
'i
a b e r soweit angegriffen, dass an solchen h a lb cn tlc c rtc n Sclerotien (Taf. III,
Kig. IS 6 weitere Keim u n g en niclit niclir erfolgen.
N ach dem A u ftre ten der llh izo id cn ist die Ausb ild u n g des H u te s vollendet,
e r wird d u rch die Streck u n g des Stiels zur m eh r wie 10 fach en Länge h o ch g eh
o b en und en tle e rt dann seine Sporen. Höclist auffällig ist c s , dass diese
S tre ck u n g des Stieles erst gegen Ab en d n ach (5 U h r u n d die S p o ren en tlecru n g
nach 10 U h r, also in d e r Xacht, in d e r K'insterniss stattfinden. Diese Ab h än g ig k
e it von der Tageszeit k eh rte in den 'Lausenden von Keim u n g en mit voller
lleg elin ässig k eit w ied e r, wenn auch de r E in tritt d e r K e im u n g noch so u n reg e lmässig
gewesen war. Diese Beo b a ch tu n g en fü h ren d e r E rk lä ru n g n äh e r, warum
k eine d e r v orhandenen Beschreibungen von Coprinusspecies m it d e r u n seligen
genau stimmt, ich möchte fast g la u b en , dass man sie noch gar n ic h t gefunden,
eb en weil der Pilz u n te r normalen A'erhältnissen n ic h t am 'Pago a u fb lü h t, sondern
erst in der X a ch t, wo die Systematiker b ish e r k e in e Pilze u n d Coprinusartcn
gesu ch t haben.
D i e E n tw i c k l u n g d e r F r u c h t k ö r p e r a u f d em m i t t e l b a r e n AA'ege
m i t e i n e m D i i r c h g a n g s s t a d i u n i a ls S c l e r o t i u m i s t d i e b e i w e i t em
h ä u f i g e r e . Sie tritt im mer ein bei ü p p ig e r E rn ä h ru n g d e r Culturen, in welchen,
solange sie A'orhält, ausschliesslich Sclerotien geb ild et w e rd en , aus denen
die F ru c h tk ö rp e r wie eben beschrieben d u rch K e im u n g entstehen. Der- Gang
der morphologischen Differenzirung k a n n ab e r auch ein an d e re r u n d ein fachere r
sein. Es k an n die Bildung d e r Sclerotien so zu sagen ü b e rsp ru n g en werden,
n n d , wo dies geschieht, n ehm en die F ru ch tk ö rp e r u nm itte lb a r a u f den Mycelien
ih re n Anfang. A'erglcichcndc U n te rsu ch u n g en in grösser Anzahl überzeu g ten
m ic h . dass die Bildung d e r Sclerotien au f festem S u b stra t (au f aiisgckochtcni
Pferdemist'; eine ausnahmslose Hegel ist u n d dass erst zu E n d e der C ultur, wenn
die Xälirstofte der Erschöpfung zu n e ig en , n eb en k le in en vereinzelten Sclerotien
die E n ic h tk ö rp e r direct ohne Sclerotien entstehen. In voller Uebereinstimmung
mit diesen Befunden s teh t die an d e re Erfah ru n g , dass Sclerotien in d en Ghject-
trä g e rcu ltu ren verhältnissmässig selten Vorkommen, hin g eg en d i e u n m i t t e l b a r e
9 Ich k om m e a u f d e n E in f lu s s des L ic h te s a u f die E n tw ic k lu n g d e s C o p rin u s in e in em
s p ä tem b e so n d e rn A b s c h n itt z u rü c k u n d b e g n ü g e m ich h ie r m it d e r b lo s s e n A n fü h ru n g d e r T h a ts
a che s e lb s t.
E r z e u g u n g d e r F r u c h t k ö r p e r a u f d e n M y c e l f ä d e n der liäufigere F a ll ist.
W ir wollen sie darum hier in Betraclit zielien. um damit zugleicli dem Gange
der Differenzirung d e r F ru c litk ö rp e r von den ersten Anfängen bis zum Absclilusse
der Ilc ife zu folgen.
ln eben d erselben Z e it, in welcher in frü lieren F ällen dio Bildung der
Sclerotien in den C.'ultui'cn b em e rk t wurde, in eben dieser erfolgt aucli die u n mitte
lbare Anlage der F ru ch tk ö rp e r au f den Mycelien. Die Zeit schwankt nach
den Einflüssen der Jah re sz e it resp. der T em p e ra tu r vom 8— 11. Tage. D i e e r s t e n
A n f ä n g e d e r F r u c h t k ö r p e r tre ten , denen der Scle rotien gleich, an e i n z e l n e n
M y c e l f ä d e n a u f als adventive Sprossungen (Taf. 1. Fig. i) u n d 6 - Es sind
ä ltere Mycelfäden, an denen man die Sprosse, die in die L u ft wacliseii u n d dad
u rch deutlicli werden, zuerst gewahrt. Sic nelimen die M itte d e r Zelle oder
das E n d e nalie der Sclieidewand ein. Die Zalil d e r F ru ch tan lag o ii an einem
Mycelium, welclies selhstverständlicli aus e i n e r Spore gezogen w u rd e , ist für
diese Species von Coprinus eine b eschränkte. M eh r als 20 .\n lag e ii liabe ich
in den üppigsten Culturen n ic h t zu W eg e h rin g en k ö n n en u n d meh r als 2 bis
4, an den verschiedenen Seiten gelegen, sind u n te r diesen n ich t zur Reife gc-
kominen, weil damit die Nährstoffe der Mycelien sclion erschöpft waren. W e n n
man ab e r die zuerst entsteh en d en Anlagen in geschickter We ise stört, olme den
VlyceUon zu s ch ad en , d an n entstellen an doiiiselben oder aucli an einem beliebigen
an d e ren E ad en neue , u n d in dieser Weise wird es mö g lich , künstlicli die
Zalil der Anlagen b ed eu ten d zn steigern. F iii u n te r dem Präp aririu ik ro sk o p
schnell g efü h rte r meclianisclicr Eingriff mit einer spitzen Nadel u n d glcicli-
zeitiges U n tc rtau c lien g en ü g t, die E n twick lu n g zu liiiidcrn. In d em so fort und
fo rt n eu e Anlagen en tsteh en , h ei denen man es ganz in d e r Gewalt h a t , jede
beliebige zur En twick lu n g gelangen zu lassen, wird es leiclit u n d sicher möglich
zu e rk e n n e n , d a s s a l l e H y p h e n a u s s p r o s s n n g e n z u d e n E r u c h t a n l a g e i i
r e i n v e g e t a t i v e r N a t u r s in d , u n d dass diese ersten Anfänge weder iu der
Zalil, noch in d e r F o rm , nocli au ch in der Stellung irgend welclie Vohereinstiiiimung
zeigen ('Taf I . Fig. .5 u u d 6 <i;. Bald entstanden m eh re re Sprosse ganz nahe
zusammen, bald meiir ü b e r oder nebenemaiidor an einer FadenzeUo; in a iid en i
F ällen waren es 3 oder 2 , sogar n u r einer, wolcbe aber sclinell weitere V e rzweigungen
bildeten. Ich h ab e es scliliesslicli d ahin gcbraclit, dass ein Mycelfaden
in s e in eU a n z e n I.än g e Fruclitaiilageii (Fig. «4 trie b , von denen k e in e in den
B r t f e l d , Kotau. Cntersucliuugsn. lü . ^