dor /e ile n zuerst in den Dauerzustand ü b e r ; die Anlage und Ausbildung beg in n t
also an der Basis, uni von da n ach oben fortzusclireiten.
An der G ren ze, wo die Stielanlagc n ach oben in H y p h en au sg eh t, findet
n u n eine äusserst intensive N eu b ild u n g von H y p h en (Xaf. II, Fig. 2,t) statt, aus
welchen d e r H u t h ervorgeht. Von dieser N eu b ild u n g b le ib en die p erip h erisch en
Hy])hcii ü b e rh au p t ausgeschlossen, oder vie lmehr die p e rip h e risch en H y p h en -
eiiden, sie g eh t n u r im In n e rn , vor sich u n d zwar n u r a u f dem in n e ren m ittleren
'l'hcile d e r Stielanlagc. Die H y p h en en tsteh en in d ich te r Masse d u rch Aus-
zweigungen der v orhandenen. Sie wachsen d ich t zusammen u n d b re iten sich
in die I'm g e b u n g aus. Diese Au sb re itu n g geschieht d ad u rch , dass die seitlichen
Neub ild u n g en an ih n en vorzugsweise reich e sind, diejenigen liin g eg en , welche
in die Verlän g e ru n g des Stieles fallen, n u r bis zu einem bestimmten P u n k te im
Gipfel k u p p elfö rmig eiig zusammen schliessen, d a rü b e r hinaus in lose H y p h en
auseinander g e h e n , welche zwischen die v orhandenen hineinwachsen. Diese
seitlichen Neub ild u n g en werden immer reich er, je m eh r die P e rip h e rie zunimmt.
Sie h ab en die Eig en th üm lich k e it vorzugsweise d ich t u n d re ich zu sein an der
in n e ren u n d u n te ren S e ite , wäh ren d die n ach aussen gewendeten ü h e r eine
schärfer geschlossene Zone h in a u s, welche die des Gipfels n ach u n te n fortsetzt,
ebenfalls in lose H y p h en auslaufen. D u rch die V erlegung d e r Vorm eh ru n g s- u n d
AVachsthumszone nach d e r in n e rn u n te rn Seite wird die Form des G an zen , je
m eh r sie zunimnit, um so ausgeprägter k uppelförmig (Taf. II, Pig. 3 Die
F ö rd e ru n g d e r In n en seite d au e rt fo rt, bis die A’egetationszone ganz n ach u nten
g ewendet ist. Schon eh e dies völlig e rre ich t ist, e rk e n n t man, wie die im m e rfort
einseitig nach u n te n u n d innen g eförderten re ich en Hy phenverzweigungen
sicli meh r u n d m eh r p ara lle l n eb en ein an d er o rdnen u n d schliesslich in Form
d ich t geschlossener H y p h en en d en die Spitze des Randes e in n ehmen , als eine
Alarginalwachsthiimszone (Taf. II, Fig. 4j), welche eine V erlän g e ru n g sen k re ch t
abwärts ü b e r den Stiel h inab vermittelt.
Diese h ie r besprochenen Vorgänge an d e r Spitze d e r ju n g en Stielanlage
fü h ren z u r B i l d u n g d e s H u t e s . Schon in frü h en Stadien schliessen sich in
der Gesammtanlage die E lemen te in einer bestimmten Zone eng zusammen. Sie
g renzt ziemlich sch a rf umschrieben einen in n e rn K e rn aus d e r Alasse des Ganzen
ab. d e r die F o rm des H u tes (Fig. 3 u n d 4) hat. Alle H y p h en elemen tc, welche
loser verb u n d en n u n ausserhalb dieser Begrenzung des H u tes lieg en , nehmen
an seiner Bildung k ein en Antheil. Sie sind gle ichen Ursprunges wie d e r H u t,
und g eh en u nmitte lb a r in ih n ü b e r, oder en tsp rin g en , wenn man den fertigen
Zustand besieht, aus seiner Oberfläche.
Diese BegTenzung des H u tes th e ilt folglich die H u tan lag e in 2 Theile. in
einen in n e ren ziemlich sch a rf umschriebenen, welcher vorläufig aus dicht v erbundenen
H y p h en b e s te h t u n d n ach u n te n abwärts in die Marginalzone ü b e rg eh t, die
sich d u rch .Spitzen- resp. Randwachsthum v erlän g ert, u n d in einen äusseren, aus
lose verflochtenen H y p h en b e s te h en d , die um so loser w e rd en , je weiter sie
nach aussen liegen (Fig. 3 n n d 4 D u rch diese Differenzirung im In n ern ,
welche zunä chst wohl zu ein er sich tb aren scharfen Abgrenzung b eid er Theile,
aber nocli n ic h t zu einer T re n n u n g g efü h rt h a t. entstehen der H u t im engern
u n d seine Umh ü llu n g d i e V o l v a . Die A'olva setzt sieh u nmitte lb a r in diejen
ig en H y p h cn c lem en te fo rt, welche b ei der B ildung des Stieles keine u n m
itte lb are A'erwendung fanden und ih n um h ü llen , so dass h ie rd u rc h die HüUe
den ganzen Fruc)itköri>cr als A'elum universale umschHesst 'Fig. 2 , 3 u n d 4 .
B e Borg fasst diese H ü lle n ie h t als A'elnm universale auf. als eine A'olva,
wie sie z. B. Amanita besitzt, v ie lmeh r als einen blossen I'e b e rz u g von H aaren ,
welcher oft A'elnm g en an n t w ird : n ach ihm sind »die mit einem Schle ier versehenen
Ag aricinen dad u rch u n te rsc h ied en , dass sich ih r I ru c h tk ö rp e r n ich t
d urch einfach centrifugales AA^achsthuni eines H y p h en b ü n d els a u f b a u t, sondern
zuerst einen ans gleichförmigem Bildungsgewehc besteh en d en K ö rp e r vorstellt, in
dessen In n e rem die einzelnen The ile durch Differenzirung an g e leg t, gleichsam
aus der homogenen Grundmasse lierausmodcilirt werden.« Diese D eu tu n g ist
n ic h t zutreffend. D ie Beoba chtung ju n g e r Zustände von ('o p rin u s stercorarius
zeigt, dass von vorn h e re in ein Velum universale v o rh an d en ist, eine H ü lle von
H y p h en , ans deren in n e ren basalen T'heilen die Differenzirung des 1 ru ch tk ö rp e rs
allein vor sich g eh t, w äh ren d die p erip h erisch en hie rv o n k e in en A n th e il nehmen
u n d die H ü lle bilden. LedigUch von dom T'mstande, ob die Differenzirung der
H u tliau t schon frü h eine scharfe is t. oder ob die Ab g ren zu n g des Hutes erst
späte r erfolgt u n d die H ü lle in C o n tin u itä t mit dem H u te zugleich mit diesem
Vergrösserung u n d Alassenzunahme e rfä h rt, h än g t es a b . welche Dimensionen
das Velnm an n immt n n d in welchen gene tischen Beziehungen es noch in
Dr Bar;/. M o rp h o lo g ie u n d P h y s io lo g ie d e r P ilz e . Seite 7 2— 7 3 .