zu u u d stund in seiner Au sb re itu n g völlig still (Taf. X , Fig. 1— 5). H ie
u n d da h a tte n die F äd en k le in e Anläufe zu r Stran g b ild u n g genommen; die
Z w e ig e eines Fadens h a tte n sich zu Strängen zusamniengelegt oder b en a ch b arte
Fäd en eine seitliche V e rb in d u n g zu primitiven Strängen geschlossen, welche abe r
b lieben, was sie im X'rs])runge waren, näm lich blosse Combinationen von Fäden*).
Die Stränge und die Fäden h ö rte n zu wachsen au f und, als sie Stillständen, b ek
am en sie häufig krystallinische Incru statio n en , die m itu n te r die Stäbcheiifruc ti-
ficationcn von Coprinus ephemerus täuschend n a ch ahm tcn , sich indess in der
Feu e rp ro b e als oxalsaurer K a lk erwiesen.
I n eben dieser Z e it, wo das AVachsthum d e r Aiycelien in der P e rip h e rie
naehliess, b em erk te ic h eine starke A'erdichtung an ein er oder m eh re ren Stellen
in der Mitte des Alyceliums. Die v erd ich te ten S te llen n ahm en zu, wölbten sich
n ach oben u n d wurden dann so mä ch tig , dass sie sich ü b e r den T ro p fen erhoben.
H ie r h ö rten sie a n f zu wachsen. Die d ich ten Alassen, so am Alycelium
entstanden, h a tte n die G estalt von dicken meist ru n d en K n äu eln . Sie fä rb ten sich
bald oben gelb u n d sp äte r dunkel. H ie rd u rch tra te n sie noch d eu tlich e r im fadigen
Alycelium, welches in frü h e re r Grösse als zartes F lö ck ch en die d ich ten K n äu e l
umgab, als besondere Bildungen h e rv o r (Taf. X , Fig. 1). Ich ma chte in einzelnen
F ä llen D u rch sch n itte u n d fand, dass die K n äu e l aus H y p h en bestanden,
d eren Ze llen d u rch seitliche D eh n u n g sich n ach A rt d e r Scle rotien zu einem
Scheingewehe v erb u n d en h a tte n (Taf. X I , Fig. 1). AVie b ei normalen Sclerotien
b a tten auch die p e rip h e risch en Elemente bereits eine A'erändcrung u n d B räu n
u n g wie für d en Dauerzustand erlitten.
D e r e r s t e U r s p r u n g d i e s e r K n ä u e l , d i e s e r S c l e r o t i e n , musste in
neuen C u ltu ren mit Sorgfalt verfolgt werden. Es zeigte s ich , dass eine vegeta
tiv e Sprossbildung an einzelnen F äd en oder au c h au m eh re ren n eb en ein an d e r
v erlaufenden Alycelhyphen diese Bildungen cinleiten, n ic h t wesentlich anders, als
wie wir sie von Coprinus stercora rius in dem A u ftre ten d e r Sclerotien ken n en
le rn ten . N u r die A’erzweigung der H y p h en war h ie r eine weniger le b h afte u n d
weniger an d au ern d e als heim Coiulnus; darum blieb das Sclerotium k le in , u n d
frü h e r als do rt begann die D eh n u n g d e r Zellen u n d die Bildung des Gewebes.
In wenigen F ällen n u r stand die E n twick lu n g d e r Sclerotien s till, sic wurden
A u s d ie s e n p r im itiv e n S tra n g b ild u n g e n g e h e n n iem a ls R h iz om o rp h e n h e rv o r.
h a rt u n d u n te rsch ied en sich, in eine b rau n e Rin d e und ein h elleres Alark
differenzirt, n u r d u rch die geringe Grösse von den Bildungen des Coprinus
(Taf. X . Fig. 1— 3). D e r Rege l n ach kam in je d e r C u ltu r von den meist in
der Alehrzahl angelegten Sclerotien eines oder auch meh rere zur weiteren E n twicklung.
Diese ging so vor sich , dass das Sclerotium nic lit völlig in den
Dauerzustand ü b erg in g , sondern an einer n n d oft an m eh re ren S te llen , durch
weiter fortd au ern d e Verzweigung an eb en diesen S te llen , fortbildungsfähig blieb
(Fig. 2 n. 3). Es tra ten an d en Sclerotien, dio sich n u r primitiv als solche ausb
ild e ten , eng begrenz te Vegetatio n sp u n k tc au f, welche zu weiteren Vergrössc-
ruiigen an diesen Veg etatio n sp u n k ten die A’eranlassung gaben. Einmal gebildet
fu h ren die Vegetationsspitzen fo rt als solche zu functioniren.
In den Cu ltu ren geschah dies ab e r n u r an den Stellen, die von d e r N äh rlösung
b ed e ck t w a ren , also n ic h t au f der o b eren Seite der Sclerotien, welche
die Näh rlö su n g d u rch h ra ch (Fig. 2 u. 8).
So wuchsen horizontal ü b e r den O b jec tträg c r hinweg aus d en zuerst ang
elegten Sclerotien s t r a n g a r t i g e Gebilde h e rv o r, h ie r in d e r E in z ah l d o rt in
der Alehrzahl (Fig. 3 n. 4). Diese n eu e n Bildungen waren ru n d u n d mächtig,
so dick fast wie das Scle rotium selbst. AA'ährend die A'egetationsspitzc, an ih re r
h ellen weissen F a rb e k e n n tlic h , sich d u rch N eu b ild u n g v e rlän g erte , tra ten an
den b ereits g eb ild eten u n te ren T h e ilen b rau n e F ä rb u n g en anf, wie an der Oberfläche
eines Sclerotiums. D u rch diese V e rän d e ru n g en wurde die völlige äussere
Uebereinstimmung d e r n eu entstan d en en Stränge mit v eritah len R hizomorphen
des Agaricus u n d zwar m it d e r F o rm am meisten hergestellt, welche man R h i z o m
o r p h a s u b t e r r á n e a n en n t, eine G leich h eit, welche die an a tom isd ie U n te rsuchung
betreffs des in n e ren Baues vollkommen bestä tigte. Das k le in e Alycel-
flöckchen. au f welchem die Rhizomo rp h en en tstan d en w a re n , stand mit der
Bildung der Rhizomorphen, an die gewissermassen das vegetative AA'achsthum
des Pilzes ü b e rtrag en wurde, im AA’achsthum n ah e zu still Fig. 1— 5 '; ab e r selbstverständlich
h ö rte n au ch die Spitzen d e r Rhizomo rp h en zu wachsen auf. sobald
die Nährstoffe des Cu lturtropfens erschöpft waren. Im günstigsten Falle h a tten
die gezüchteten Rhizomorphenstränge eine Länge von 1 Zoll erre ich t Fig. 4 u. 5 \
wenn n u r e i n Strang zu r E n twick lu n g gek om men : in an d e ren Fällen, wo m eh re re
geb ild et waren, b lieb en sie kleiner.
Ich fü h re zur Ergänzung an, dass in allen, sehr zahlreichen C u ltu ren der