
kiiiipfuag an seine niycologisclien l'ute rsucluingeti nnd auch in seinem jä h rlichen
Berichte nijcologischer Arb eiten au s sp ric h t, n u r subjective Gültigkeit
liaben.
Die Mucorspore eilt iu der C u ltu r in schneller Entwicklung den Keimlingen
des Cliaetocladiums voraus, sie b at schon ein Mycelium geb ild et, wenn die letzteren
eben erst auszuwachsen beginnen. AVo eine Mucorspore allein in einer Cultur
regiert, wird die vegetative Ausbreitung des Alyceliums eine ganz aussergewöhn-
liche. Die Fäden gelien über den ganzen Culturtropfen des Objectträgers und
müssen scbliesslidi nothwendig mit den inzwischen vorgeschrittenen Keimschläucheu
der ( 'haetocladiiims[)Oreii Zusammenkommen. AVp diese Begegnung stattfindet,
.schlies.st .sich der dünne Keimfaden des ('haetocladiums eng an den des Alucor
an; es en tsteh t in wenig Stunden ein dicker Knäuel (Fig. 8 .d 'L'af. III) von eigen-
thümlichen Auswüchsen um ih n , von dem es zunächst unentschieden bleiben
mu.sste, ob er von dem einen oder dem ände rn gebildet w urde.' \'.oii den
Knäueln erheben sich d ü n n e , weithin in die Luft ragende Fäden, die au seitlichen
N'erzweigungeii bald fructificiren und dadurch die Ernährungsfrage des
Cliaetocladiums durch den Mucor bestimmt entscheiden.
Nach Erledigung dieses fraglichen Punktes wurde die Frage enger g e s te llt;
A\'ie, iu w e lc lie v A r t f i n d e t d e r l ’ a r a s i t i sm 'u s d e s C h a e t o c l a d i u m s a u f
d e n M u c o r f 'ä d e ii s t a t t ? We rden die Knäuel vom Mucor oder vom Chaeto-
cladium geb ild et? findet eine directe A'erbindung b eider oder eine Ern äh ru n g
d urch Jhidosmose ohne diese s tatt?
Eine genaue Feststellung dieser P u n k te h a tte hier grosse S chw ie rig k e iten :
denn einerseits handelte es sicii um eine günstige Lage des Keimsclilauches. von
Chaetoeladium zum Ahicormycelfadeii. anderseits um den kurzen Moment der
ersten Verbindung. Bei offenenem O b jec tträg e r war der kritische P u n k t nicht
zu entscheiden, e.s mussten die Culturen im geeigneten Augenblicke durch Auflegen
eines Deckglases möglichst vorsichtig u n d oluie Störung und A'erwirrung
der Fäden unterbrochen und theilweise sogar mit H ü lfe einer Färbung (zur besseren
Lnterscheiduiig der Contoiiren durch Anilinlüsung unte rsucht werden. Au
die 5(1 Ob jec tträge rcultiiren wurden allein n u r diesem einen Zwecke geopfert, und
sie eigaben bei Anwendung des Immersionssystems Nr. Iö von Tlartnack d a s
ü b e r e i n s t im m e n d e R e s u l t a t , das.s d e r j u n g e K c im s c h l a u c h v o n C b a e -
to c la d iu m m i t d em M y c e l f a d e n d e s M u co i' d u r c h R e s o r p t i o n d e r
M e m b r a n e n a n d e r B e r ü h r u i i g s s t e l l e v e r s c h m i l z t . IJcbiu'ull d a . wo
n u r ein Faden von Cliaetocladium in die Nähe des Mucor gerätli, sclieiiit dieses
gewissermassen eine A nziehung au f ih n auszüben. Mit grösser D eu tlich k eit zeigt
Fig. 5 'L'af. I I I diesen Fliniluss, wo der P'aden des Chaetoeladium [cc] dem der
Mucor ia a) ])arallel wächst u n d sichtbar durch seine Annäherung veranlasst gegen
ih n , den O rt seiner Bestimmung, die copulirenden Seitenzweige tre ib t. Dem
Acte der Verschmelzung g eh t eine Anschwellung des Chaetocladiumfadens über
der Berührungsstelle mit dem Alucor voraus. An dieser lösen sich nach kurzer
Be rü h ru n g die Membranen, und die Verbindung is t hergestellt (P'ig. 5, (5 und 7 d
'l'af. 111;. An dem Verbindungspunkte me rk t man beim Alucor nicht die geringste
V e rän d e ru n g , der In h a lt erfäh rt keine entwicklungstörende Beeinflussung, erscheint
normal und schon wie frü h e r, dagegen zeigt das ju n g e ( ’haetocladium
die günstige AA'irkung der eniährendeii Nährjifianze. Ueb er der ersten Anschwellung
und Verschmelzung bilden sich n eue A usbuchtungen (Fig. 5, 6 und 7 e
'l’af. 111), welche sich gegen den Alucorfaden sen k en , mit ihm an den nächst
gelegenen freien Stellen zu verschmelzen. Mit dem luiunterbrochenen Auftreten
weiterer Saugapparate, Ila iisto rien , kommt zuwachsend schnell der oben erwähnte
verwickelte K n äu el zu Stande (Fig. 8 d Taf. I I I ) . Indem dann jedes llau sto rium
aus sich gleiche Organen zum gleichen Zwecke bildet, alle sich nach verschiedenen
Richtungen erweitern , erscheint das Ganze schliesslich als monströser Auswuchs
des Alucormyceliums. In den ('u ltu re n , wo m e h r e r e Chae to d ad ien e i n Aly-
celium befallen, erin n e rt das Bild an eine Baumkrone, die an vielen S te llen von
der Alistel befallen ist. Die Knäuel gelten als der v e g e t a t i v e Zustand des
Chaetocladiums, als sein A ly c e liu in , das ihm in anderer Bedeutung völlig abgeht.
Der In h a lt d e r K n äu el ist von gleicher (Qualität wie im Alucormycelium,
dieses leidet mit der Grösse der K n äu el durch den bedeutenden Verlust seines
])rotoplasmatischeii Iiilialtes.
Von den Kiiäuchi erheben sich direct die f r u c t i f i c i r e i i d e n Fäden Fig. 13 c
Taf. H L in die Luft, wo wir ihr Verhalten n ich t aus den Augen verlieren dürfen.
Es ist einfach, wenn d e r Mucor, zu sehr erschöpft, n ic h t fru c tiiic irt; die
dünnen in die Luft ragenden Fäd en bilden dann den verzweigten Conidienstand
des Chaetocladiums (Fig. 13(1 Taf. 111). u n d dafür wird der Nahruiigsstoff der
llau sto rie ii verwendet. Der Coiiidienreichthuni s teh t im A^erhältiiiss zur Lep p ig -
keit der CuUur, und nach .der Fructification sind alle u n te r dem Cultu rtro p fen
iiulati. UiiU'i'siK‘lnuisi-11. 5