
bciindliclieii Mycelfaden des Mucor u n d alle llau s to rie n des Chaetocladiums au f
ihm nur von wässeriger Flüssigkeit erfüllt. Die in die L u ft fü hrenden fructi-
ficirenden Aeste enden fast nie mit F ru ch tstän d en , diese entstehen meist au f
Seiteiizweigen (Fig. 13 d Taf. III) oder erscheinen so, weil die Mauptaxe als
langer d ünner Faden durchwächst. Diese P'äden bilden über dem Culturtropfen
einen wcissen za rten H a u c h , der sich sogar weit über ihn liinaus ausdehnen
kann. Ob ih re r Za rtheit sind die Fäden von dem leisesten Einflüsse bewegt, sie
wenden sich nach allen Seiten, rollen sich sogar in vielen AA’indungeii auf, und
diese Analogien mit den Hanken klimmender Gewächse u n te r den Phaiierogameu
wird noch grösser, wenn mau ih re r Bestimmung nach g eh t. Das (Jhaetoclndium
h a t in den M y c e l i e n d e s M u c o r n u r s e i n e E n tw i c k l u n g e i n g e l e i t e t ,
es w u c h e r t w e i t m e h r n o c h u n t e r d e n P 'r u c h t t r ä g e r n s e l b s t f o r t in
allen den l'ä llen . wo das Alucormycelium, n u r wenig befallen, zu r P'ructificatioii
sich anschickt. Kaum e rh eb t sich der Mucor, einen F ru ch tträg e r zu bilden,
in die L u ft, so wird er von einem Chaetocladiumfaden erfasst u n d umrankt.
An jed e r Berührungsstelle werden Hau sto rien (P'ig. 9 c Taf. III) e rz e u g t, die in
nichts verschieden sind von denen au f den Mycelfaden des Mucor. An den
ju n g e n P 'ruchtträge rn ist die E rn ä h ru n g des Chaetocladiums, offenbar in P'olge
des P ro to p la sm areich th um s, der gegen die Spitze a n d r ä n g t, noch viel intensiver
wie am Mycelium , u n d als natü rlich e Folge werden hier die Haustorien grösser
und zahlreicher (Fig. 9, 10, 12 und 13 Taf. III); im Uebrigeii haben sie denselben
gelbröthlichen Inhalt, der den F ru ch tträg e r des Alucor, wie wir von frü h e r wissen,
auszeichnet 'Fig . 10 Taf. III). Es ist eben keine Seltenheit in Objectträger-
culturen P'älle zu finden, wo ein P'ruchtträge r vor seiner S treckung der ganzen
Länge nach befallen w ird , selbst die schon gebildete Sporaiigiumanlage n ich t
ausgeschlossen (P'ig. 9, 10. 12 und 13). Aus seiner Sporenbildung wird selbstverständlich
n ich ts, dagegen tre ib t der F ru ch tträg e r u n te r der befallenen Stelle
neue Zweige zu r P'ruchtbildung, die in dem Al.asse, als sie wieder von Chaeto-
cladium gehisst werden, sich verkleinern und endlich in sehr kle inen Sporangien
fru ctificiren , die keine Columella und kleine ru n d e , dem Alucor Mucedo ganz
unähnliche Sporen haben (P'ig. 11 Taf. IIP;.
Diese äusserst ze rbrechlichen kleinen Sporangien von Alucor werden fast von .
jedem P'ruchtstande des Cliaetocladiums eingeschlossen, und aus diesem Grunde
war es unmöglich in früheren Fällen der Un tersuchung reines, von Mucors])oreii
freies C u ltu rmatcrial von Chaetoeladium zu gewiniicii, wodurch dann de Hon/.
Wimmin u n d andere, die deren Culturversuche nachmacliten, und auch ich anfangs
irregeleitet worden sind.
In weit grösseren Vorliältnissen sind die le tz t bes])rocbenen Kinzelnlieiten des
Parasitismus b e i S p o n t a u c u l t u r c i i a u f P f e r d o m i s t und auch bei küiistlieben
Aussaaten cn mas.se au f Brod zu verfolgen, liie r h a t der Alucor eine X'eppigkeil,
dass er ohne allzugrossen Schaden den Schmarotzer eriiäliren kann. Dieser rcjirä-
sen tirt u n te r den Schiniincl])ilzen eine Sclilingpfianzc in ganzer Volkommenheit und
Zierlichkeit, die zwischen den grossen Stämmen des Alucor wie in einem Hoch-
waldc umherklimmt, ihre zarten mit blauen P'ruchtständeii geschmückten Guirlandcn
in allen Höhen bald von dem einen Faden zum ändern windet, bald sich G])heu-
arlig an ihnen h inaufschlinst die nackten Schäfte zu schmücken. ^ Die llau s to rien
von Chaetoeladium erreichen au f solchen C ulturen in dicken unregelmässigen
Knäueln die Grösse eines Stecknadelkno])fe.s ; aus ih n en strahlen nach allen Seiten
die fructificireiiden Ranken (Fig. 12 und 13 Taf. TU) aus, die sieh über weite
Strecken ansdehnen. mit ihren Phiden nnd Aesten n eue F ru ch tträg e r des Alucor
boiallen, die A’egetatioii fortzusetzen, so lauge noch e rn äh ren d e r Alucor vorhanden
ist. In diesem u n b e g r e n z t e n AVnchsthume und zugleich üppigster Vegetation
erhielt ich oft das Chaetoeladium wochenlang in besonders fü r diesen Zweck h e rgerich
teten Cu ltu ren au f Brod. Die Sporen desselben wurden n u r a u f eine beschränkte
Stolle des Substrates gcsäct, von wo es sich dann nach allen Richtungen
ausbreitete , sogar au f neu angelegte Alucorculturen liin ü b erraiik te . was beliebig
oft und lange wiederholt werden konnte. — An den aus mächtigen üppigen
llau s to rie n hervortretenden Ran k en bilden sich mitu n te r haustorienartige Auswüchse
auch ohne Alucor. sie sind in P'ig 14 Taf. I I I iu ih ren .Anfängen, in
P'ig. 15 als dicker K n äu el gezeichnet.
Nur ein einziges Alai kamen au f der grossen Zahl von spontanen und
künstlichen ( 'u ltu re n , die ich seit lange ohne T'n te rb rc ch u n g u n te rh a lte , d i e
Z y g o s p o r e n d e s C l i a e t o c l a d i u m s vor und zwar au f der frü h er (Twahiitcn
spontanen Pferdemistciiltur. Sie wurden scliou früh bemerkt, so da.ss zwar nicht
die alle re rsten , doch die nächsten Zustände der Bildung beobachtet werden
konnten. Der A’organg ist genau derselbe wie bei der Bildung ande re r und der
verlier beschriebenen Zygosporen von Alucor Alucodo, n u r mit dein Unterschiede,
dass hier nich t immer die Phidäste co p u lircn . das.s die ('opnlationcn aucli an