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t'iniuulor wachsen Fig. 17 n. IS 'l'nf. V n. AT'. Diese zarten Fäden sind dio
Saugin-gano des P ilz es, mit denen er sieh von dem protoplasmutisehen Zellen-
in h a lte der Nälirptianze ern äh rt. vSie gehen iinnu'r genau aus der Mitte der Beide
hervor, die sieh einer plastiselien Alasse gleii'h von der V'adenspitze des Parasiten
fiher den Mueor v erbreitet und ihm mit einer Festigkeit nnf'sit/t, dass eine meelia-
uiselie T ren n u n g unmöglich ist.
Die erwühnren Fäden der Piptocejihalis folgen in iiirer Wa chsthnmsriclitnng
zunächst dem A’erlaiife der dicken Arme des Mucormyceliums. widclie in zalil-
iviehen nnregelmässigen AVindungen von ihnen a u f n e ite Strecken oft dielit nm-
ran k t werden Fig. 17 u. IS Taf. A' u. AT . Sie sind in ilirem ganzen A'erlaufe
mit Haustorien aufs reichste versehen. Diese bilden sieh an allen directen Be-
n lh ru n g sstellen des Parasiten mit d e r X äh rp tian z e . auch an beliebigen Stellen
der Pipto(“ephalistaden treten dem Bedürfnisse der E rn ä h ru n g en tsjnecliend kleine
Seitenä.ste F-ig. 17 n. IS Taf. A' u. AT’ gegen den Mucor. um neue llau s to rien
zu bilden. Dort wo die Spitze eines l'adens der Xährptianze sieh au fgesetzt liat,
tritt meist oberhalb der .\n saizstelle ein Seitenast (Fig. 18 Taf. A'P au f, das
AA'achsthiim fortzusetzen. Eine reich e rn äh rte Piptoceplialis vermag Anslänfer
nach anderen weit eiulogenen Fäden des Mncor nnd nach neuen Alycelien zn
senden Sie setzen sieh dort an. bilden Haustorien nnd ernähren sich selbständig
weiter genau so. wie wir es beim Chaetoeladium kennen g e le rn t haben.
Alhnählii-h findet in dem Masse g eforderter E riiäh rn iig ab e r den TTanjitsielhm
des befallenen Mncor eine bedeutende vegetative A’erm eh n in g der Fäden dc'S
Parasiten s t a t t . stMvohl durch A'erlängerung n n d A’erdieknng der ersten Fäden
Fig. 19 e 'l’af. AT . die von den Haustorien ausgehen, als durch Bildung neue r
A'erzweigungen Fig. 19 f Taf. A'I ans ihnen. Alle vegetativen Fäden der Pi])to-
eephalis zeiehneu .sieh durch einen eigenthümlich nnregelmässigen. lan k en n rtig
g edrehten, vielfach um sich selbst gewundenen A’c rhmf aus. Sie d u rch ran k en sicli
gegcn.Neitig und repräsentiren am Abschluss de.s vegetativen Lehens ein wirr ver-
sehlniigene.s Mycelium. über den ersten Hauptansatzstellen einen u n en twirrb aren
K n äu el von F äd en , wie er durch Zeielimiiig kaum wiederzngeben ist (Fig. 19
Taf. AT So rie l sich unlerscheiden läs.st. sind alle Fäden vor d e r Fructification
s<-heidewandfrei u n d von vacuolenlosem. wenig körnigem Pla.sma erfüllt, dn.s dnreh
>ein eigenthfiinlic'hes Lichtbreehungsvermögen die Piptocephalis in jedem lüulen-
gewirr leicht un te rsch eid b ar macht. Im A'erhältniss zu «len Dimensionen der
Miieori'ädeii ist sie, wie ein Blick a u fd ie Abhilduiigeii (Fig. 12 u. 19 'l'af, V u. VI;
z eigt, vot) zwergarlig(‘r Khniihoit, die dicksten Fäden liatten nur einen Durch-
mes.sor von 0.01)51. die dünnsten von 0 .0 0 0 8 .Mm,
Zur Bildung von u n g e s c h l e c h t l i c h e n F r u c h t t r ä g e r n wachsen die
düinuMi Fndäste olme Verzweigung zu gros-ser 1/änge aus und treten dann in
weiter l'’erne von ihrer l'rsprnngs.stelle TTg. 19 f 'l’af. VI über die Oberfläche
dos Culturtropfens. Die Bildung des l-’ru ch tlräg ers (Fig. 19 k 'l'a f VT, g eh t mit
gros.ser (ie schwindigkeit im i.aufe eines lialbcn 'I’agcs vor sich; sind sie gebildet,
so ist es sehr schwer und ohne f’ärbiing des P räp a ra te s mit Anilin ganz unrnög-
licb. sie zum Mycelium zurückzuverfolgen. Das.selbe ist in seinen fructificireiiden
Au.släufeni iFig. 19 1' 'l’af. VI, von ausnehmender Feinheit, und die.se sind nach
dem A'crlusto des Inhaltes durch die Fructification kaum mehr sichtbar und k e n n tlich,
ein l mstaiid, der es le ich t erklärlicli macht, waruiri de B a ry und Woronin
ein Mycelium zu dem frnctificirendeii Pilze nicht aufzufinden vermochten. Die.se
düiiiicn Mycelfäden stehen in sehr auffallendem C'ontrasle Fig. 1 1 a u. c Taf, V
und Fig. 19 f u. k 'i’af. VI; zu den Dimensionen des F ru ch tträg ers selbst, den sie
hcrvorbringen. An d e r liebergangsstelle zum F ru ch tträg e r nim mt der Faden in
oft plötzlicher V erb reiteru n g bis zum G 1 Ofächcii au Dicke zu. Bei grossen
iru c h tträ g e rn mit 5— Gnial wiederbolten Dichotomien sollte man es im fertigen
Zustand kaum fü r möglicli h a lte n , dass sie aus so feinen zarten Fäden gebildet
sein könnten. Die F ru ch tträg e r haben eine Breite von 0 .0 !9 8 Alm , wogegen die
dünnen .Alycelfäden n u r 0 ,0 0 1— 0,002 messen.
Bei jen en eben erw äh n ten Cnlturversuchen. d u rch die es gelang, die Pip to -
ceifiialis in der A rt ihres Parasitismus zu beobachten, fand ich zugleich ihre g e s
c h l e c h t l i c h e B c f r u c l i t u n g und daraus h ervorgehende F ru ch tk ö rp e r. Höchst
wahrscheinlicli wurde der P arasit zu r gesclilechtlichen Fructification du rch die
besonders üpjiige und ungestörte E rn ä h ru n g au f der Nährpflanze angeregt. Je
zahlreicher sie au ftra t, um so mehr tra ten dagegen die ungeschlechtlichen Fruchtträger
in den H in te rg ru n d , und dies war namcntlicli dann der F a l l . wenn die
Lntwicklniig /.ngleich durch mässige 'rem])era tur (10— 15“ R ■ einen normalen,
nicJit zu stürmischen Impuls bekam. A u f einer Alassencultur au f Pferdemist
stellten sich später die F ru ch tk ö rp e r im Gegensätze zu den Conidienträgern in
solcher Monge ein, dass, es mag h ie r beiläufig e rw äh n t sein, dni-aus das Material
zn den späte ren Keiinversuchen gesammelt werden konnte.