
dar, wie die u n te re Seite der ju n g e n H u tan lag e nrsprünglic li frei i s t ') u n d erst
in etwas späterc]i Stadien n ic h t meh r frei ersch e in t, weil die Hyphenspitz en,
welche den fortwachsenden Rand des H u te s einnehmen, mit äh n lich en Hyjilien-
aussprossungcn in Berü h ru n g kommen, welche vom Stiele ansgehen u n d vorzugsweise
rc ieh lich sind an der Stelle, wo d e r n ach u n te n nmgebogene, sogar
an der äussersten Pcri])licrie etwas eingebogene Rand des H u tes dem Stiele sich
nähe rt. Seine Beo ba chtungen betreffs dieses P u n k te s s tellt Hartig denen von
(k Barg gegenüber, die dieser an anderen, dem Agaricus melleus nah e steh en d en
Formen besclilc ierte r Agaricinen ansg efü h rt h at. Nach de B a rg ') tr itt die H y -
mcnialiläclie im In n e rn der ju n g e n F ru ch tan lag c anf, sie wird h ie r g eb ü d e t durch
fortschreitende Differenzirnng der u rsp rü n g lich geschlossenen Hyphenmasse des
b ru ch tk ö rp ers. Dieser Auffassung de Barg's entspre chen n u n , wie Hartig zeigt,
die Beoba chtungen an ä lteren vorgeschrittenen Entwicklungsstadien der F ru c h tk
ö rp e r von Agaricns melleus®), n ic lit ab e r die Befunde der jü n g sten Anlagen.
Hartig h a tte fü r diese Beob a ch tu n g en in dem Agaricus melleus insoweit ein
günstiges Object g efu n d en , als d e r Stiel bereits vor der Anlage des H u te s zn
ein er b eträ ch tlich en Länge h eranwächst, u n d beide Vorgänge, die Bildung des
Stieles u n d des H u tes an f diesem, eben h ie rd u rch so weit auseinander geschoben
werden, dass sie u n ab h än g ig für sich le ich t e rk an n t werden können. Bei den
meisten verwandten F o rmen ist dies ab e r n ic h t der Fall. H ie r tritt a u f ausserordentlich
kurzem Stiele die H n tb ild u n g e in , d e r ku rze Stiel ist von p e rip h e rischen
H y p h en umgeben, in welchen die Vegetationsspitze, w o rau f der H u t en tsteh
t, e in g eb ettet liegt. Eb en d a rum k an n man den frei en tsteh en d en H u t an f
Längsschnitten n ic h t seh en , er gelangt au ch k aum zu ein er sich tb a ren F re ih e it,
weil die Randspitzen des ju n g e n H u te s sogleich mit d en H y p h en des Stieles in
Verb in d u n g tre ten. De Barg h a t gewiss die ju g e n d lic h en Zustände au ch rich tig
gesehen, seine Beobachtungen sind ric h tig , n u r seine D eu tu n g ist eine andere,
ab e r nach den u n te rsu ch ten Objecten berechtigte.
Es besteh en h ie r offenbar stufenweise Abwe ichungen in der A u sb ü d u n g
der F ru ch tk ö rp e r, u n d g erade diese Variatio n en sind, als die n a tü rlic h en ü e b e r-
gänge von der Gasteromyceten äh n lich en Amanita zn den semiangiocarpen Ag ari-
9 H a r tig , 1, C. T a f . I I . F ig . 16.
2) de B a r y , M o rp h o lo g ie d e r P ilz e , p . 69.
H a r tig , Î . C. T a f . I I , F ig . 19.
cus-Formen, ebenso natüi'lieli als wichtig. Ab er eben weil sie bestellen, ist es
n ic h t wo h l möglich an dieser Stelle Abgrenzungen in grosse Alrtlieüungen mit
ausgesproclienem C h a rak te r vorzunelimen, wie sie de B a ry zwisclien seinen gyinno-
ca rp en uird angiocarpen A g aricin en ') h a t e in tre ten lassen; denn es gibt Mitteifo
rm e n , fü r welche weder der C h a rak te r der einen noch der der ande ren Ab th
e ilu n g völlig zutrifft. Dies ist auch h ie r der Fall, u n d darin liegt d e r Gh-und
d e r Controverse trotz rich tig e r Beo h a ch tu n g en b e id e r Au to ren
D u rch die erwälrnte E ig en th nm lic lik eit d e r frü h en Ausbildung des langen
Stieles heim Agaricus melleus, im Verein mit d e r h c n o rg e lio b e n e n V erbindung
des H u tran d e s mit dem Stiele durcli die h ie r loc al au ftreten d en H y p h en au s-
sprossungeii, kommt n u n ein besonderes Gebilde zu .Stande, der A nnulus iu te r-
inedius, welches im an d e ren Falle b ei an d e re r A rt d e r Stielausliildung fast ebenso
en ts te h t, n u r n ic h t e rh a lte n , wenigstens in der gleielien Form e rh alten wird,
wie h eim Agaricus mcllens, w'eil der Stiel w eitere V e rän d e ru n g en erfälirt, welclie
den A n n n lu s iu Mitleidenscliaft zielien.
Beim Coprimis u u d aucli b e i ande ren Agaricin en ist die V e rb in d u n g des
Flutraiides mit den p eiip lie risch dem Stiele entsprossenden H y p h en eine ähnliche
wie h eim Agaricus melleus. Sie tr itt schon frü h ein, wenn der Stiel nocli selir
k u rz is t, W'eil erst der H u t ausgebildet u n d d a rau f d e r Stiel d u rch Streckung
v e rlän g e rt wird. Diese S treck u n g erfolgt im Gipfel des Stieles zu ein er Zeit,
wo d e r Stiel so k u rz ist, dass der zuerst gebildete H u t ih n fast bis zur Basis
b ed e ck t. Die V e rb in d u n g des Stieles mit dem H u tran d e d u rch Verwaclisuiig
d e r p e rip h e risch en H y p h en b le ib t zunäclist eriialten an der .Steile, w'o sie u rsp rü n g lich
ein g e tre ten is t, d en n wie d e r H u t ü b e r den Stiel wächst, ehenso w'ächst
auch d e r Stiel langsam mit ihm , sie b le ih t e rh a lten so la n g e , bis die le tzte
Streck u n g im Stiele anhebt. N u n frag t es sicli, wo u n d wie die Ablösung der
v erb u n d en en in ein an d er gewacliseiicii H y p h e n erfolgt.
Bei Coprinus stercora rius u n d lagopus erfolgte die Ablösung ung efälir so,
wie frü lie r die Verwaclisung entstanden war. Die H y p lien des Hu tran d es zerde
B a r y , 1. c. p . 6 0— 7 3 .
2) E s i s t Übrigens zu b em e rk e n , d a ss de B a r y s e lb s t, p , 7 3 s e in e r Mo rp h o lo g ie , b e r e its a u f da s
B e d ü r fn is s e in e r g rü n d lic h e n D u r c h a rb e itu n g d e r A g a ric in e n h in g ew ie s e n h a t. um ü b e r die N a tu r
a lle r a ls Sch le ie r b e s c h rie b e n e n U e b e rz ü g e e in e k la re ü eb e rsL ch t z u b ek om m en , w om it e r s e in en
D a r s te llu n g e n zugle ich n u r d e n W e r th p ro v iso ris ch e r, im In te re s s e d e s B u ch e s a u s g e fü h r te r M itth
e ilu n g e n g ib t.