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bildunj» eine so intensive, dass die cen tralen Zellen iriclit bloss zu r möglichsten
A u sdehnung ge lan g en , sondern dass ih r Aiisdehiuuigsvermögen d u rch negative
»Spannung in Folge p e rip h erisch er N eu b ild u n g übertroffen w ird , dass sie sich
also von einander tren n en u n d lu ftfü h ren d e llo h lräu in e oder au ch einen H o h lraum
zwischen sich bilden (Fig. So),-einen Mark raum, wie er b e i den Stämmen
p lianerogamischer Pffanzen durch Zen-eissen des Markes vorkommt. Dieser
Markraum tritt dann sogleich n n te r dem A’eg c tationspunkte au f, wenn u n te r
diesem die p e rip h e risch e N eubildung, die A’ermehrungsvorgänge in d e r P e rip h e rie
besonders intensive s in d : in dem von mir abgebildeten S ch n itte ist dies d e r Fall.
Ebenso häufig wird e r erst et-was tiefer gebildet u n d dann k ö n n en wir in successiven
S ch n itten die allmähliche Ausd eh n u n g d e r c e n tralen Ze llpa rtieii verfolgen
u n d schliesslich d en P u n k t erre ich en , wo der Grenze d e r Ausdehnung
d e r Zellen eine Lo ck eru n g des Zcllverbandes, die Bildung von lu fth altig em Gewebe,
von grösseren Alarkräumen oder einem c e n tralen M a rk raum c u nmitte lb a r
folgt. Ebenso aber, wie von der Schnelligke it d e r p e rip h erisch fo rtd au ern d en
Neu b ild u n g d e r Elemente das frü h e re oder sp äte re A u ftre ten lu ftfü h ren d en Alark-
gewebes oder eines Alarkraumes im Strange ab h än g t, ist die Grösse, welclie diese
e rre ich en , wiederum allein von d e r In te n sitä t d erselben N eu b ild u n g u n d von
ih re r F o rtd au e r an d e r S trangspitze, von d e r Länge d e r Vegetationsspitzc abhängig.
Die Dickenzunahrae des Stranges von seiner verjü n g ten Spitze bis zum
g eb räu n ten Dauerzustände d rü ck t an n äh e rn d die Grösse des g ebildeten Alarkes
u n d Alarkraumes aus. ln d en Fig . 4—8 Taf. X I sind eine Summe von Q u e rsch
n itten ziisammengestellt, in welchen die Alarkräume (4), die ich n ic h t gefüllt
zu den k en b itte , erh eb lich abweichende Dimensionen haben. In den Strängen
der Fig. 7 n. 8 n immt der Alarkraum bis % des Radius ein, d e r Strang ist nur-
ein d ü n n e r Gewebemantel, welcher den Alarkraum nmschliesst.
Auch de Barg') b e sp rich t in seiner Alorphologie der Pilze das Alark der
ju n g e n Rhizomo rp h a und äussert sich ü b e r seinen LTsprung folgender A rt: »die
imiersten b rau n en R indenzellen u n d die äusseren Lag en des p rim ä ren Markes
deh n en sich schon vor Beginn d e r Brau n färb n n g b e trä ch tlich in die Dicke u n d
in die Breite aus. Die ax ilen Re ihen des P rimä rmark es zeigen diese Ausd eh n u n g
nach den bezeiclinetcn R ich tu n g en in g eringerem G rad e , sie streck en sich n u r
9 De B a r y , Mo rp h o lo g ie d e r P ilz e , p . 25.
IGI
s tark (bis zum 2()fa(dieii des Durchmessers) iu die Länge. Der Zweig nimmt
d ah e r an Umfang zu, die ax ilen Reihen werden aus einander gezerrt, di(! luft-
fü h ren d en Lücki'u zwischen ih n en b ed eu ten d tu-weitert.« Nach dieser Auffassung
wird das In ftführende Alarkgewebe n n d der Aiarkraum durcli Ausdehnung der
in n e rsten Rindenzelleu des Stranges h erbeigeführt. AVeiin ab e r diese inneren
Zellen sich ausdehnen so llen , so müssten ihnen docli die äusseren erst Platz
ma chen u n d sich zuerst ausdehnen: denn in einem geschlossenen Gewebe k önnen
sich mittlere l ’artieii gewiss n ich t so ohne weiteres ausdehnen, weil sie hierzu
k ein en Raum haben. Di-hnten sich aber tha tsächlicli diese änsseren P a rtien des
Stranges in iliren Zellen ans in dem Maasse, dass ausser einer b eträclitlicb en
D eh n u n g d e r in n e ren Zellen ein grossinaschiges M a rk mit lu ftfü h ren d en Räumen
im In n e rn entstehen k a n n , so müssten die äusseren Zellen jedenfalls eine b e me
rkenswerthe Grösse hab en . Dies ist n u n an den Strängen, wie die Fig. 4— G,
T a f X I answeisen, n ic h t n u r n ic h t d e r Fall, sondern die Zellen h ab en im Gegenth
e ile nahezu die Dimensionen, welche sie urs])rünglich in der »S])itze hatten.
Eine blosse A u sdehnung der p e rip h e risch en Zellen des S tran g e s, die in der
AVirklichkeit n u r un b ed en teiid is t, k an n demnach wohl kaum ausreichen, die
seh r bedente.nde S treck u n g der Zellen im In n e rn des Stranges zu ermöglichen;
diese setzt noch ande re u n d wirksamere A’orgänge v oraus, welche in der
P e rip h e rie des Stranges stattfindeii müssen. Sie sind schon nach den Dimensionen
der perip lie rischen Zellen des Stranges kaum anders zu denken, als in der fortdau
e rn d en Neu b ild u n g von E lem en ten in der Periphe rie, welclie von den inne ren
P a rtie n , die h ie ran zuerst k e in en oder n n b ed en ten d cn A n th eil nehmen, durch
eine entsprechende Ausd eh n u n g der Zellen naturgemäss b eg le ite t wird.
Die erwälinten A'orgänge dev Neu b ild u n g iu der P e rip h e rie der Rhizo-
mov])henspitze, welche eine Vergrösserung d e r in n e ren Zellen des Stranges durcli
Ansdelinung gestatten, und d a rau f iu den tiefer gelegenen Th e ilen ih re Tren n n n g
von ein an d er u n d die Bildung m ittle re r Afarkräume n a tü rlich h erbeifüliren,
d au e rn so lange fort, bis eine Brännnng in der P erip h e rie den Stillstand derselben
anküiuUgt. AA'ährend ih re r Dauer nahm der Strang an Dicke zn. und
die In ftfü h ren d en Alarkräume wurden stetig grösser; mit dem E in tritt der Bräunun
g h ö rt dies a u f , der »Strang v erd ick t sich n ich t mehr, und das Mark mit
seinen L u fträum en b eh ä lt die gewonnene Dimonsiou. Bleibt die In ten sitä t
p erip h e risch e r N eu b ild u n g an ein u n d demselben Strange, so lange er wächst,