
T'al'. VI' kann inan mit Lc ichligkeit constatiren, dass die Au sb u ch tu n g mit iliren
Mcmibraiiverdiekungoii in offener Verbindung mit den unte ren Sebeiikeln der Zygospore
s teh t, dass diese einzellig b lc ilit, bis die zukünftige Uauersporo ihre volle
(IrOsse e rrc ieb t b at. Mit dem Momente, wo die Th e ilu n g der Zygospore eiii-
g etrctcn , ist n u r die Dauersiiore mit In lia lt erfüllt, ihre iScbwesterzellen erscheinen
leer, d. h. n u r mit wässeriger Flüssigkeit versehen (Fig. 18 f, 3. 3 u. 4 Taf. V F .
Wäh ren d der Nachreife der Dauerspore iindet keine Vergösseruiig, n u r eine
.Seliielitung ilirer Membranen s ta tt in . ein g e l b e s abtreimlmrcs Fxosporium und
ein glattes farbloses Fiiidosporium. ganz wie bei den reifenden Zygosporen von
Mueor und tlia e to c lad inm . Dabei e rstre ck t sicli die Cuticiilarisirung und Bräunung
des Fixosporiums nocli über eine ku rze Strecke d e r inlialtsleereii Scliwesterzellen,
111 Flg. 18 f, 3. 3 Taf. VI durch einen starken Scliatteii angedcutet. Die Nacli-
reife der Daiiersiioreii is t fü r ilire Keinifaliigkeit von entsclieidender Bcdentuiig,
die Keimung wird nie mit den Sporen g elin g en , die zwar völlig abgescliieden,
aber nich t iiachgereift sind. Die Ze itdauer von der Kiitstehniig d e r Copulation
bis zn r Tliciliiug d e r Zygospore b etru g bei Ob jec tträg e rciü tu reii 2 bis 3 Tage,
eine iiiiiidestons ebensolange Ze it dürfte znr volikümmoiien Nachreife der Dauer-
sporcii e rfo rd e rlid i sein.
Von den Zygos]ioreii und deren Bildmigsweise, welche wir bei den Mueorinen
und Cliaetocladium kennen, zeigen die je tz t bescliriebenen der l'iptoceplialis nnd
ilire Daiiersporeu bedeutende -Abweicliiiiigeii, welclie hier, bevor die Keiiniiiig der
le tzteren in Betracht gezogen wird, eine ku rze vergleichsweise Besprecimng verdienen
dürften. Bis zn r Copiilation is t der V'orgaiig liier wie do rt gleicli. In
allen Imlleii werden die Copulatioiiszellen von ileii Trägerzelleii d u rch je eine
Uiierwaiid abgeschieden, es sind n u r Gestaltverscliiedenheiten, die sicli b emerkbar
maobeii; dann alier findet nacli e in g etreten er Copulation ein durcliaiis anderer
Vorgang statt. \ \ libreiid iiämlicli bei Mucor und Cliaetocladium die copiilirendoii
Zellen selbst in i h r e r g a n z e n M a s s e zur Zygospore werden, b le ib t h ie r die
Zygospore, wie sie durcli Versclimelzung der copulirenden Zellen entstanden und
morphologisch der Zygospore von Mucor und Cliaetocladium glcichwerthig ist.
ihrerseits nich t bestehen, sie ist mir t r a n s i t o r i s c h v o r h a n d e n und z e r f ä l l t
durch Ih e iln n g am En d e ihres VV''acbstlmines in d r e i Z e l l e n von ungleichem
physiologischen W e rth e (Fig. 18 f 3. 3 ii. 4 T a f VI). Zwei derselben 810(7in h a ltsleer
und gleichen genau den früheren Copulatioiiszellen. die d ritte ist die eigeiitliehe
Dauerspore. Z y g o s p o r e u n d D a u e r s p o r e s i n d d e m n a c h h i e r 2
g a n z v e r s c h i e d e n e D i n g e , w ä h r e n d s ie b e i M u c o r u n t e r e i n e n
B e g r i f f f a l l e n . D ie D a u e r s p o r e i?Jt d a s s e c u n d ä r e P r o d u c t , e i n e
d u r c h T h e i l u n g e n t s t a n d e n e T o c h t e r z e 11 e d e r Z y g o s p o r e . Die Zygospore
selbst h ö rt mit ih re r T h e ilu n g au f zu existiren. - Und durcliaus verschieden
wie der Bildungsvorgaug ist n u n aut:h der ganze fertige Aiiparat. Kr
bestellt bei Chaetoeladium und Mucor aus drei Z e l l e n (Fig. 17 Taf. II u. Fig. 22
Taf. IV ) ,.d e n beiden Träg ern und der Zygospore; bei Pijitocephalis hingegen
aus f ü n f Zellen (Fig. 18 f Taf. V I ) . den zwei Träg ern u n d den drei Th e il-
prbductcn der Zygospore. deren mittlere, die Dauerspore, nicht von den 'I’rageru
der einstigen Zygospore, sondern von ih ren Schwesterzellen getrag en wird.
Die K e im u n g d e r D a n e r s ] ) o r e n , deren Suchen und Aufsammehi in der
Alassencnltur au f Mist ob ih re r K le in h e it (die grössten liaben n u r einen Durchmesser
von 0.(i231 Mm.) und der schwer zu bewirkenden Reinigung eine mühselige
Arbeit w a r, ging u n te r denselben Verhältnissen vor sich wie die der frü heren
ächten Zygo.sporen. Nachdem sie 2 Monate au f Objec tträg e rn gelegen und
mit Vorsicht vor Bacterien, die sie einhüllen u n d ih re Beobachtung hindern, und
vor kleinen 'riiie rc h e n , welche sie als iLCckerbissen verspeisen, g eh ü te t waren,
tra t die erste Keimung ein. die vom 10. Mai bis Ende Ju n i fortdauernd an selir
vielen Dauersporeii beobachtet wurde. Der Keimschlaiich d u rch b rielit beide H äu te
und e rzeu g t n o rm a l e i n e n (Fig. 20 f, 4 'l'a f AT) n u r .schmächtigen F rn c lit-
träg er von P iptoc ephalis. der sid i n u r einmal g ab e lt nnd an der Spitze der
Gabeläste in b ek an n te r NA'eise die Sporen bildet. Eine A'ielheit von Kcimscbläuchen,
wie in J‘'ig. 20 a, b, c. d 'l'a f A’I abgcbildet, ist als abnormale, d u rch äussere
Störung bedingte Erscheinung anfzufassen. N u r e i n e r dieser Keimsehläuchc kommt
zur Fructifieation, nachdem die frü h eren v e ru n g lü ck t sind.
In -d en Keimungsvorgängen der früheren ächten Zygosjioren und der Dauer-
s])oren von Pi])tocephalis w altet kein Unterschied ob. Die I)auers])orc der Piptocephalis
verhält sich genau wie eine Zygospore, .sie ist mithin vom biologischen
Gesichtsinnikte aus da.s .Analogon einer wirliliclien Zygos])ore.
Mit den Sporen der F ru ch tträg e r keimender Dauer.s])oren wurden zur E rgänzung
neue ('u ltu re n mit nnd ohne .Mueor g em a ch t, die alle früheren A’er-
suche be.stätigten.
Da alle ( 'nlturversuche der ungeschlechtlichen SporOii der I’iptoeepliajis bisher