
welclie in diesem Zustande einen sich tb aren zarten A'olvaanilug bilden. Die
iJingsrisse im H u te ü b e r den LameUen tre ten frü h auf, u n d frü h e r als sonst g eh t
die Trama in subhymeniales Gewebe über. Die Au fsp an n u n g ist, wohl im Zusammenhänge
m it der stark en H u th a u t, besonders energisch; das Zerfliessen des
v e rb lü h ten F ru ch tk ö rp e rs g eh t liingegen n u r langsam vor sich im V erg leich zum
Coprinus lagopus.
S p r o s s g e n e r a t i o n e n von F ru c h tk ö rp e rn aus F ru c h tk ö rp c rn ohne Alycelium
sind d u rch mechanische Eingriffe ebenso le ich t zu en-eichen, wie eine
F m l e n k u n g d e r F r u c h t k ö r p e r zu Aiycelien ohne Sporen. Die F ru ch tk ö rp e r
S}>rossen vor ih re r Sporenreife je n ach Umständen zu n eu e n F ru c h tk ö rp e rn oder
zu Aiycelien aus u n d zwar sogleich in je d e r Zelle u n d in jed em Stadium der
Entwicklung.
D a s L i c h t i s t f ü r d i e E n tw i c k l u n g d e s P i l z e s v o n g r ö s s e r B e d
e u t u n g . AVenn man es ausschliesst, erre ich en die F ru c h tk ö rp e r in Stiel u n d
H u t n u r etwa die h a lb e Grösse, dann werden die Stiele welk u n d schlapp, u n d
die h alb entAvickelten H ü te sin k en ohne Aufspannung um. Dem ganzen F ru c h tk
ö rp e r feh lt d e r T u rg o r u n d in Folge man g elh after S treck u n g ist die F o rm des
H u tes oft unregelmässig, b ald oben au fg eb läh t u n d u n te n zusammengezogen,
b ald einseitig v erlän g ert; die norma le F o rm des län g lich en Ovales ist zu einer
napfförmigen G estalt v e rän d e rt (Taf. A'U, Fig. S a -d ^ ). — J e d e r Einfluss des
Lichte s m a ch t sich sofort an diesen Avelken im F in s te rn gewachsenen F ru c h t-
k ö rp e rn geltend. D er Stiel wird wieder p ra ll u n d ric h te t sich auf, au ch der
H u t Avird voller u n d grösser u n d n immt n u n seine normale G e sta lt an. N ach
etAva 2 Tagen b eg in n t die A u fspannung des H u te s , die so regelmässig verläuft,
als es nach den sch äd h ch en AATrkungen der Finsterniss noch möglich ist. Häufig
nämlich b rech en h ie rb e i die F ru c h tk ö rp e r au sein an d er, weil die n ach träg lich e
S treck u n g n ic h t gleichzeitig an allen Stellen erfolgt. — E b e n d ad u rch , dass ich
die AA'irkung des Lichte s an denselben Ob jec ten zu r G eltung b ra ch te , Avelche
v o rh e r n n te r dem sch äd h ch en Einflüsse der Finsterniss k ran k ten , ist je d e r E in -
Avand in die R ic litig k eit d e r Beoba chtungen, je d e Alöglichkeit, dass ande re U rsachen
die Ersch ein u n g h e rb e ifü h rten , beseitigt. Ic li füge noch h in zu , dass die
A'ersuche in zahlreichen AA'iederholungen immer in d e r g le ichen A rt u n d mit
dem g le ichen Ausgang verliefen. Selbst a u f C u ltu ren , die ü b e r einen Alonat gestanden
hatten, in Avelchem die Fruchtkörper ganz Avelk und verschrumpft aus-
salien, Avirkte das Licht noch Avieder belebend ein.
Die Un tersu ch u n g der im Fin ste rn verAvelkten F ru ch tk ö rp e r ergab das
interessante R e su lta t, dass die Bildung der Lamellen völlig n orma l erfolgt Avar.
