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vorleilit. E r liän»;t, n u r oben am 3— 5 zöllig-en Stiele b e fe stig t, lose wie ein
N ä lih u t au f diesem, wenn seine A u fspannung erfolgt (Taf. I I I , F ig 1 . Sie
b eg in n t am Rande u n d die noch g latte H u th a iit b ekom mt Längsrisse, indem
die R än d e r sich n ach Aussen biegen T a f. I I I , Fig. 2 cj. Die Risse werden
tiefer, je weiter die A u fspannung fortschreitet. E rs t wenn nah e zu die horizontale
Stellung e rre ich t is t, b eg in n t das Abwerfen d e r Sporen a u f einmal u n d d au e rt
n u r ganz ku rze Zeit. D a rau f rollen sich die R än d e r um u n d ein (Taf. H I,
Fig. 2 C3), u n d h ie rm it h a t die H e rrlich k e it ein Ende. Die Reste des Hutes
zerfliessen zu einem T rö p fch en Flüssigkeit von anklcbendeii Sporen d u n k e l ge-
ß irb t: basipc tal fortsclireitend zerfliessen au ch die Elemente des Stieles u n d
wenige Tropfen dieser sclimutzigen Jau c h e d u rch trän k en die S tätte seiner
schnellen Entwicklung.
I. Die Entwicklungsgeschichte des Pilzes.
Nimmt man den Z e itp u n k t rich tig w a h r , wo die Sporen geworfen werden,
so ist es eine le ich te Mühe sie in vollkommener Re in h e it aufzufangen, wie sie
fü r die Cu ltu r des Pilzes allein g ee ignet sind. D ie S p o r e n h ab e n eine d u n k e lb
rau n e F a rb e (Taf. IV , Fig. 12 u n d 16), länglich ovale Gestalt, u n d eine Grösse
von 0.015 Mm. Länge u n d 0,0055 Mm. Breite. Die F a rb e d e r Memb ran b e sch
a tte t den In h a lt u n d g ib t den Sporen ein gleichförmiges Ansehen. Sie
k e im e n sofort, wenn ein Tro p fen Näh rlö su n g —■ Alistdecoct — sie umg ib t; auch
9 D ie h ie r v o rau sg e s ch ick te B e s c h re ib u n g d e s P ilz e s s tim m t n ic h t ü b e r e in m it d e r I
die Ft-ies in s e in e n » H ym e n om y c e te s e u r o p a e i a , U p s a la 1 8 7 4 g e g e b e n h a t. Ic h h a b e e in e P a r tie
S c le ro tie n a n H e r r n P ro f . Fries g e s c h ic k t, d e r m ir n a c h e rfo lg te r K e im u n g m itth e ilte , d a ss e r den
P ilz fü r C o p r. s te rc o ra riu s h a l te , je d o c h fü r e in e b e so n d e re F o rm , d ie a u s S c le ro tie n k e im t. I s t
d ie s d e r F a l l , so sch lag e ich fü r ih n d e n N am e n n o c tiflo ru s v o r , gle ich v ie l ob m a n ih n fü r e ine
b lo s s e V a r ie tä t d e s s te rc o ra riu s a ls fü r e in e e ig en e A r t g e lte n la s s en w ill. I c h w äh le d e n N am e n
n o c tif lo ru s , w e il d e r P ilz e r s t s p ä t am N a c hm itta g s e in e n H u t a u f s p a n n t u n d d e n S tie l s tre c k t,
s e in e S p o re n a b e r n iem a ls a n d e rs a ls w äh ren d d e r N a c h t abw irft. — D e r v o n Reess (B e fru c h tu n g s v
o rg a n g b e i d e n Ba sid iom y c e ten ; u n te r s u c h te P ilz i s t n ic h t C o p r. s t e r c o r a r iu s , d e n n d ie s e r b e s itz t
g a r k e in e S tä b c h e n f ru c tif ic a tio n , s o n d e rn n a ch d e r B e s c h re ib u n g von Reess u n d n a c h d e r F o rm d e r
S tä b c h e n fru c tific a tio n d e r zw e ite von m ir u n te r s u c h te C o p rin u s , d e r C o p r. lag o p u s .
