vollen Arbeit war. dass ich auch h ie r nichts d eutlich unterscheiden konnte.
Zwei Umstände waren Schuld an diesem Misserfolge. Einmal waren die Schnitte
niclit g u t A'ou geAVünschter (Qualität hcrzustellen, es musste ja eine Mittellamelle
hcrausgcschnittcn werden, die nach der En tfe rn u n g des beiderseitigen sterilen
Geflechtes, eine A n sich t u n d Durchsicht desjenigen Thcile.s geben konnte , in dem
sich das Ascogon befand. Dann b eh ielten zunächst die constituirenden Theile
des auswachseiulen Ascogon u n d die sterilen Fäden beide die Fad en g e stalt bei
u n d erschwerten, ih re Unterscheidung noch um so m e h r, als sie einen höchst
fatalen glänzenden In h a lt fü h rten , der ein H in e in seh en ins In n e re förmlich ab-
schnitt. Behandelte icli die S ch n itte mit conceiitrirter Ivalilösung, so schrumpften
die Fäd en ein, und mit d ünner Lösung liess sich der In h a lt n ich t merklich beeinflussen.
Es wurden dann Alkohol, A ethe r, Essigsäure, kui'z die besten lle ag en -
ticii der Ile ih e nach u n d schliesslich alle gleichzeitig ins F e ld geschickt, der
I n h a lt blieb u n d damit die Ansicht eine trübe. Die T'ntersuchung war bed ro h t
an dieser Stelle eine Lücke zu b eh a lten ; sie wurde dennoch ausgefüllt als mich
das verbesserte Culturverfahreii iu den Besitz eines zu verlockenden Materials
setzte, um n ic h t noch einen Angriff zu machen. Ich sch n itt in der geeigneten
Zeit dicke Brocken von dem Brode, die fast n u r aus ju n g e n E ru c h tträg em in
allen Stadien der En twick lu n g bestanden, d u rch trän k te sie ganz allmäh lich mit
Gummiglycerin u n d liess sie trocken werden. Zwischen H ollunde rmark Hessen
sie sich in die feinsten Lamellen zerlegen und ZAvar ohne jed e ‘S'erletzung. ln
der Masse von Schnitten k o n n te es an den gewünschten n ic h t fehlen, sie gaben
zumal nach einem kiu’zen A u fen th alte in v erdünnter Salzsäiu’e Bilder von un zweifelhafter
K la rh e it.
Das Ascogon h a tte , wie wir v orhin sahen, in der Zeit wo es in die sterilen
H y p h en vergraben Avnrde, schon Aeste zu treiben begonnen T a f. I I I , Fig. 12
u n d I3 a a . Es lässt sich vermutlien, dass in etwas weiter entwickelten Zuständen
die A'erzweigung vorgeschritten is t, dass Avir also au f einem geeigneten
D u rch sch n itte das Ascogon in Gestalt einer verzAveigten Hyphenmasse in der
M itte des s terilen Geflechtes vorfinden müssen. Der Tliatb estan d Aveicht kaum
A’on der A'orstcllung ah. Im In n e rn eines d ich ten Ilypliengeflechtes 'Taf. I I I ,
Eig. 14b;, welches .sich n ach Aussen d eutlich in der F ü lle von (Mycelfäden (c)
abgrenzt, Hegt das Ascogon (a a u f den ersten Blick u n te rsch eid b ar durch die
Stärke seiner Fäden. Es ist in seiner A'erzAveigung schon soweit gediehen, da.ss
wir im Stande sind nich t nach blos.'em Ansehen, sondern nach bestimmten mo i-
pliologischen Principien scine Verschiedenheit gegen das sterile Geflecht b zu
begründen. In letzterem sind die H y p h en dünn, von 0,0030—0,0040 Mm. Dicke,
aufs reicliHchste verzAveigt orduuugs- und regellos durch einander geflocliten, in
jed em (Momente die llic h tu n g änderr.d, die höchstens au f die doppelte AVeite des
Durchmessers zu verfolgen is t; ausserdem sind die l a d e n reich von (JuerAvänden
durchsetzt. Die ascogonen Fäd en haben dagegen fast die doppelte Dicke —-
()q)q5 0— 0,0070 Mm. Die ScheideAvändc fehlen, soviel sich beobachten lässt, in
den A'erzweigungen, sie sind n ic h t ordnungslos geAVunden und verflochten, sondern
a u f Aveiten AA^’egen verfolgbar in schräger oder gerader R ich tu n g der Peripherie
zugcAvendet. S ichtbar d r i n g e n d i e a s c o g o n e n F ä d e n , i n d em M a a s s e a l s
s i e A v e ite rA v a e b s e n , in d i e I n t e r s t i t i e n d e s s t e r i l e n G e f l e c h t e s e i n .
Avobei, da h ie r die ZAvischcnräumc ih re r Ausdehnung n ich t entsprechen, an den
n ä c h st b erü h rten Stellen ein Zusammendrücken desselben erfolgen muss. Das
sterile Geflecht b a t ausserhalb der ascogonen Fäd en eine M ächtigkeit von 8— 10
lly p h en la g en je n ach der l'ep p ig k e it. AAHr müssen dies b erücksichtigen, um die
A rt der A'ergrössemng der Sclerotien rich tig zu deuten. Die Grösse der hier
gezeichneten Sclerotien b e träg t etAva 0,0 5 5—0,097 Mm.; bis zum fertig en Zustande,
dessen Durchschnittsmaass sich au f 0,570 (Mm. beläuft, müssen also die
Elemente, Avie sie je tz t vorhanden sind, uni das G— lOfache zuiiebmen, oder es muss
eine weitere A'erzweigung oder A u flag eru n g von sterilen H y p h en erfolgen. AATnii
Avir vorgreifend einen Blick au f die fertigen Zustände der Sclerotien (Taf. lA , Eig. 20}
Averfen, so k an n es keinem ZAveifel unterliegen, dass die erste der Möglichkeiten h ie r
alle in zutrifFt. das seine Vergrösserung des Sclerotiums von der Ze it an, wo die
s terilen Fäd en eine 8— lOfachc Dicke gebildet h ab e n , n u r durch Ausdehnung
der vorhandenen Elemente zu Stande kommt. AVir k önnen n u n den ersten A'or-
gang am ju n g e n Sclerotium nach eingetretener Befruchtung so fassen: d a s A s c
o g o n Avird v o n e i n e r F ü l l e v o n s t e r i l e n F ä d e n e i n g e h ü l l t , b i s
d i e s e e s i n 8— 1 O f a c li e r L a g e u m k l e i d e n , w ä l i r e n d es s e l b s t g l e i c h z
e i t i g d u r c h z a h l r e i c h e Z A v c i g b i ld u n g in d a s G e f l e c h t d e r s t e r i l e n
H y p h e n u n d ZAvar in s e i n e k l e i n e n Z A v is c h e n r ä iim e li in e in A v ä c h s t.
Ob n u n die End en der sterilen Fäd en über den Fruclitkörper liinauswachsen u n d
ih n von allen Seiten ernähren, oder ob sie eine geschlossene I.age bilden u n d die
E rn ä h ru n g n u r durch die Alutterfäden allein geleitet wird, vermag ich n ic h t zu
lir e f e i l . RoUn. Untersucbungen. II. ‘