
fielen mit der Ausbildung;' d e r l lu th a u t zu Volvazellen. A b e r schon beim Coprinus
eplieineroides, wo die Ily p h c n re ich e r au ftra ten , ih re Verwachsung zwischen
Stiel u n d H u tra n d eine in n ig e re , die Ausbildung d e r H n th a u t ab e r eine weit
schwächere war. hiieb die Verb in d u n g am H u trän d e vorerst bestehen, ü i e Ab lösung
begann mit der Streck u n g des Stieles an dessen Basis, die verwachsene
Hyphenmas.se blieb am H u tran d e sitzen u n d wurde an dem sich streckenden
Stiele nach oben gezogen. E rs t mit der Aufs])annung des H u tes erfolgte dann
auch ih re Ablösung vom Ila n d e , und als E n d re su lta t h a tte n wir den A nnulus
mobilis.
Tiebcrtragen wir die Verhältnisse, wie sie beim Coprinus ephemeroides bestehen.
au f den Agaricus melleus mit der V erän d eru n g , dass sich h ie r d e r Stiel
n ich t in gle ich er We ise wie do rt im Gipfel streckt, dass er schon vor d e r An lage
des H u tes eine b ed eu ten d e Län g e besitzt u n d mit dieser g leichzeitig auch
an den übrig en Stellen w ä ch st, so ist es ganz n a tü rlic h , dass die V erbindung
des H u tran d e s mit dem Stiele au der Stelle e rh a lten b le ib t, wo sie entstanden
ist, dass k ein Abreissen vom Stiele erfolgt, weil keine S treckung in seiner Spitze
dies veranlasst, dass vielmehr später mit d e r A u fspannung des H u te s eine A b lösung
eintritt. Indem sie am H u tran d e vor sich g e h t, am Stiel h in g eg en die
V erbindung e rh a lten ble ibt, en tsteh t der A n n u l u s i n t e rm e d i u s , welcher dem
Stiel in seinem oberen The ile angewachsen ist im Gegensätze zum Annulus
mobilis, welclier ih n in Form eines verscbicbbareii Ringes lose umgibt. Dies
ist der F rsp ru n g des A nnulus in te rm ed iu s; er s teh t in d e r ersten En twick lu n g
dem A nnulus mobilis n ah e ; das verschiedene V e rh a lten des Stieles b ed in g t späte r
die grössere U n g le ich h e it in ih re r Erscheinung.
N’ergleichen wir die verschiedenen F o rmen der b esch leierten Agaricinen,
so ma ch t sich b ei ih n e n zuerst ein Z u rü c k tre te n d e r Schle ier vom Gip fel des
H u te s nach dem Rande b em e rk b a r; an diesem verschwinden sie zu letzt, u n d
damit ist der Uebergang in die un b esch leierteii F o rmen vollzogen.
N ach diesem k u rz en \ ergleiche des A nnulus intermedius mit dem A nnulus
mobilis inferus, deren b eid er Unterschied vom A nnulus superus, d e r Manchette,
k e in e r weiteren E rläu te ru n g b e d a rf,, wende ich mich der E n t s t e h u n g d e r
l l h i z o m o r p h e n zu.
In den Sporen der n u nm eh r siche r e rk an n ten Fru ctificatio n der Rhizomorphen,
in den Sporen des Agaricus melleus, war der n atü rlich e Ausgangspunkt
gegeben, die Morphologie dieser in teressanten Pfianze in ih re n noch v orhandenen
L ü ck en zu erg än z en , die F rag e zu lösen n a c h der Bildung d e r Rhizomorphen.
n ach ih re r weiteren Differenzirung bis zur F ructification mit besonderer Berücksichtigung
der Lebensweise , der E rn ä h ru n g des Pilzes u n d seines parasitischen
L eb en s, welches eines ex p e rimen tellen dire cten Beweises noch bed ü rftig geb
lieb en ist.
M it u n en d lich geringem V e rtrau e n in ein Gelingen der Versuche u n te rnahm
ich die Cu ltu r des Pilzes. Es h an d e lte sich um die Au sfü h ru n g des
Ex p e rimen tes, einen d e r grössten R ep rä sen tan ten der Pilzwelt der exa cten Cu ltu r-
n ie th ü d e zugänglich zu machen, ein Ex p e rimen t, welches eben in den gewaltigen
F o rm en des Pilzes die grössten Schwierigkeiten fin d e t, welches bish er niemals
v ersucht ist, ja vor d e r Ein fü h ru n g meiner C u itu rm e th o d en ’; n ic h t einmal versu
ch t werden konnte.
Gegen En d e Octoher 1875 sandte mir Hartig einen frisch en stattlichen
F ru c h tk ö rp e r des Agaricus melleus, welcher eb en seine Sporen abzuwerfen begann.
Ich fing sie a u f in einem re in en Uhrglase, welches ich eine ^ 'ie rte lstn n d e
unter, den F ru c h tk ö rp e r s tellte ; d a rau f b en e tz te ic h sie mit einem Tro p fen v e rd
ü n n ten Pfiaumendecoctes n n d v e rth e ilte sie einzeln au f zahlreiche O b jec tträg e rcu
ltu ren . Schon am d ritten Tage verschwand aus d e r ovalen an beid en En d en
etwas zngespitzten Spore d e r Oeltropfen, den die reife Spore fü h rt. Die Spore
schwoll an u n d seh r b ald kam ein Keim schlaucli hervor. E r b ild ete d u rch V e rzweigung
F äd en von grösser F e in lie it, in denen eben wegen ih re r F e in h e it
Scheidewände m it Siclierhe it n ic h t u n te rsch e id b a r waren. D u rch weitere V e rzweigungen
wurde n ach etwa zwei Tagen ans dem Keimschlauche ein kleines
äusserst zartes Mycelflöckchen gebildet. AVeder Fu sio n en von Mycelßiden noch
Schnallenfusionen, noch an c h Stäbchenfructification n ach A rt des Coprinus lagopus
u n d ephemerus w u rd en in den n ä ch sten Tag en an den Mycelien sichtb
a r , die noch fo rtfn h ren sich räum lich auszu d eh n en ; n u r tra ten je tz t in den
F äd en d eutlich Scheidewände herv o r, wie wir sie b e i den Cojirinusartcn ken n en
le rn ten . E twa 8 Tage vom Beginn der Keim n n g an daue rte die langsame Vegeta
tio n des im m e rh in n u r äusserst k le in en ¡Mvceliums. dann nahm es n ic h t meh r
M an v e rgle iche B re fe ld. n e u e C u itu rm e th o d e n
rie h t d e r n a tu r f . F r e u n d e in B e rlin , N o v em b e r iS 7 5 .
U n te r su c h u n g d e r P ilz e . S itz u n g sb e -