wenn die Sporen län g er als ein J a h r tro ck en au fb ew ah rt s in d , werden nach
wenigen Stu n d en schon die Anzeichen der Keim n n g deutlicli. K ein e rle i An-
schwellnngcn der Sporen noch a u c h ' ein Aufsprengen d e r b rau n en h iem h ran
le iten den Prooess d e r K e im u n g ein, wie es vielfacli sonst gescliielit. Die Spore
b le ib t u n v e rä n d e rt, n u r an e i n e r Spitze zeigt sich ein liclles Hchtbrecliendes
Bläschen. Es wird grösser u n d grösser u n d ilbertrifft als kugelige Anschwellung
g a r b a ld die A u sd eh n u n g d e r Spore (ïa f. 1, Eig. I a). U n d so fremdartig h e llt
sich die Keimblase an d e r u n v e rän d e rten Spore a b , dass mau g lau b en möclite,
sie h änge n u r äusserlicli an. Die allgemeine E rsch e in u n g der Keimblase an
d en k eimen d en Sporen h e b t je d en Zweifel, dass sie aus dem In n e rn kommt, auch
b ed a rf es n u r d e r A u frich tu n g ein er k e imenden S p o re , um an d e r Spitze mit
sta rk en lin s e n einen feinen Keim porus (Taf. IV , K g . 16) zu sehen, aus welcliem
die Keimblase hervorwächst. Dieser K e im p o ru s, den man an dieser A rt auch
schon an d e r u n g ek e im ten Spore, wenn au ch schwach e rk en n t, ist n u r an einer
Seite der Sporen v o rh an d en u n d zwar an d erjen ig en , welche der In sertio n
am Sterigma entgegengesetzt ist. D e r d ire c ten Bcobaclitnng en tsp re ch en d sah
ich au c h niemals eine Spore an zwei Seiten k e im en , sondern in tau sen d en von
F ä lle n n u r a n d e r e i n e n Taf. I, K g . 1), die den fein en P om s hat.
Die Keimblase h ö rt frü h an f an ih rem ganzen Umfange zuzunelimen,
ein (Taf. I, K g . 1 b) oder m eh re re (Kg. 1 c) begrenz te S teh en sind allein b e vorzugt
dies zu tlm n ; diese erh eb en sich als V eg e ta tio n sp u n k te , aus welchen
sich d u rch fortdauerndes Spitzenwaclisthum f a d e n f ö rm i g e K e im s c h l ä u c h e
entwickeln. W e n n sie ü p p ig n n d früli in der Einzalil a u ftre te n , k ö n n en sie
fast so massig werden wie die Keimhlase, die d an n n ic lit m eh r d eu tlich z.u sehen
ist ITaf. I, Fig. 1 b). W o sie in der M eh rzalil e rs ch e in en , g eh en sie nach
v erschiedenen R ic h tu n g en , u n d sehen au s, als wenn sie g leichzeitig d ire ct aus
d e r Spore en tsp ru n g en wären (Taf. I, Eig. 1 c). Die Sehläuclie fü h ren einen
seh r d ich ten lich tb re c lien d cn In h a lt u n d n ehm en mit fortd au ern d em Längeii-
wachsthum in unregelmässigen weiten W e llen einen schlangenartigen V e rlau f
an. M it ih re r A u sd eh n u n g tre te n n eu e V eg etatio n sp u n k te a u f an beliebiger
Stelle u u d darum in wecliselnder Zalil, oft n ah e an d e r Spitze, oft weiter rü ck wärts.
In v ie len Eä lle ii h le ib en diese b ereits m eh rfach verzweigten K eim -
schläuclie einzellig, in an d e ren tre ten schon sehr früli Sclieidewände auf, welche,
sobald sie erscliienen sind, die F äd en in E n d - n n d GHederzeUen tlieilen (Taf. I,