
n eu e Wach sth umsv o rg än g e sichtbar. Es e rh eb en sich an der Spitze u n d an den
Seiten, in gemessenen Ab stän d en von einander, feine Ausstülpungen. Sie steh en
an den einzelnen Stellen dich t in Büscheln zusammen, u n d Avachsen zu k l e i n e n
c y l i n d r i s e h e n S t ä b c h e n (Fig- 4«;i) heran. Fast in gle ich er H ö h e steh en sie
still u n d Averden d u rch ScheidcAvände vom Tragfadcn abgeschieden. Dieser h a t
seinen In h a lt in die S täb ch en entleert, u n d is t n u r noch mit Avässerigem schaumigen
Plasma erfüllt. ScheideAvände, die erst späte r en tsteh en , th e ilen ih n in
einzelne E tag en ein, die je einen Büschel von Stäb ch en trag en (Fig. D a rau f
ze rg lied e rn sich die Stäb ch en u n d ih re G lied e rth c ilc fallen ab (Fig. 4 f u. d).
Die T rag fäd en d e r Stäb ch en sind d e r Hegel n ach unverzAvcigt, es kommen aber
au ch vcrzAveigte F o rmen vor. Sie Avelken n ach dem A hM le n der Stäbchen
liäufig ab u n d g eh en u n te r (Fig. h). Die Zahl d e r S täb c h en , Avelche sie erzeu
g en . ist seh r verschieden. AVenn sie in grosscr Menge zusammenstehen,
h ild e t der Tragfadeii an dieser Stelle eine consolcnartigc A u sb u ch tu n g , die später
noch die In sertionsna rben an sich träg t. Die Tragfäden der Stäb ch en , die F ru c h tträ
g e rn äh n lich seh en , werden b ald u n te r F lüssigkeit g eb ild e t u n d reifen die
Stäb ch en in dieser, b a ld e rh eb e n sie sich ü b e r die Nährlösung. Sie Averden h ie r
k en n tlich d u rch T h a u trö p fc h e n , welche die ze rfa llenen S täb ch en zu Schein-
sporangien verschmelzen u n d sp äte r m it ih n e n abflicssen.
D ie z e r g l i e d e r t e n S t ä b c h e n h ab e n ih re r Bildung n ach den AVerth von
Fortpflanzungszellen u n d d e r I ’mstand. dass ih re T räg e r n ach der Ausbildung
der Stäb ch en h äufig abAvelken, g ib t uns einige B e re ch tig u n g , diese T rä g e r als
F ru c litträ g e r aufzufassen, Avelche von einem bestimmten Ze itab sch n itte an zum
Zwecke d e r Erz eu g u n g der Stäb ch en von den Mycelien ange legt werden. Du rch
ih re ziemlich bestimmt ausgeprägte Form und d u rch ih re n Umfang sind sie von
den dü n n eren Alycelfäden (Fig. 4 a u. 6iu. 2) d e r Hegel n ach le ich t zu u n te rsch
e id en . zumal Avemi die Aiycelien besonders fru ch tb a r an F ru ch tträ g e rn sind.
Dies ist m eh r b e i k le in en Avenig e rn ä h rte n AlA'celien zutreffend, als b ei ausserord
en tlich üppigen. Es h a t den Anschein, als ob h ie r die Bildung der F ru c h tträ
g e r zu rü c k trä tc , soAvohl in d e r Alasse Avie in d e r Form. Die S täb ch en en tstehen
dann a u f ausserordentlich k u rz en Ausstülpungen d e r Mycelfäden u n d h ie r
n u r a u f den Spitzen ; eine Untersch eid u n g von F ru c litträ g e rn an den Aiycelien
ist also n ic h t möglich, sie wird auch in an d e ren F ä llen erschwert, avo die Myccl-
fad en so s ta rk sind, dass die F ru c h tträ g e r n ich t gegen sie auffallen. AVir würden
dann sagen k en n en , die Stübchen entstellen dircet an den b ad e n der Mycelien
(Fig. 3 , , . , ) .
