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stiinden die Sprossungen am Rande des Hutes, am Ausgange der Lamellen. Sie
entstanden zahlreich, oft bis 7(1 am in n e rn H u tran d e , u n d je d e von ih n en kam
so Aveit in der EntAvicklung, dass man H u t, Stiel u n d Volva d eutlich e rk en n en
konnte (Eig- 5 6'. Bei den Operationen indess, die Ursprungsstellen d eutlich
zu sehen, zerfiel d e r alte H u t in Trümmer, er Avar je d e r l’räp ara tio n unzugänglich.
Diese Schwierigkeiten mussten umgangen werden, u n d nichts war le ich ter
als dies. Die sämmtlichen Versuche h a tte n genugsam gezeigt, dass vorzugSAveise
die Schnittflä chen ausAvachsen; ich sch n itt darum bald vom Gipfel ein Stück
ab u n d stellte h ie r eine Schnittfläche h e r, b ald th e ilte ich den H u t der Län g e
nacli in ZAvei H ä lften u n d zAvar in ZAvei u n g le ich e , so dass ich den Stiel dabei
n ich t anschnitt, nm vorzugsAveise die Lamelle u n d den H u tra n d zu begünstigen.
Beide trieben n u n an der ganzen Schnittfläche aus u n d aus d en Sprossen b ild e ten
sich bis gegen iU ju n g e F ru clitan läg en Taf. I I . Fig-. 6), die mitu n te r so dicht
n eb en einander standen, dass sie sich gegenseitig b e rü h rten . Einige bescheidene
Fälle, in denen die Stellen der Aussprossung d eutlich zu sehen waren, h ab e ich
in den F ig u ren 7 u n d 8 ab g eb ild e t; in d e r le tzten sind meh rere L amellen d u rch
P räp a ra tio n ab g e tren n t, welche d re i F ru ch tan lag en , sämmtlich differenzirt, the ils
an der S ch n eid e, the ils meh r n ach innen ausgetrieben hab en . Die Basalstelle
dieser Anlagen ist k le in u n d eng b eg ren z t: es k ö n n en n u r die hymen ialen F lä ch en ,
die Pallisaden u n d Basidien gewesen s e in , Avelche d u rch Hyphenaussprossung
das Alaterial für die Neuanlage der F ru c h tk ö rp e r hergaben.
H ierm it sind die Versuche nach dieser R ich tu n g e rs c h ö p ft: es ist unmöglich
sie Avciter zu ergänzen, sie in ih re n R esu ltaten k la re r u n d fester zu gestalten,
als sie uns vorliegen. U n d wenn uns frü h e r die B eo b a ch tu n g en ü b e r die erste
Bildung d e r F ru ch tk ö rp e r überzeu g en d d arth aten , dass sie als einfache H y p h en sprossungen
an beliebiger Stelle u nd in beliebiger Zahl an d en Aiycelien entstehen.
