Diesen Eifuigen I lo fm m ii s gehen iiiinliehe von Ba il') parallel, die im J ah re
IS(!7 zur M ittlie ilung gekommen sind. B a il züchtet aus P enic illium und Mucor
Hefe, die Sporen dieser Pilze tre iben in Bierwürze versenkt niclit Keimschläuche,
sondern spro.ssen zu gälirung.sfähigcr Hefe aus. Nur u n t e r Wasser bilden die
Pilze Hefe, a u f diesem resp. der Culturfiüssigkeit en tsteh en Mycelien und Fru elit-
träger. Nacli Ba il bekommen die Fliegen wenn sie Hefe, die also aus Penicillium
etc. entstellt, gefressen liab en , die Empusa^Kranklie it, aus der Em p u sa
gellt, wenn die Fliege ganz u n t e r M’asser g etaucht ist, Aclilya liervor, wenn
sie n u r a u f Wasser schwimmt, an der der L u ft ausgesetzten Seite aber Mucor,
welclier wiederum nach einer J 'e rsen k u n g in Bierwürze zu Hefe aussprosst.
Die bish er gen an n ten Myeologen wurden bald fönnlich in Seliatten gestellt
durcli das, was Ilallier im Gebiete des Plcomorpliismus der Pilze leistete. N u r
aus seinen e r s t e n Arb eiten au f diesem Felde seien h ie r einige P u n k te erwähnt,
weil weitere Fntersu ch u n g e il von anderer Seite daran an k n ü p fen ; ein T h e il der
übrigen Arb eiten findet sicli unteiH) vermerkt. Ire r dem Gebrauche dieser
Schriften is t d enen, die in der Mycologie n ich t bewan d ert sind, vornehmlich
Medichiern, dringend anzuratlien, die Botanische Ze itung 1868, No. 18 zu lesen.
Nach Ilalher'] wächst au f dem nämliclien Nährboden ans Penicillium n u r P en icillium
und es ist kla r, dass wenn es andere Frnchtformen gibt, diese u n te r ganz
anderen Bedingungen entstehen müssen. A u f feuchtem Brod bildet sich aus
Pen ic illium Mucor, au f IMilch Lep th o trix und aus dieser Hefe. Die Entwicklungs-
') B ail, M ittlie ilm ig e n ü b e r d a s V o rk om m e n n n d die E n h v ic k ln n g e in ig e r P ilr fo rm e n D a n -
r ig 1S67.
l.) D ie pflan z lich en P a r a s ite n d e s m en sch lich en K ö rp e rs . L e ip z ig 1S6G.
M y cologische U n te r s u c h u n g e n ; la n dw irlh s c h a ftlic h e V e rsu c h s s ta tio n von K oU e 1S 66.
P h y to p a th o lo g ie . L e ip z ig 186 8 .
P a ra s ito lo g is ch e U n te r su c h u n g e n . L e ip z ig 1 8 6 8 .
J a h rb . z n r B e fö rd e ru n g d e s S e id e n b a u e s in B ra n d e n b u rg . P o tsd am 1 8 6S . S e it dem J a h r e
1 86 9 Z e its c h rift fü r P a ra s ite n k u n d e . J e n a 1 8 6 9 .
P ilz re g u la tiv , G e su n d h e its re g e ln fü r J e d e rm a n n in sb e so n d e r e fü r die V e rp fleg u n g d e r V e r -
M u n d ten , fü r L a z a re th e e tc . N a c h e ig e n e n E rf a h ru n g e n m itg e th e ilt, J e n a 1 8 7 0 .
9 Z u r B e u r th e ilu n g d e r P ilz s c h rifte n d e s H e r rn HalHer. S . 2 9 4— 2 9 7 .
^ B o tan is ch e Z e itu n g 1 8 6 6 . Z u r E n tw ic k lu n g sg e s c h ic h te von P e n ic illium c ru s ta c e um F ries
u n d z u r T h eo rie d e r H e fe b ild u n g . B o tan is ch e Z e itu n g 1 8 6 6 . AVeitere M itth e ilu n g e n ü b e r P e n ic illium
u n d M u co r. S. 6 0 .