Die Masse der Stäbclieu, welche an re ich lich fructificirenden Mycelien geb
ild e t w e rd e n , ist ganz enorm , sie inaelien den C u ltu rtro p fen tridic u n d v e rd
ecken die Mycelfad en , welche in ilmi v e rlau fen '). Ih re Bildung d au e rt nach
dem e rsten A u ftre ten noch 3 ^ 4 Tage fo rt, d an n h ö rt .sie allmälilich auf. Dio
F ru c litträ g e r werden an den fortwaclisenden Myeelendeu n eu erzeugt, oder wenn
die Spitze selbst zum F ru c litträ g e r w ird , so en tsteh en n eu e adventive Axen,
welche die weitere A u sb re itu n g d e r J fy c c lie ii flbernelimcn.
Die gegliederten Stäb ch en liah en eine verscliiedene I.än g e, von Ü,(H)(> —
Ü,0Ü9 Mm. u n d eine Breite von 0,üü9 Mm., sind also äusserst klein, n ic h t gar viel
grösser als grosse Bactoiien. Sie besitzen eine g la tte farblose VIemhran u n d
e inen k ö rn ig en In h a lt, der sich an beid en E n d en liäufig etwas aiifliellt u n d dann
h ie r ein oder m eh re re grössere Kö riic licn e rk en n en lässt IFig. 4c u. (l). Die
Masse d e r ahge fa llenen Stähohenzellen liegt u n tliä tig ohne zn keimen am Boden
des Cu lturtropfens zu ein er Z e it, wo die Vlycelieii noch im le lih a ften W a ch s-
th um hcgriffen, wo alle Nährstoffe zur Keim u n g in genü g en d er Menge im CHiltur-
tro p fcn vorh an d en sind. Die K e im u n g g e lin g t ebensowenig, wenn man die Stäh-
ch en gleich nach ih re r Bildung oder au ch sp äte r in n eu e N äh rlö su n g aussäet,
mag diese co n c en trirt oder in je g lic h e r Variation verdilniit sein. F ü h r t man
ab e r diese Versuche so au s , dass man die M u ttc rmy cclien en tfe rn t u n d die
Stäb ch en von ih n e n in einem Tro p fen n eu e r Näh rlö su n g ahscliüttelt, dann tre n n en
sich immer einzelne T h e ile der F ru c h tträ g e r ah u n d gelangen m it in die Cnltnr.
Diese T h e ile d e r F ru c h tträ g e r n u n wachsen sofort zu n eu e n Mycelien aus und
trag en an den S te llen , wo sie n eu au sk eimen , noch theilweise die Stäbchen,
welche sie vordem erzeugten, an f ih rem Kücken. Un terlässt man es, die ( iil-
tu re n genau zu p rü fe n , so k an n man aufs le ich te ste zu einem g roben Be-
o b a ch tu n g sfeh lc r kommen u n d die E rsch ein u n g en so auffasseii, als ob die Stäh-
clien g ek e im t h ä tten , ic h h ab e aus dem vorzüglichsten M ate riale in ein er Aii-
1) N a c h d e r m a s s e n h a f te n B ild u n g d e r S tä b c h e n so llte m an m it B e s tim m th e it v e rm u th e n , da ss
die P flan z e sie n ic h t zwe cklos e r z e u g te , d a s s sie e n tw e d e r d e r V e rm e h ru n g d ie n e n m ü s s te n , o d e r
d a s s sie e in e se.vuelle B e d e u tu n g h ä t te n , a ls m ä n n lic h e O rg an e m it d e r B ild u n g d e r F ru c h tk ö rp e r
im Z u s am m e n h ä n g e s tä n d e n . A b e r w ed e r d a s e in e n o c h d a s an d e re i s t h ie r d e r F a ll, wie die
w e ite re n B eo b a c h tu n g e n le h r e n w e rd e n .