die Län g e zn wachsen au fh ö ren , an
den Spitzen k eu lig anschweUen n n d einen d ich ten re ich en In h a lt fü h ren . Ich
h ab e diese V e rän d e ru n g en an den Mycelien m itu n te r ilire r ganzen A u sd eh n u n g
n ach sowohl au d en H a n p te n d en wie an den Seiteiizweigen wahrgenominen,
w äh ren d sie der Hegel n ach m eh r vereinzelt u u d n u r an Seitenzweigen, oft sogar
n u r an einzelnen SteUen d e r MyceUen au ftre ten (Ta f V I, Eig. 2). An den
einzellig k cu lig eii E a d en en d en w erd en , sobald sie apical zu wachsen a u f h ö ren ,
9 S o llte v ie lle ic h t in d e n an fa n g s in d e n ju n g e n M y c e lien m an g e ln d e n S ch e id ew än d en u n d
ih r em s p ä te r e n A u f tr e te n e in e A n d e u tu n g d a fü r g eg eb en s e in , d a ss sich d ie se P ilz e a u s t o rm é n e n tw
ic k e lt h a b e n , d e re n Myc-elien e in z e llig (n ied e re P ilz e ' w a r e n ?