lu)lz('rn z. B. iu der Kiofor, sapvophytiscli auch in todten Stämmen vieler Ijanh-
hölzer seh r v e rb re ite t vorkommt. Ausser <licser Form g ib t cs eine zweite, dio,
iu meh r regelmslssigen ru n d en Strängen au ftre ten d , von den Bildungsheerden der
Rli. suhcorticalis au sg eh t, sicli d an n , du rch die E rd e wachsend, ü b e r weite
Strecken ansdehnt und h ie rd u rc li in b e träch tlich em Grade zu r V erb re itu n g
d(\s Pilzes beiträgt. An je d e r beliebigen, von d e r Rhizomorpha g ctö d teten Kiefer
k an n man dio von ih r ausgehenden Stränge d e r R h i z o m o r i i h a s u b t e r r á n e a
Huden, an weleher Tíart/g die Fru ctificatio n zuerst en td e ck t hat. AVolil mit
Riicksicht au f diese A rt der A'erhreituiig des Pilzes von dem Infeetionsheerde
d u rch die F rd c iu die Thngebuug bis zu neuen Substraten, zu leb en d en Kiefern,
h a t die längst ho k an n te K ran k h e it in Kiefernforsten, welche d e r Pilz erzeugt,
den Namen »Erdkrobs« hekommen.
Diese zweite Form d e r Rliizomorplia, die Rh . su b te rrán e a , erschien nach
me lirmonatlicher R u h e vom Decemhor bis zum Alai a u f allen ( ’u ltu ren gle ich zeitig
in grosseii Alassen. Die einzelnen S tränge d e r Rh. suhcorticalis, nachdem
.‘JÍC von d e r oberflächlich gehildoten dicken H a u t mona telang eingeschlosseii
waren, d n rch d ran g en mit n eu g eb ild e te r \'egetationss])itze diese H a u t u n d wuchsen
in ’s l-’reie (Taf. X I, Fig. 9 u. 19, „ ,2)- J ed e r Strang h a tte eine weisse Vogetations-
spitzo von gallertigem Ansehen, an w elch er die A'erlängerung d u reh Nciihildniig
('iiigeleitet wurde. Die S])itzo war fein u n d v erb re ite rte resp. v erd ick te sich im
Fmfange allmählich bis zu den Stellen i\n te r der Spitze, die eine tie f schwarze
Brännnng besitzen, die ah c r n atü rlich in allen F arb en n ü an c cn langsam in die
weisse Spitze libergehcii (Fig. 3). \'o n den Stellen a n , wo die Bräu n u n g eine
gleichmässige geworden ist, bemczt d e r Strang seine normale Dicke, die er b eihehä
lt.
Diese Stränge d e r Rh. su b te rrán e a erre ich ten eine seh r b e trä ch tlich e iJln g c ,
einzelne wurden bis zu einem Fuss lang. AVcder die Spitzen noch die ä lteren
'riie ilo v e rän d e rten ih r Ansehen wäh ren d d e r Dau er des Längenwachstliums.
Als dies endlich wohl n u r d u rch die äusseren A'erhältnissc, d u rch Alangel an
F eu ch tig k e it, vie lle icht an ch mangelnde Z u fu h r an N ah ru n g still stand, gingen
zugleich die Spitzen, indem sie sich v erd ick ten , in den b rau n en Zustand ä lte re r
Stränge über. Verzweigungen waren an diesen Strängen selten, sic wnrden n u r
in d e r N äh e d e r Spitzen, in den Grenzen d e r weissen \ ’egetationsspitzen angelegt,
ab e r auch h ie r n u r cinzidn, oft an einem Strange keine einzige, oft eine, selten
zwei oder mehrere. Das AA’achsthum d e r Stränge war im \ ergh'ich zur Pli.
suhcorticalis, in der Nährflüssigkeit ein seh r langsames; in der Dauer einer oche
wuchsen n u r einige Linien, b ei sehr warmem AVettcu ein h a lb e r Zoll an den
einzelnen S trän g en an. Ein e oberflächliche Hypheiianssiirossiing kam hoi ihnen
n ic h t vor, ich hab e n u r An d eu tu n g en davon gesehen. D i e S t r ä n g e w u r d e n
a u s s c h l i e s s l i c h v o n d e n V e g e t a t i o n s h e e r d e n u n t e r h a l t e n , v o n d e r
N a h r u n g , d i e i h n e n v o n d e r R h . s u h c o r t i c a l i s , welche in der N atu r
im Holz lo h t, z u f'lo s s . — J e nach den Iln istän d cn , ob dieser Zufluss ridchlich
stattfinde t oder n ich t, wird auch in d e r N a t u r das Längeiiwachsthnm der Stränge,
welche sich u n te r der E rd e v o rh re iten , ein schnelles oder langsames u n d zugleich
ein lang andauerndes oder früh begrenztes sein. In der E rd e ernäliren sich
diese Stränge selbst n ich t, s ie s in d n u r A u s l ä u f e r , q u a s i S t o l o n e n v om
A i n t t e r s to c k , sie werden von diesem e rn äh rt, bis sic sich d u rch das Zusammentreffen
mit einem Baume in diesem einen eigenen A egctationssitz gründen. Bevor
dies geschieht, k ö n n en die Stränge d e r R hizomorpha su b terrán e a in der Natur
eine enorme Länge e rre ich en ; h ie rin stimmen die verschiedensten Ik'obacditungeii
ü b e re in ; icli k an n sie aus eigener A n schauung bestätigen.
AVar cs bish er n ic h t möglich geworden ü h e r die E n iä liru n g der Rh. subte
rrán ea, ü b e r die lichcnswcise der Stränge in d e r E rd e genügend ins K la re zu
k ommen, so lassen meine (Xilturen ü b e r diesen P u n k t, läher den au ch Iftirt/g s';
liiite rsu ch u u g en eine sichere E n tsch e id u n g n ic h t g eb ra c h t h ah en , keimm Zweifel
meh r bestehen, sie legen den w ah ren Sach v e rh a lt einfach u n d n atü rlich dar. und
lassen zugleich den Ih ite rs ch icd b e id e r f'ormen so sch a rf als möglich herv o rtre
te n : d i e R h i z o m o r p h a s u b t e r r á n e a is t e in e s e c u n d ä r e B i l d u n g v o n
d e r R h . s u h c o r t i c a l i s , s ic w ir d v o n d i e s e r , d ie i u B ä u i i i c i i l o h t , u n t e r h
a l t e n , bis sic selbst einen Baum oiTcicht u n d in diesem zur Selbständigkeit
gelangt.
AA'ic d rin g t n u n ab e r der Pilz in d en Baum ciu, den er au f seinem AVege
e rre ich t? M it dieser Frage tritt d a s p a r a s i t i s c h e L o h e n d e s P i l z e s in den
Vo rd erg ru n d d e r Untersu ch u n g . — Dio sich widersprechenden Beobaclitungen
ä lte re r A u to ren die den Parasitismus der Rhizomorpha u n te rsu c h t hahcm. sind
d u rch die neue sten U n te rsu ch u n g en von Hartig in den wesentlichsten Pu n k ten