
Stieles u n d d u rch Streckung d e r n eu g cb ild cten Zellen u n te rh a lb der The ihings-
zone. Die The ilu iig eu d au e rn immer n u r in den oberen der d u rch The ilu n g
g eb ild eten Tochterzellen fo rt, Avährend gleichzeitig die u n te re n sicli zur Länge
der ausgcAvachsenen Stielzellcn strecken (Taf. IV , Fig. 2 u. 3). Es sind dies die
Vorgänge, welche das AA'achsthum des Stieles ü b e rh au p t vermitteln, Vorgänge, die
h ie r im F in s te rn sogleich energisch ein treten u n d u n b eg ren z t fo rtd au ern , so lange
als das L ic h t ausgeschlossen b le ib t, Avälirend sie im Lich te bis zur Sporenreife
im I liite verschoben werden.
D ie A 'e r g e i l u n g e n d e r F r u c h t k ö r p e r e rre ich en im Laufe von AVochen
u n d Monaten eine b edeutende Länge (Taf. I I I , Fig. 5 u n d T a f A^II, Fig. 9 u. 10);
Stiele ü b e r m eh r als 2 Fuss A u sdehnung sind k e in e Seltenheit. Sic b le ib en
d ünn u n d schmächtig', n ehm en n u r allmäh lich n ach oben etAvas grösseren Umfang
an , der ab e r im merh in h in te r d e r Dicke norma ler Stiele zurü ck b leib t.
A u f Längsschnitten e rk en n t man m it völliger K la rh e it im Gipfel des vergeilten
Stieles die cambiale Tlieilungszone u n d wenig Alerkzeichen m it Tusche genügen,
au ch äusserlich zu bestimmen, dass die N eu b ild u n g en u n d die S treck u n g der
iieugebildctcu E lemen te n u r im oberen Theile des Stieles stattfiiiden. Die Länge
des Stieles scheint ü b e r einen geAvisscn F u n k t, 2— 3 Fuss, n ic h t h in au szu g eh en ;
es dü rfte die gesteigerte E n tfe rn u n g d e r Avachsenden Spitze von d e r Nah ru n g squelle,
vom Sclerotium, also ScliAvierigkciten der E rn ä h ru n g , die n atü rlich e Grenze
fü r den endlichen Stillstand d e r m it zunehmender Län g e immer scliAvächer werdenden
EntAA’ick lu n g an d e r Spitze büden.
A V ä h r e n d a b e r im G i p f e l d i e T h ä t i g k e i t l a n g s a m e r l i s c h t , b e g
i n n e n a n ä n d e r n t i e f e r e n S t e l l e n N e u b i l d u n g e n am S t i e l e . Die
p e rip h erisch en Stielzellcn sprossen an b elieb ig en Stellen h y p h en a rtig aus, u n d
diese Ilyphcnsprosse b ü d en n e u e F r u c h t a n l a g e n , denen g le ich , die d u rch
äussere Eingri-ffe, n ach dem Abschneiden des H u te s au f der Schnittfläche, en tstehen.
Sie b eg in n en vom ersten Anfänge Avie F ru ch ta n lag en am Alycelium aus
vegetativen Hyphens})rossen, d e r U nterschied ist n u r der, dass s ta tt d e r Alycel-
zelle h ie r eine Stielzelle des F ru ch tk ö rp e rs die Aus-sprossungen bildet. Die Zahl
dieser secu n d ären F ru ch ta n lag en ist verschieden. Sie en tsteh en b ald vereinzelt
in einiger En tfe rn u n g von einander (T a f I I I , Fig. 3 u. 4 u n d Taf. A'IT, Fig. 10s),
b ald in grosscr Zah l dich t zusammen. A u ch sie wachsen zu verschiedener Länge
h e ran , indem ih r Stiel abermals v e rg e h t, sie sind noch weniger ü p p ig als die
p rim ären F ru ch tstiele , Avelehe sie tragen, u n d nehmen meist eine rechtAA'inkelige
S tellu n g zn diesen ein. Soliald mit zunolimender Iränge aucli liier das AVaclis-
th um an d e r Spitze au fliö rt, lieg in n t der T räg e r wiederum auszuwachsen u n d
sich m it n eu en F ru ch ta n lag en zu b ed e ck en (Taf. I I I . Fig. 4). Diese vergcilcii
abermals u n d sprossen dann weiter aus. So gelit die Sache fo rt bis zu 6 consecutiven
G e n e r a t i o n e n Yoii F r u c h t k ö r p e r n , d io a u s e i n a n d e r l i c r v o r -
s p r o s s e n u n d Systeme der wun d erb arsten .Art darstcllen. Aon den secund
ä ren Sprossungen ist in der Länge d e r Zeit liäufig diejenige am meisten gefördert,
die d e r N ah ru n g sq u elle am näelisten ist, die also am tiefsten .steht, wenn
au ch anfangs v ie lle ich t frtih er und liölier an g e leg te ü b e rw ieg e ii; dass dies abe r
n ic h t im mer zutrifft, beweist die F ig u r 4.
Ic h h ab e die Stiele gemessen, die aus e in em Sclerotium in a llen .Spross-
gene ra tionon gewachsen w a ren , u n d es k am die bemerkonswertho Länge von
mein- als 4 Fuss heraus. Diese monströsen B ildungen .spotten der AATedergahe
in dem engen Kalimen der h ü d lic lien D a rs te llu n g , für die ich n u r die er-
w äh n tc n F ig u ren in k le in en h esclieidcnen A'erhältnissen ansgewälilt habe . D ie
S p r o s s g e n e r a t i o n e n h ö h e r e r O r d n u n g werden immer schmä chtiger u n d
d ün n er, sie werden endlich so fein, wie ein F aden. Ilire E lemen te selbst sind
a u f die mögliclist bescheidene Zahl zu rü ck g eg an g en , u n d so w en ig e , dass s id i
d e r A u fb au des F ru c litk ö rp e rs aus ilinen le ic h t n n d siche r ü b e rs eh en lässt; dab
e i en twick eln sich diese wenigen Elemente so langsam, dass man die feinsten
Ueh erg än g e zu Gesich t bekommt, dass alle .Stadien der H iiteiitw iek liin g a u f den
feinen lan g g estreck ten Stielen der k la rsten Beobaclitung offen liegen (Taf. IA .
Fig. 2 u. 3 u n d Taf. V III, Fig. 7— 11;. Bereits frü h e r h ab e ich dieses günstigen
Umstandes geda clit u n d fü r die D a rleg u n g d e r En twicklungsgeschiclite a u f die
aus diesen U n te rsu ch u n g en gewonnenen Fig. 2 ii. 3 d e r Taf. IA liingewiesen.
AA’as vordem im AA’ege gewaltsamer k ü n stliclicr Eingriffe möglicli gemacht
wurde, die vegetative Aussiirossiing der F ru c litk ö rp e r, u n d was in dieser AA eise
fü r 5 G en e ra tio n en in consccutiver Folge fortgesetzt werden k o n n te (Taf. II I .
P'ig. 4— 12). — ehcndies b ew irk t die Eiitzioluiiig des li c lite s inülielos von selbst
iu id e aler Scliönlicit. I n diesem Sinne w irk t der Lichtinangel wie cm ineelianischer
Eingriff; d urcli d en meclianisclien Eingriff wurde frülier d e r i l i i t , der erste
llaiip tb ild iiiig slie e rd des Pilzes, en tfern t, ohne Liclit kommt er von selbst nicht
zu r Entwicklniio'. AVir liah en also in b eid en F ä llen dasselbe n u r in an d e re r Form.
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