Avenn fern er die Beo b a ch tu n g u n d das E x p e rim en t le h rten , dass dieselben
genau die g le ichen Hyphensprossungen aus b elieb ig en Zellen der Sclerotien für
die F ru ch tan lag e en tsteh en , dass Tausende von F ru ch tan lag en aus je d e r Zelle
der Oberfläche u n d des In n e rn e i n e s Sclerotiums en tsteh en , so z e i g e n u n s
j e t z t , n ic h t minder kla r, d ie l a n g e n R e i h e n e x p e r im e n t e l l e r V e r s u c h e ,
d a s s a u c h j e d e Z e l l e d e s v e g e t a t i v e n t s t a n d e n e n F r u c h t k ö r p e r s ,
j e d e Z e l l e d e s S t i e l e s (Taf. V. Fig. 9), j e d e H y p h e d e s H u t e s , d e r
L a m e l l e n d e s H y m e n i u m s 'Fig. 5— 8) an f a s t j e d e m P u n k t e d e r E n t -
W i c k lu n g d i e s e l b e n H y p h e n s p r o s s u n g e n z u b i l d e n v e rm a g , d i e s e l b e
F r u c h t a n l a g e a u s ih n e n zu e r z e u g e n b e f ä h i g t i s t . Avie s ie a n d e n
Z e l l e n d e s A ly c e l iu m s , Avie s i e am S c l e r o t i u m e u t s t e h e i i . J ed e Zelle
eines F ru ch tk ö rp e rs v e rh ä lt sich h ie rn ach vegetativ, Avie die F äd en des ursp rü n g lich
en vegetatiA'en Alyceliums, AVie s teh t es n u n mit der S ex u alitä t? AAie
sieh t es aus m it der V o rste llu n g , n ach welcher d e r F ru c h tk ö rp e r das Pro d u c t
einer Sexualitä t, die Aiycelien u n d F ru ch tk ö rp e r die AA^echselgeneratiouen e i n e r
Pflanze b ü d e n , die einander folgen u n d sich erzeu g en ? AAfö soll die Sexualität
v e rb o rg en liegen (man k ö n n te dies noch annehmen, trotzdem man sie nich t sehen
kan n ; ? K an n sie andersAVo gelegen sein, als in den Hypheiisxu'ossuugcn. Avelche
die Bildung des F ru ch tk ö rp e rs e in le iten ? — N ehmen Avir an, sie läge dort verb
o rg en , es ginge in den Sprossungen. Avelche an einem Alycelfäden entstehen,
ein Sexualact, n ic h t sichtbar, vor sich, dessen P ro d u c t der F ru c h tk ö rp e r ist, nehmen
AA'ir also a n , die Aiycelien wären die Geschlechtsgenera tion und die I ru c h t -
körpei- die geschlechtlich erzeugten F rü ch te , u n d Avir wollen sehen, zu welchen
in teressan ten Conseqnenzen Avir kommen.
AA'ir sind gezwungen, sobald Avir dies an n ehm en , zugleich zuzu g esteh en ,
dass au ch in den Aussprossungeii eines Sclerotiums zum F ru c h tk ö rp e r ein Sexual-
ac t vor sich g e h t, Aveil d ie se■ Aussp ro ssu n g en . aus je d e r Oberfiächenzelle eines
Sclerotiums, genau so vor sich gehen, Avie die an einem Alycelfäden, u n d Aveil sich
in beid en F äü e n in d e r g le ichen AVeise der gleiche F ru ch tk ö rp e r aus ihnen
bü d et. Machen A\ir dies notliAvendige Zuge ständniss, so AA'ürde h ie rau s folgen,
dass je n a c h I'm s tän d en die Sexualitä t im Entwicklungsgänge e i n e r Pflanze an
zwei verschiedenen Stellen au ftre ten k ö n n e , dass sie einmal an den Alycelfäden
v o rk om m e , um ein anderes Alal n ach ein er ganz ande ren Stelle n ach der K eimu
n g d e r Sclerotien verlegt zu Averden, A'orkomnmisse. die vorläufig im Pflanzenreich
e ohne Analogie dastehen Avürden. AA'ir müssten Aveiterhin annelimeii. dass
b ei j e d e r Aussprossung einer Oberfiächenzelle eines Sclerotiums ein Sexualact
vor sich ginge, der sich dann n ach u n seren frü h e ren A'ersuchen. Tauseiide von
Alalen an e i n em Sclerotium Aviederholen müsste, was freilich nich t unmöglich,
ab e r zum mindesten n ic h t seh r Avahrscheinlich ist. N u n Avächst ab e r jed e Zelle
eines F ru c h tk ö rp e rs . jed e Zelle eines Stieles des H u tes oder der LameUen zu
denselben H y p h en au s , aus welchen am Alycelium u n d am Sclerotium der
F ru c litk ö rp e r e n tsteh t, aus welchen er au ch h ie r und zAvar genau in derselben