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der Sporen vollendet, in diesen abschliesst, so träg t offenbar in diesem \'e rlm lte n
ein P ro d u ct der Sexualitä t die W irk u n g d e r S ex u alitä t an s ich , u n d wird sie
b ei küustlielien Ueiiimungen naturgemäss geltend zu m a ch en hestr-eht sein. Bei
X'ersiuiieu einer kttnstliclien l'n ilc n k u n g zum U rsp rü n g e ü b e r den W e n d ep u n k t
h in au s, ehe er erreielit is t, wird sicli dieser Einfluss geltend maclren müssen.
W ir hallen in diesen k ü n stlich en Uiiilen k u n g cn das Maass ilin zu p rü fe n , ver-
gleiclieiid zu messen, wie seine W irk u n g en in d e r einen oder än d e rn Form
sieli k iin d g eb c ii: und in allen den F ä llen wird sich keine Sp u r von iliiii zeigen,
wo keine Sexualität vorlianden ist, wo die 'Wen d ep u n k te in Sporen u n d Sexiial-
zcllen n ieh t b e ste llen , wo d e r Gang der Eiitwicklimg iu den Grenzen e i n e r
Gen eratio n ein eoiitinuivliclior i s t , eine zweite gesclilechtlich erzeugte niclit
bestellt.
Wie wir wissen, wurde nach den bisherigen I'o rste lliin g en b ei den Basi-
ihoinyceten eine Sexualität h ei dem Ursprünge der F ru ch tk ö rp e r angenommen
n n d dementsprechend die My celien , welclie die Geschleclitszellen erzeugen, aus
welclien die F ru ch tk ö rp e r en tsteh en , als Geschlechtsgeneratioii an g e seh en , die
F ru ch tk ö rp e r als zweite iiiigeschleelitliche G en eratio n aufgefasst, welclie in
Sporen ahschliesst u n d aus diesen die e rs te , die My celien , wiedererzeugt. Icli
versuclite n u n iiacli dem eben ausgeführteii Gedaiikeiigange die M irkniigeii der
liier angeiioiiimenen Sexualitä t an d en F ru ch tk ö rp e rn zu p rü fen , ich v ersuchte
d i e U i i i l e i i k i i n g d i e s e r F r u c h t k ö r p e r , w ä h r e n d i h r e r E n tw i c k l u n g ,
z u J l y c e l i e i i h e rb e iz iifü h ren , also die Bildung der Xlycelien aus ih n e n ohne
vorlierige Spo ren b ü d iin g , mit Ueberschiagung der S p o ren b ü d iin g , zu erroiclieii
u n d dabei n äh e r festzustellen, in welchen Stadien der En twicklung, aus welchen
Elem en ten u n d in welcher Zeitdauer die Umlenkuiig möglich wird. — \ ersuche
dieser A rt sind offenbar denjenigen entg eg en g esetzt, welche au f die Bildung
einer zweiten Gen eratio n olme S ex u alitä t h e i sonst gesciilechtliclien Pfianzen
abziclcii. Xlan liat die iingeschleclitliclie Erz eu g u n g eines sonst n u r gesclileclit-
Mch eiitsteheiideii Ab sch n ittes oder einer Pflaiizenindividualität Parthenogenesis
' g enannt, wenn sie aus u n b e fru ch te ten weiblichen Eizellen statt iindet, der Kürze
wegen k ö n n te man die entgegengesetzten V e rsu ch e , die erste G en eratio n aus
der zweiten ohne S poreubildung zu e rre ich en , als Versuche a u f um g ek eh rte
Paitlieiiogenesis bezeiciiiien.
Ic li le ite te die Versuclie ein mit eben hegiimeiiden Fruclitaiilageii. Diese
lassen sich, wie sic au f der Oberfläche der Sclerotien entstellen, mit ein er lan zettförmigen
Kadel le iclit ohne V erletzu n g alilieben. Ich b ra ch te sie in mässig v e rdünnte
s Mistd eco ct, worin icli sie vorsiclitig zum Tlieil benetzte. Sclion am
n äch sten Tage wiiclis je d e Zelle der Fru clitan lag e, die n ic h t beim Aliheben zufällig
mechaniscli g e tö d tet w a r, zu n eu en Mycelfäden au s , welclie ganz genau
in der Verzweig u n g , in der Bildung der F u sio n en , in dem A u ftreten der
Schnallenzellen etc. d en Mycelien glichen, welche wir frü lier aus Sporen keimend
k en n e n g elern t liahen. Sie ch a rak tc risirten sich als norma le Mycelien iiainentlicli
d a rin , dass sie n ach 8— 10 T ag en , also der g le ichen F ris t wie die Sporen-
mycelien, FVuchtanlagen au f den Fäd en b ild eten (Taf. I . l i g l n . i , . Diese, in
gle ich er We ise wie sonst an einzeliien Zellen der F äd en als vegetative Aussprossungen
entstehend, erfu h ren die Reih e d e r uns b ek an n ten Differenzirungen
u n d e rlan g ten in 2 oder 3 In d iv id u en a u f je d e r O lijectträg ercu ltu r die volle
Sporenreife. Es ist in einem Blick mögiich, die F ru c litk ö rp e r am Mycelfaden
zu d e r F ru ch tan lag e ziirückziivcrfolgen, von welcher die Mycelfäden au sstrahlen
u n d ausgehen. In Fig. 1 mi h ab e ich ein Bild b ei schwacher ä'erg rö sse ru n g
g e z e ich n e t, welches dies veranscliaiüicht. Auch h ie r sin d , wie sonst in den
Ob je c tträg e rcu ltu ren aus Sporen, meh r F ru ch ta n lag en (3 u. 4, an g e leg t, als zur
En twick lu n g koininen; sie g eh en in verscliiedenen Stadien der Differenzirung aus
Nalmingsmaiigcl unter.
Ic h ging d a rau f zu F ru c litk ö rp e rn ü b er, welche in d e r En twick lu n g weiter
v orgeschritten waren, welche schon H u t, Stiel u n d Volva d eutlich untersciieideii
Messen. Sie wurden mit einem scharfen J le s s e r in melirere keilförmige Uängs-
stücke ze rsch n itten , im än d e rn F a lle d e r Qu ere n ach g eth eilt, u n d diese Stücke
je fü r sich, wie vorhin, in Mistdecoct oiiltivirt. G leich n ach d e r Aussaat zeigten
sich ans je d e r lebendig g ebliebenen Zelle die myeelialen Aussprossnngen, die
wiederum nach 8 T agen, wie normale Mycelien. Frn c litah lag en trieb en , welche später
zu r Reife kamen. — N u n wäh lte ich F ru c h tk ö rp e r zu Versuchsobjecteii aus,
deren H u t b ereits Lamellen angelegt h atte . Ich zersclmitt H u t l i g . 3i u n d
Stiel (Fig. 4,; fü r sicli so vorsiclitig als möglich, um wenig Zellen zu verletzen.
Bei d e r C u ltu r in Mistdecoct fand ein allgemeines sofortiges Auswachsen der
Ze llen jedes Theilstückes statt, u n d die hervonsprossenden Mycelien fructificirten
n ach 8 Tagen u n d lia tten n ach weiteren 8 Tagen reife F ru c litk ö rp e r. Fig. 4i
B r e f e ld , Botan. Untersuchongen. III.