Im E in k län g e h ie rm it h a tte auch d e r H u t eine verhältnissmässige Grösse
erlangt. E rs t mit dem Beginn d e r Streck u n g und der Differenzirung d e r hymenia
len Elemente d e r Lamellen h a tte dann die Sache eine an d e re AA'endung genommen.
Die S treck u n g der sterilen Pallisadenzellen, AA-elche mit den Basidien
a lte rn iren , Avar u n te rb lieb en , die Zellen h a tte n die Grösse n ahe zu b eh a lten , in
Avelcher sie ursp rü n g lich ange legt s in d ; die Basidien Avaren ZAvar ausgcAvachsen,
ab e r n u r mangelhaft, u n d ebenso mangelhaft Avav die Sporenbilduiig au f ihnen
e in g e tre ten ; die Si)oren Avaren k le in u n d n ic h t keimfähig. F a s t in dem gleichen
Stadium d e r E n twick lu n g Avaren alle H ü te d e r F ru ch tk ö rp e r steh en geblieben,
sie h a tte n die h a lb e Grösse der normalen b ei Avelkem Aussehen u n d gingen ohne
L ic h t ausnahmslos u n te r, indem au ch der Stiel Avelkte u u d ohne S treck u n g zusammensank.
AA'eiter Avar an diesen verwelk ten F ru c h tk ö rp e rn bemerkensAverth,
dass die ru d im en tä re A'oHa, AA'elche dem Pilze eig en th üm lich ist, re ich lich e r au ftra t
u n d schon mit blossem Auge zu e rk en n en A\'ar. — H ö h e re T em p eratu rg rad e er-
Aviesen sich für die EntAvicklung im F in s te rn g eh a lten e r F ru ch tk ö rp e r einflusslos,
b e i 17® Avelkten sie in gle ich er AA'eise ab, Avie früher.
Aus den Stielen der im F in s te rn geAA-achsenen F ru c h tk ö rp e r, die in der
EntAvicklung zu rü ck g eb lieb en AA-aren u n d die le tzten Acte der S tre ck u n g n ich t
zu vollziehen v erm o ch ten , sprossten n ach einigen AA'ochen neue F ru ch tk ö rp e r
au s, in oft u n zäh lig er Alenge den ganzen Stiel seiner Län g e n ach bedeckend.
Ich h ab e Taf. A'H, Fig. 8 a— d einige bescheidene F ä lle dieser A rt abge-
9 Im. V e rg le ich zum C o p rin u s s te rc o ra riu s b ie te n die "Wirk u n g en d e r L ic h te n tz ie h u n g b e im
C o p r in u s e p h em e ru s in te r e s s a n te V a r ia tio n e n d a r , sie m a c h e n sich h ie r in g a n z a n d e r e r A\ e ise
g e lte n d a ls d o rt. — I c h b in m it um fa s s e n d e n U n te r su c h u n g e n ü b e r die B e d e u tu n g des L ich te s fü r
die E n tw ic k lu n g d e r P ilz e b e s c h ä ftig t, w e lch e n a c h m eh rfa c h e r R ic h tu n g b em e rk e n sw e rth e D e ta ils
e rg e b e n h a b e n u n d n am e n tlic h z e ig e n , d a ss d a s L ic h t e in e n g rö s s e re n E in flu s s a u f die P ilz e a u s ü
b t , a ls w ir b is j e t z t a n n e hm e n . D ie s g ilt n ic h t b lo s s fü r h ö h e re P ilz e , so n d e rn au c h fü r n ie d e re .
So b ild e t z. B . d e r P ilo b o lu s m ic ro sp o ru s n iem a ls S p o ra n g ie n au s , w en n d a s L ic h t n ic h t e inw irk t.
D ie so h äu fig v o rk om m e n d e n m a s s e n h a f te n P ilz b ild u n g e n in fin s te ren R ä um e n , we lche m a n »Byssus«
g e n a n n t h a t, s in d w ah rs c h e in lic h n u r s te rile v eg e ta tiv e Z u s tä n d e von h ö h e re n P ilz e n , w e lch e d u rc h
d e n M a n g e l a n L ic h t k e in e F ru c h tk ö rp e r a u sb ild e n .