u n d darum sind in beiden F ä llen die secundären AVirkungen dieselben: cs werden
fü r den abgesclinittenen oder im d u n k len v e rk rü p p e lten H u t n eu e F ru ch ta n lag en
an b eliebigen Stellen gebildet. Alehrmals gelang es mir au ch h ie r d u rch sorg-
ia ltig e E n tfe rn u n g d e r F ru eh ta n lag en am Stiel den H u t selbst zum Aussprossen
zu b rin g e n , ein Dutzend F ru ch ta n lag en aus ihm hervorwachsen zu seh en , die
von den eben ange legten L amellen en tsprangen u n d b ei d e r e rn eu ten Eimvirkung
des L ich te s auch zur Fru ctificatio n kamen.
D e r S t i e l v e r g e i l t d u r c h d ie E n t z i e h u n g d e s L i c h t e s u n d d a s
b e s c h l e u n i g t e u n d g e f ö r d e r t e A A 'a ch s th um d e s S t i e l e s n im m t d ie
N ä h r s t o f f e f ü r s ic h in A n s p r u c h , d ie s o n s t d e r H u t a n l a g e z u f
l i e s s e n ; es is t, als ob sie untenvcgs au fg eh a lten AVürden, ehe sie zum H u te
gelangen. U n d was dem Stiele zu G u te k om m t, das g eh t dem H u t verloren,
er v erk üm m e rt, wäh ren d der Stiel sich v e rlän g ert in dem Alaasse, als dies geschieht.
Die Anlage des H u tes g elan g t bis zu verschiedenen Stadien d e r E n tAvicklung,
die ic h in den c itirten F ig u ren dargcstellt habe. Es Averden die Lamellen
ange legt u n d bis zu verschiedener Länge am H u trä n d e fo rtg eb ild et; sie h ö ren
au f zu Avachseii, Avenn k e in e N ah ru n g m eh r bis in d en Gipfel des Stieles gelan
g t, oder wenn der Stiel Alles fü r sich in A n sp ru ch nimmt.
An den v erg eilten F ru c h tk ö rp e rn , an ih re n lan g en Stielen, an d e r mangelh
aften H u tau sb ild u n g u n d der verzögerten EntAvicklung im Allgemeinen h ab en
Avir den Einfluss d e r F insterniss; ein V erg leich dieser abnorm en B ildungen
mit n orma len F ru c h tk ö rp e rn ergiebt die AVirkungen des Lich te s von selbst. Um
ab e r die Beob a ch tu n g en feh le rfre i zu m a ch en , is t es nothwendig diese A V ir-
k n n g e n d e s L i c h t e s a n d e n v e r g e i l t e n O b j e c t e n selbst zur G e ltu n g zu
bringen. Ich suchte h ie rfü r die allerverschiedensten EntAvicklungszustände aus,
sOAVohl von p rim ären vergeilten F ru c h tk ö rp e rn in verschiedenen L än g en , als von
so lch en , die Aveitere Sprossgenerationen von abAveichender liän g e g e trieb en
h a tte n , u n d ex p o n irte sie dem L ic h te ’). Die AA'irkung w a r eine u nmitte lb a re
u n d in a llen F ä lle n dieselbe. AA'ährend im F in s te rn AVochen u n d Monate h in d
u rch die F ru ch ta n lag en v ergeilend d ahinsiechten, beg an n u n te r dem Einflüsse
des Lichtes, vom Momente seine r EinAvirkung an, die EntAvicklung eine norma le
''' M e h rm a ls i s t e s m ir au c h h ie r, w ie b e i d e n S p ro s sg e n e ra tio n e n d u rc h A b s c h n e id e n de s
H u te s g e lu n g e n , 2— 4 F ru c h tk ö rp e r v e rs c h ie d e n e r S p ro s sg e n e ra tio n e n a n e i n e m a u s d em S c le ro tium
k e im e n d e n p rim ä re n F ru c h tk ö rp e r z u r v o lle n E n tw ic k lu n g z u b r in g e n .
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zu werden. D er Stiel h ö rte a u f sich zu v e rlän g e rn , und der H u t fing an sich
Z.U d eh n en ; die Neuanlageii im H u te Avurdcn beendigt, u n d dann beg an n seine
Streckung. Nach 4—5 'la g e n h a tte der H u t die Sporenreife erlangt, es s treck te
sich der Stiel u n d die S p o ren en tlecru n g erfolgte normal. Die beschleunigte
AVirkung d e r sämmtlichen AVachsthumsvorgänge e rh ellte sclion am n äch sten Tage
aus d e r Z unahme des H u te s u n d n am en tlich au ch aus dem Dickenwachstimm
des Stieles. Sie Avar n atü rlich dort am auffälligsten, wo d u rch die Finsterniss
die H u tan lag e am k le in sten geblieben, der Stiel sich zu dem möglichsten Grade
d e r F e in h e it v erjü n g t h a tte . D e r letztere h a tte mitu n te r die 5— lOfache Dicke
e rreich t, u n d hob sich als eine monströse AnschAvellung von dem d ünnen The ile
so jä h als möglich ab (Taf. I I I , Fig. 4 '.
D a d ie A A 'irk u n g d e s L i c h t e s e in e so s c l i n e l l e u n d u n m i t t e l b a r e
Avar, schien es mir n ic h t ohne Interesse, die Ze itd au er seiner EinAvirkung n äh e r
zu begrenz en, die notliAvendig is t, die En twick lu n g h erb eizu fü h ren . Ich exponirte
darum vergeilte F ru ch tk ö rp e r in Differenzen von 2 zn 2 Stu n d en dem
li c h t e u n d fand so, dass eine eintägige EinAvirkung von 12— 16 Stunden L ic h t
g e n ü g t, um dann au ch im F in s te rn die Aveiterc EntAvicklung zu ermöglichen.
I n den F ig u ren 4 a u. h h ab e ich die u nmitte lb a re AA'irkung des L ich te s darges
te llt; in k e in e r von b eid en ist im Lich te die u rsp rü n g lich e F ru ch ta n lag e der
ersten Axe vollendet, sondern eine Scitenaxe zweiten Grades ausgebildet worden,
w äh ren d die ersten n n d zAveiten F ru ch ta n lag en n ic h t m eh r zur Ausbildung kamen.
Die ü b rig en F ig u ren der Ta fel stellen die möglichen A'erschiedenheiten in den
Stie llängen dar, die, je n ach der Beleu ch tu n g , schon Avährend der Hiitau sh ild u n g
ganz abweichend ausfallen. Im Sommer h ei den lan g en h ellen Tagen ist der
Stiel so ku rz, dass man ih n u n te r dem ausgebildeten H u te vor d e r Streck u n g
n ic h t seh en k a n n , im AVinter u n te r dem Einflüsse d e r d u n k len k u rz en Tage
werden die Stiele e rh eb lich lä n g e r, n n d darnach ist das Aussehen des I r u c h t -
körpers ein m eh r oder min d er ahAveichendes.
Ganz zufällig h a tte ich vor m e in er Abreise in die H e rb stfe rien im August
grosse C u ltu ren zur GcAvinnung von Sclerotien angesetzt, die nach meiner R ü ck k
e h r für etAvaige ergänzende A'ersuche dienen sollten. Diese Cu ltu ren b lieb en
im finsteren verschlossenen Sch ran k e bis zum F e b ru a r des nächsten J ah re s u n v e rän
d e rt stehen. Als ich sie dann b e s a h , h a tten die im In n e rn des Allstes geb
ild eten Sclerotien F ru eh ta n lag en ausgetrieben, die in ganz en ormer Län g e den