F lo ra s . 1 93— 2 0 3 , 1S65. Beobachtungen über einen Gährungsprozess in der M u n d - und
R a ch en h ö h le d e s M en sch en
geschichte schmilzt die G a ttu n g Alucor und Pénicillium zusammen und g ib t
ausserdem fü n f P ilzg attu n g en den Todesstoss, n äm lich : Achorion, Lep th o trix ,
Hormiscium, ('ryptococcus u n d Tricliophyton. D an n werden nach den verschiedenen
Substraten acht Vegetationsreihen aus Penic illium abg e le ite t, deren A n führung
un n ö th ig ist. AVerden die Sporen von P en ic illium in AA'asser gebracht,
so platzen sie u n d entlassen ih re n körnigen In h a lt in Gestalt k le in e r Schwärmer
Alicrococcus, Bacterien), welche zur Ilu h e gekommen durch fortgesetzte Qucr-
th e ilu n g eine zarte K e tte , einen einfachen Gliederfaden bilden. — (Aehnliche
Beobachtungen, wornach Ba c te rien ' und Hefe einem und dem.selben Ent-wicklungs-
kreise angehöfeii, sind auch von Karsten, Laders und Hiavley gemacht worden.)
ln der Aluiid- u n d Rach en h ö h le des Alenschen verursacht P enic illium in verän
d e rter Form einen Gährungsprozess und Entzündung. Der Favus-Pilz ist n u r
eine besondere Form des Penicillium.
A x \ü \ Wiesner') g ib t an im Grossen das Ilervorwacliscn von Schimmelpilzen
aus Hefe gesehen zu h ab e n ; die weggevvorfene Hefe einer Braue re i überzog sich
mit grünem Rasen von Penic illium glaucum oder m it einem weissgrauen Filze
von Alucor.
Im Jah re 1867 fand sich B a d veranlasst die H au p tg eb ie te seiner entwicklungsgeschichtlichen
A rb e iten zusammenzufassen ^). AVas darin Neues is t, iindet
sich in einem A’ortrage der Naturforscherversammlung 1867 in Frankfurt^). H ie rnach
überschreitet die AVandelbarkeit der niederen Pilze j e nach dem Substrate),
wenn sie auch keine u nbeschränkte ist, dennoch die bisher für möglich gehaltenen
Grenzen. A u f S. 5 u n d Fig. 21 der beigegebenen Tafel b e sch re ib t und
bildet Bail den directen Zusammenhang von Alucor mit P enic illium ab , in
Fig. 22 den Uebergang des P enic illium in Aspergillus (eine n eue Zierde in dem
oben genannten Cyclus). A u f der n ä chstjährigen A-ersammlung in Dresden*)
machte Ba il weitere Alittheüungen über Pilzverwandlungen. E r h a t von Neuem
*) Wiesiier, E in le itu n g in d ie M ik ro sk o p ie 1 8 6 7 , S. 161.
2) B a i l , U e b e r die H a u p tg e b ie te s e in e r en tw ic k iu n g sg e s c h ic h tlic h e n A rb e ite n . Pledw ig ia
N o . 12, 1 867.
9 B a il, U e b e r M y co lo g ie , A 'o rtrag g e h a lte n in d e r a llg em e in en S itz u n g d e r V e rs am m lu n g
d e u ts c h e r N a tu rfo rs c h e r u n d A e rz te am 2 0 . S e p tem b e r 186 7 ;m it e in e r T a fe l).
9 B a il, M itth e ilu n g e n ü b e r P ilz v e rw a n d lu n g e n , V o r tr a g g e h a lte n a u f d e r V e rs am m lu n g d e u tsch
e r N a tu rfo rs c h e r u n d A e rz te in D re sd e n 1868.