TVeiiii wir den gegenwärtig eiTcicliten S ta n d p u n k t der mykologischen
Fo rsc liu n g zu ü b e rb lick en versuchen, wenn wir nam en tlich die Summe d e r bis je tz t
g efö rd erten th a tsä ch lich en Kenntnisse den E rfah ru n g e n gegenüberstellcn, welche
d re i Decennien v o rh e r gewonnen w aren , so bekommen wir den E in d ru ck eines
grossen F o rtsch rittes. K an in au f einem än d e rn Gebie te d e r Botanik dürfte die
wissenschaftliche T h ä tig k e it in d e r g le ichen Zeitfrist eine reg e re gewesen sein
u n d noch sein, als dies füi- die Pilzk u n d e zutrifft.
So e rfreu lich indess das Bild der En twick lu n g in dem R ahm en d e r A cr-
g an g en h e it h e rv o rtritt, so glänzend au f ihm eine F ü lle von blendendem Detail
a n den einzelnen S te llen , in n äch ster N äh e b e s eh en , sich ab h e b t, so ander.s
g esta lte t sich d e r E in d ru ck , wenn wir einen weiteren Abstand n ehm en , um es
in seiner Gesammtheit mit d en grösseren Anfo rd eru n g en in n e re r h armonischer
V e rb in d u n g der E in zelh eiten zu b eiracliten . Sogleich erscheint das Einzelne,
w en n au ch v o rh e r s ch ein b ar vollendet fü r sieb, doch n n v e rb u n d en mit der Umg
eb u n g u n d darum u n v o llen d et u n d m a n g e lh a ft; ande re Stellen sind verschwommen
u n d u n k la r, u n d n ic h t eb en k le in sind die Strecken, an f welchen sich die ersten
schwachen Contonren der Gestaltu n g zur U n k en n tlich k e it verlieren. Das Ganze
ma ch t den E in d ru ck des TmvoUendeten n ic h t minder wie d en des U n v e rb u n d
en en ; trotz alles F o rts ch ritte s , trotz alle r T h ä tig k e it s teh t unsere Erk en n tn iss
in d e r Mykologie k aum an f der H o h e d e r ü b rig en botanischen Disciplinen.
F re ilich liegen au ch h ie r die A'erhältnisse anders. D ie I ntersu ch u n g
selbst h a t äussere Hindernisse ganz u n g ew ö h n lich er A rt zu überwin d en ; die
B eo b a ch tu n g b a t an a llen E ck en mit Scliwierigke iten zn k äm p fen , die gar oft
de r Grenze der Afögliclikeit sich znznneigen scheinen; G e fah ren der Täuschung,
des Irrth um s beg leiten sie fo rt n n d fo rt; in d e r Aloghclikeit e i n e r A erwechslung
ist eine neue , a n f an d e ren G eb ie ten d e r Fo rsch u n g u n b ek an n te K lip p e gegeben,
B r e f e l d . Botan. Untersuchungen. HI. 1
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