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b elebung n ichts nntlers als nngesclilecbtliche Conidienträger zu erzeugen. Aeh n -
liclie, mir hio und da auftretende ungeschlechtliche F ru ch tträg e r sind auch bei
abnormalen Keim u n g en anderer Sclerotien z. B. von Botrytis cinerea, {de Bary,
Alorpliologie und Physiologie der Pilze S. 40) beobachtet worden u n d dürften
wahrscheinlich eine ähnliche E rk lä ru n g finden.
D o c h w e l c h e n B e w e i s h a b e n w i r n u n , d a s s d i e g e f u n d e n e n
S c l e r o t i e n u n d d e r a u s i h n e n g e z o g e n e n e u e A s c o m y c e t z u P é n i c
i l l i u m g e h ö r e n ? AVas k a n n u n s b e r e e h t i g e u a l l z u n e h m e n , d a s s
P e n i c i l l i u m e i n e u n g e s c h l e c h t l i c h e F o r t p f l a n z u n g s f o rm d i e s e s
A s c o m y c e t e n i s t ? Die An tw o rt is t einfach — nichts. Es feh lt noch der
eigentliche wisseiischaftliclie Beweis, es is t n ich ts wie eine AA'ahrscheinlichkeit
gewonnen, die au f n ic h t sicherem Grunde s teh t, die sicli allein au f gemeinschaftliches
A orkommcn stützt. Mag diese AA'ahrscheinlichkeit im speciellen Falle so
n ahe der Sich e rh eit stehen, wie n u r möglich, sie b le ib t AVahrscheinlichkeit und
damit werth - und heweislos. E in e A rb e it in ein e r blossen AVahrscheinlichkeit
zu verlassen, wenn ein sicherer Beweis noch irg en d möglich ist, würde der
eigentlichen Idee der vorliegenden Schimmelpilze zuwider sein. — AVie, in welcher
AAeise is t n u n aber der Beweis zu fü h ren ? Es k an n allein dadurcli gescliehen,
dass aus e i n e r Spore der zweiten Generation, also einer Ascusspore, die erste
G eneration in normalem K re is la u f wiedergewouuen wird. Diese erste Generation
ist die geschlechtliche, a u f der wir die Sclerotien fanden. Sie is t ch a rak terisirt
dmch ein Mycelium, ( ï a f I, Eig. 3 und 6), welclies nach ganz bestimmten
AA'achsthumsgesetzen wächst und sich verzweigt, ganz besonders aber dadurch,
dass au f diesen Aiycelien ausser der geschlechtlichen Eortpflanzung nebenbei uii-
geselilcchtliche F ru ch tträg e r, Propagatioiisorgane, das bisherige ganz gewöhnliche
Pen ic illinm, auftreten. AA’ir müssen also aus e i n e r S p o r e e i n P e n i c i l l i i im -
m y c e l i n m m i t F m e h t t r ä g e r n d u r c h C u l t u r a u f O b j e c t t r ä g e r n i i i d e r
A r t h e r v o r g e h e n s e h e n , d a s s m i t e i n e m B l i c k d e r C o n i d i e n t r ä g e r
v o n P é n i c i l l i u m a u f d i e a u s g e k e im t e A s c u s s p o r e d u r c h d a s A ly c e -
l i u m h i n d u r c h d i r e c t u n d g a n z u n z w e i f e l h a f t z u r ü c k z u f ü h r e n i s t ,
n u r daun k an n von einem unurastösslich sicheren, einem streng wissenscliaftlichen
Beweise die Rede sein.
Als Culturfiüssigkeit für eine Aussaa t von Ascussporen wurde ein beliebiger,
k la rfiltrirter und wenig g efä rb te r E ru eh tsa ft g ewählt, bald ein Decoct von trocknen
Backpflaumen, bald ein ausgekochter Auszug von frischen Jo h an n is- oder Stacliel-
beereii. Die Keimung tra t schon nach 18—24 Stunden in einer sehr cha rakteristischen,
der b ek an n ten K e im u n g von Eu rotiumsporen ähnlichen AA’eise ein.
Gleich im Beginn der K eimung, im Momente der inne rn Anschwellung, wurde
das Exosporium aufgesprengt, olme jedoch zugleich abgeworfen zu werden. Diese,?
ist, wie uns b ek an n t, aus zwei K lap p e n zusammengesetzt, die in der Mitte durch
eine Eurche g e tren n t sind (T a f V II, Fig. 45b). In eben dieser F u rch e springt die
Alemhran an f; die d am it verbundene Tren n u n g der Membranhälfteii k an n eine vollständige
oder n u r eine einseitige sein (Taf, VII, Fig. 4 6 a und b). Im ersten Falle (a)
weichen die g e tren n ten H ä lften rechts und links dem aufschwellenden Endosporium
aufsitzend allmälilich au sein an d er; im zweiten Fa lle (b) q u illt aus einem gros.sen
S p alt das Endosporium wie eine Blase hervor. In beiden la l l e n b le ib t das E x o sporium,
dem Endosporium fest aufsitzend, au f der keimenden Spore zurück und
fä llt auch späte r n ich t ab. Dieses is t ein glückliclicr Um.stand für die Un tersuchung.
Das reich verzierte, dicke u n d darum le ich t erkennba re Exosporium
ist ein untrügliches Alerkmal ein er keimenden Ascusspore, welches jed e V e rwechselung
m it Conidiensporen ganz unmöglich macht. Aus der geschwollenen
Spore wachsen ein oder mehrere Keimschläuche (T a f A’I I , F’ig. 47) und ans diesen
e in Alycelium hervor. D ie Gestalt der Fäden dieses Alyceliums (Eig. 48), seine
G lie d e ru n g , sein AVachsthum u n d seine A’erzweigung stimmen so vollkommen
m it den Mycelien ü b e re in , die ans den Conidiensporen hervor gelien, dass es
ganz zwecklos wäre, sie noch einmal zn beschreiben. Am n äch sten lä g e tra t
an den Aiycelien die Bildung von C onidienträgern ein u n d d am it wäre der Beweis
des genetischen Zusammenhanges gegeben. D a abe r am le tzten Tage die A er-
zweigiiiig des Alyceliums vor der F ru c litträg e rb ild u n g eine zu reichliche geworden
u n d d adurch die Keimspore n ic h t siclier m it ihrem Exosporium unterschieden
werden k o n n te , so war es immerhin noch denkbar, dass ein gewöhnliches P en icillium
sich eingeschlichen, die Aiycelien in ein an d er gewachsen u n d dass es eben
letzteres sei, welches die F'ruchtträge r erzeugt habe . Ich machte n u n die Nährlösung
v erd ü n n ter, um die zu grosse Ueppigke it der Aiycelien zn liindern ; aber
h ie r zeigten die Ascussporen eine erh eb lich e Abweichung von den gewolinlichen
Conidiensporen, sie k eimten gar nicht. Ich überwand diese Scliwierigkeiten der
Keimung durcli Anwendung einer concentrirten Culturlösaiig, die ganz allmahlicb