
'Sic werden in den Elem en ten der F äd e n , in ih ren Z e lle n , die k ü rz e r sind als
an myeelialen H y p h e n , angehäuft. M it dieser Z u fu h r an Nährstoffen dehnen
sich die Zellen d e r H y p h en aus, nm sie aiifzunehmen. Diese A u sd eh n u n g der
lly p lien z e llen ist n u r d u r d i V e ren g un g der in te rstitie llen L u fträum e ü b e rh au p t
möglic'h. A'on ih re r Grösse allein h än g t es a b , in welchem Grade u n d in
wclc-her Form sich die Zellen dehnen. Bald schwellen sic an einzelnen Stellen
tonnenförmig an , die mit engen S tric tu ren ah wechseln, bald n ehm en s ie , in
ganzer A nsdehnuiig angeschwollen, die F o rm eines k u rz en oder lan g en Cylindors
an, b a ld sind n u r h ie u n d da k u rz e seitliche Aussacliungcn ein g etreten (Taf. II,
Fig. 7':, — k u rz alle e rd en k lich en F o rm en regelmässiger u n d unregelmässiger
A rt sind in den Zellen anzutreffen. Die L u ft verschwindet mit d e r Ausd eh n u n g
d e r Zellen bis a u f geringe R e s te , die eingeschlosseii b le ib en u n d wohl n ich t
entweichen konnten. D e r Zufluss an flüssigen Nährstoffen ist grösser als der
Raum in den Ze llen ; um ih n zu fassen muss in an d e re r AVeise P la tz geschafft
w erd en , dies g eschieht in äusserst zweckmässiger AVeise d u rch Ausscheidung
von AA'asser, also d u rch Concentration des Inhaltes. AVährend vom Alycelium
Nährstoffe zufliessen, fliesst n ach aussen AA'asser ab. Es q u illt an grösseren
Sclerotien in dicken TToiffen h e rv o r (Taf. A'III, Pig. 12 u n d 13, 5 u n d 6), die
gleichsam ansgepresst zu werden scheinen. Die T ro p fen v ereinigen sich,, wenn
sie grösser werden u n d fliesseii a b , oder sie v erdunsten a u f dem reifenden
Sclerotium. AA’enn die Z u fu h r n eu e r Nährstoffe a u fh ö rt, s teh t au ch die AVasser-
ahscheidung still. Dieser P u n k t d e r E n twick lu n g wird äusserlich in einer A'cr-
fiirbung d e r Sclerotien angedeutet. Ih re v o rh e r weisse F a rb e b ekom mt erst
einen g rau en T o n , d e r in a llen möglichen F a rb en n ü an c cn schnell ins tiefste
Schwarz ü b erg eh t. Damit h a t das Scle rotium seine volle Reife erlan g t, ist allseitig
n ach Aussen g la tt abgeschlossen u n d au ch vom Trag fad en ab g e tren u t.
An einem f e r t i g e n S c l e r o t i u m lassen sich Spitze u n d Basis, die eng
begi-enzte Insertionsstclle am M y celium, aufs deutlicliste u n te rscheiden. A u f
dem D u rch sch n itte fallen das farblose M a rk u n d die schwarze R inde (Taf. 11,
Fig. 7, 1— 3) sofort in die Augen. Das Alark b e s te h t aus einem Scheingewebc
d e r oben ei-wähnten mannichfach gesta lte ten Ze llen (Fig. 7 3). Sie b e rü h ren sich
an einzellen Stellen so in n ig , dass jed e L u ft zwischen ih n en v erschwunden ist.
Diese Stellen h eb e n sich als glasig d urchscheinende in der ü b rig en Alasse ah,
die von k le in en la iftin te rs titien h e lle r u n d lich tg län zen d e r erscheint. Alituntcr
ist diese Alnvcclisluiiji so , dass der Seliiiitt ciu maniioi'ii'tos Aiisclieii hat. A u f
dünnen Sclmittcn k an n man natüriie li die (ic sta lt dev Zellen niclit ei'kenneii,
weil sie aus einem dicliten Ily p h cn g c flc ch tc entstanden in jedem Augeiildii'k
die R ic litu n g ände rn, wie Fig. 7» ausweist, abe r mau sieht deutlicli, dass keinerlei
Alcmhrauvcrdickuiigen erfo lg en , dass die AVände der Zellen äusserst zart sind,
dafür ah c r der In h a lt dich t u n d reich ist, dass ein glcidimässiges körncliciifreies
lid itg län z en d e s Protopla sm a sie alle gleich erfüllt. N a d i d e r P crip lieric ist das
Gcwchc n ich t a llm ä h lid i v e rän d e rt, das farblose M ark stösst jä h an die Riiidc
¡Fig. 7., u n d 1,,. Diese h a t eine Alächtigkeit von 0— S Ze lllag eu , dio ih d it
in d e r F a rb e , ah c r in der Grösse in versehiedcncn Zonen wechseln. Iu den
äussersten 2 - 3 Zelllageii F ig . 7 ,; sind die Zellen gross, meist län g er als breit,
un d erscheinen mitu n te r pallisadenartig g eordnet, dann werden die Zellen kleinei
uu d h ab e n eine luelir ru n d lich e isodiaiiictrische Gestalt l'ig . Die Zellen
der schwarzen Rinde sind zn einem festen d id itc ii Gewebe aufs engste verbun
d en . Ih re Alembranen sind schwarz n n d cuticnlai'isirt, jed o ch nicht vcrdicdvt.
Ohne Zweifel fü liren die schwarzen Zellen der Rinde In h a lt wie die weissen
des Alarkes, ih r Thitcrschicd bestellt allein in d e r C'uticularisirnng der Membran.
Die Rin d e ist nicdits als ein p e rip h erisclier T h e il der Alnrkmasse, d e r sich den
Bedürfnissen des Dauerzustandes u n d des äusseren AViderstands gemäss als Rinde
modificirt h at. Jode b eliebige Zone des Alarkcs k an n sicli dem entsprecliend
soglcicli in Rinde umwandeln. wenn sie d u rch einen Scdmitt nach Anssen hloss-
gclcgt wird, ln 2— 3 Tagen ist die weisse F a rb e verschwunden u n d die Rinde
fertig. Einige T h e ilu n g en in den in n e ren P a rtien , sowie die engste A crhin d n n g
der gc th e ilten Zellen zn dem k le in en Gewebe der Rinde n n d eine Ansdelimnig
der äusseren Zelllagen zu d en grossen Zellen der Rinde sind die A-orgängc, die
nothwendig stattfinden müssen, um ans dem Marke die Rinde zu bilden, l m
zu zeigen, dass das Alark in seiner ganzen Alasse sich in dieser Beziehung gleich
verhält, h ab e ich Sclerotien wie Kartoffeln mit dem Lnfthlaseiimesser ahgesehält,
und n ach drei Tagen eine Ncubilching d e r en tfe rn ten Rin d e um das ganze
Sclcrotiuin hcobacditct. An grösseren Sclerotien h ab e ich diesen Process in
einem Alonat 10 mal wiede rholt so lan g e , als icli sie in den hm g c rn lialten
k o n n te n n d 1 0mal eine X cu h ü ilu n g der Rinde erzielt: die Re.dc dc-s Sclerotium
h cstan d cn endlich n u r aus Rinde, die abe r, wie wir später sehen werden, ganz n o rmal
kciiutc. — Die R inde der Sclerotien ist äusserlicli glatt und g län z en d , sie
B r e f e l d . Botan. Uiiter.,uchungen, III. *