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^cschlcvlitlich (’i/ e u j’tc (iu n c ratio ii aniiclnncii zu müssen vermeinte, in der Analo-
}^ie mit ande ren l ’iian/enkla-sscii, bei welclien die F ru ch tk ü rp e r erwiesenermassen
I’rod u cte der S ex u alitä t s in d , zu viel AValirselieinliehkoit fü r sich , als dass es
rä th lie h ersclieinen k ö n n te , die Sache ohne weitere l ’rüfu n g eii als abg-cthan an zusehen.
Diese Verhältnisse erwägend, sann ich d a rü b e r n a c h , oh u n d in wie
weit es möglich sein k ö n n te , in e x p e r im e n t e l l e n V e r s u c h e n n e u e T h a t s
a c h e n zu g ew in n en , Avelche unab h än g ig von d e r Beoba chtung der E n twick lungsgeschichte,
geeignet sein würden, ih re Ergebnisse zu stützen oder zu widerlegen.
Ich b in in diesem Ged ankengange zn U n t e r s u c h u n g e n ü h e r
S e x u a l i t ä t gekommen, A v e lc h e e i n e n n i o r p h o l o g i s c h - p h y s i o l o g i s c h e n
( , 'h a r a k t e r tra g en , deren le itende Id e en in u n se re r AVisscnschaft n eu sind, die
darum ü b e r die mykologisehen Grenzen h inaus ein allgemein botanisches In te resse
darhictcn. Dies ist der G ru n d , wcsshalb ich die lie su lta te , zu Avelehen sic
g e fü h rt lia b e n , g e tren n t fü r sich dem ersten speciellen cntwicklungsgeschicht-
lich cn A b sch n itte h ie r anschliesse.
Schon in diesem ersten A b sch n itte h ab e ic h eine Versu ch sreih e dieser A rt
c in g c ilo ch ten , Avenn au ch ih re Au sfü h ru n g erst an dieser StcUe die volle Bere
ch tig u n g h ab e n dürfte. Ich zeigte gelegentlich d e r K e im u n g der Selcrotien,
wie es d u rch S törung d e r n orma len Keim u n g g e lin g t, den Beweis zu fü h ren ,
dass die S cle ro tien , sich tb a r d u rch A^egetative Sprossung an d en Mycelien en ts
tan d e n , aus einem u n d demselben d ich ten Gcfiechte gCAVcbeartig v e rb u n d en e r
Hyphen zusammengesetzt sin d , Avelche gle ieliwerthig in ih rem U rsp rü n g e in
je d e r Zelle liypheiiartig auszusprossen u n d aus diesen ebenfalls gleichAverthigcn
Hyphensprossen je einen F ru ch tk ö rp e r zu b ild en A'crmögen, Avelcher in allen
Vorgängen der Bildung durchaus demjenigen gleich is t, d e r an einem gCAvöhn-
lich en Fad en des Alyceliums entsteht. . In d em h ie rm it weiter d e r BoAveis gegeben
Avurde, dass sich je d e ZeUe eines Sclerotiums Avie eine Zelle eines Alyccl-
fadens v erh ielt, Avax es n ic h t Avohl möglich, in den Sclerotien etwas anderes zu
sch eu als d ich t v erk n äu lte Arycclßlden, Avelche in diesem Zustande eine Uauer-
periode zu ü b e rw in d en vermögen.
Diese an den Sclerotien m it so entscheidendem Erfolge au sg efü h rten V ersuche,
du rch welche ich schliesslich Tausendc von F ru ch ta n lag cn an e i n e m
Sclerotium erzeugen k o n n te , h ab e ich darauf, Avic ic h ebenfalls bereits Seite 33
an g ed eu te t, an den Aiycelien Aviederholt. A u ch h ie r k o n n ten d u rch U n te rdrückunf;
der ersten F ru ch tan lag en b eliebig n eue au den Fäd en der Myeelien
h ervorgerufen A V c r d e n .
D a n u n alle Fru c litan lag cn an den Zellen dos Sclerotiums in gleiclier
Weise, wie an den F äd en d e r Mycelien, durcli vegetative Sprossung entstanden
sind, u n d aUe sp äte ren Elemente der Em c litk o rp e r, welche im fertig en Zustande
Uiitei-schioden werden k iim ien , S tie l, V o lv a , H u t, LameUoii u n d llbi/.oiden aus
dem g le ich en vegetativ aussprossenden H y p h en e lem en tc differenzirt w e rd en , so
setzte ic h die an d en Sclerotien u n d Mycolicii bcgoimcncn s t ö r e n d e n E i n g
r i f f e h e i den E ru c h tk ö rp e rn selbst fort. Das M a te ria l war fü r solche Versuche
wie geschaffen, dio Selc rotien le ic h t iu nnbegreiiztor Menge zm gewiiiiicn
u n d in jed em Au g en b lick e k e im h c rc it, die F ru ch ta n lag cn selbst d u rch die
schnellste En twick lu n g gefördert. Gleichsam wie ein Same an dem auskeimcn-
don Embryo einer Fflanzc, h ä n g t das Sclerotium m it n u r langsam versiegender
F ü lle von Nährstoffen an dem E ru c litk ö rp e r, n n d dieser ist in jed em Stadium
seiner En twick lu n g hcliehigon mech an isch en Eingriffen zugänglich.
Die erste Störung, die ic h ihm a n th a t, bestan d d a rin , dass ic h mit einer
S cheere d en H u t in schnellem Sch n itte vom Stiele tre n n te . D ie H in ric h tu n g
w urde n a tü rlic h b ei m e h re ren H u n d e rte n von k eim en d en Scle rotien zugleich v or-
gen om mcn , u n d d e r San d , au f welchem die Scle ro tien zur K e im u n g ausgclegt
waren, n ach d e r E n th au p tu n g reichUcli bene tzt, damit dio Stielstümpfe im d unstgesättigten
lla um e n ic h t c iiitro ck n cten . I n den ersten Tagen waren äusserlich
e rkonnbaro V e rän d e ru n g en au ilin en n ic h t zu finden; etwa n eu aus der Oberfläche
des Scle rotien auskeimende FTuchtanlagoii wurden sogleicli d u rch Ab-
wischcn u n te rd rü ck t. Am Steii Tage k o n n te n au f der S chnittflä che des abge-
s ch n ittcn en Stieles n eu e H y pbenanssprossungon wahrgenommen werden, dio le ich t
a u f eine oder m eh re re E n d en d e r Stiolzellen u rsp rü n g lich zu rü ck zu fü h ren waren.
Diese Aussprossungen, re in veg e tativ er N a tu r, waren ganz u n d gar identisch mit
denjenigen, welche wir frü h e r an d en Ze llen der IMycelfadcii oder der Sclerotien
als erste E lemen te der ju n g e n E ru ch tan lag eii en tsteh en sahen. Diesen gleich
v e rm eh rten sie sich zu einem H y p lie n k n äu e l, u n d m a ch ten in diesem die einzelnen
Stadion d e r En twick lu n g d u rch , wie sie uns hokaiiiit sind. Zuerst erk an n te
man Stiel u n d V o lv a , dann S tie l. H u t n n d V o lv a , welche d a rau f je für sich
dio Ile ih e d e r Differcnzirungcn e rfu h ren , wie normale Fm ch tk ö rp e r. Sobald
die F ru ch tan lag c an Masse zu n abm , wurde die V e rb in d u n g des n eu en Spross