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Vorrede.
L u te r dem allgemeinen T'itel „Untersuchungen über Schimmelpilze“
will ich in g e trennten, nach einander folgenden Heften die Re sultate
mehrjähriger, noch fortgesetzter Untersuehuiigen niittheilen, welche die
grosse Gesellschaft kleiner Pilze zum (icgcnstando haben, die gewöhnlich
kurzweg als „Schimmel“ bezeichnet ivcrden.
Die Untersuchungen erstrecken sich s p e c i o l l über solche Formen
des Sehinimcls, die durch bisherige Studien nich t hinreichend entwick-
lungsgcsehichtlieh erkannt und fcstgestellt wurden und darum vorläufig
als systematisch ungeordnetes Material b e tra ch te t werden mussten; bis
je tz t genau bekannte und sicher erforschte Pilzformen dienen den Untersuchungen
als Grundlage und finden von selbst v e r g l e i c h e n d e , zur
Vollständigkeit uothivcndige licrfleksichtigung.
lici der Untersuchung selbst ist nach streng wissenschaftlicher
Methode ■\crfahren. Aus der Gultur der e in z e ln e n S p o re ist die E n twicklungsgeschichte
eines Pilzes lückenlos hcrgeleitet. Indem dadurch
die unvcrmcidliohcn Fehlerquellen der M a s s e n c u ltu r ausgeschlossen
sind, wird es zugleich möglicli sein, die Ergebnisse zu berichtigen, die
sich mit ihrer Anwendung beziiglieh der Regellosigkeit der Fruchtfolge
der Schimmelpilze, ihrer Mitwirkung bei ansteckenden Krankheiten, bei
Gährungs- und anderen Zcrsotzungscrscheinungon ergeben haben, und
schliesslich die zweifellos bedeutende Rolle, welche sie in der Natur
spielen, für die einzelnen wohl unterschiedenen Pilze näher zu präcisircn.