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C u ltu r. die ursp rü n g lich mit einigen wenigen Sporen an g e stellt wurde, ging
weit ü b e r tausend hinaus. Die ersten Anlagen waren n u r klein, d a rau f wurd en
sie grösser und so colossal, wie sie in der N a tu r g a r n ich t Vorkommen (T a f V I,
Fig. 1 c), dann n ahm en sie an Grösse ab, u n d die C u ltu ren ende ten nach mehr
als 4 Monaten mit Geb ild en von zwergartiger K le in h e it (Fig. 1 / u n d g).
V e r z w e ig u n g e n v o n F r u c h t k ö r p e r n sind d u rch äussere Einflüsse le ich t
zu en-eichen, sic bilden sich zu H u n d e rten , an allen Stellen des Stieles, aus je d e r
beliebigen Zelle. Diese F ru ch tan lag en sind vom e rsten Anfänge d e r Bildung an
gar n ic lit von denen zu u n te rsch e id en , die an einem Mycelfaden u rsp rü n g lich
entstehen. J ed e Zelle eines F ru ch tk ö rp e rs erzeugt du rch vegetative Aus-
sprossungen neue F ru ch tk ö rp e r, wie es u rsp rü n g lich eine Zelle des Myceliums
th u t. — A u ch die weiteren frü h e r erw äh n ten V’ e r s u c l i e d e r v e g e t a t i v e n
A u s s p r o s s u n g e n d e r F r u c h t k ö r p e r zu Aiycelien h ab e ich zu wiederholen
n ic h t unterlassen. Die Umlen k u n g war eine sofortige u n d in Beziehung au f die
einzelnen Elemente des F ru ch tk ö rp e rs ganz allgemeine. Jed e Zelle eines F ru c h tkörpers
wuchs in jed em Stadium seiner E n twick lu n g momentan zu n eu en Mycelien
aus, die in normaler AVeise n a c h 9 Tagen n eu e F ru ch ta n lag en erzeugten.
Das L ich t h a t a u f die EntAvicklung des Coprinus k e in en so grossen E in fluss
Avie beim Coprinus stercorarius. Sie Avird um meh rere Tage verzögert, auch
die Stiele Averden lä n g e r, bevor ih re e igentliche Streck u n g mit der Sporenreife
im H u te b eg in n t, ab e r die Hu tb iid u iig u n te rb le ib t n ic h t im F in s te rn ; die verlän
g e rten Stiele sind au sserordentlich positiv heliotropisch.
Coprinus ephemerus.
K aum minder allgemein v e rb re ite t als der Coprinus lagopus kommt Coprinus
ephemerus a u f beliebigem Miste vor. E r ist durcdi seine gelblich b rau n e Farbe,
die nach dem Gip fel des H u tes vorzugsweise d u n k e l wird, a u f den ersten Blick
von den frü h e ren Formen le ich t zu unte rscheiden. H u t u n d Stiel sind fast glatt,
eine Volva ist am H u te iu ganz ru d im en tä re r F o rm noch v o rlian d en , d e r Stiel
h a t k e in en H a a ran ilu g , n u r an der Basis secundär au ftre ten d e mitu n te r sehr
mä chtige Rhizoiden aus d ich t v e rb u n d en en H y p h en strän g en (Taf. V I, Fig. ~b— e).
D u rch die reifen d en Sporen wird der H u t n a c h träg lich d u n k le r, d e r Stiel mit
der Streck u n g heller. U n te r gewöhnliclien Verhältnissen trifft man die F ru c h tk
ö rp e r meist einzeln an, n ich t lieerdenweise. Es h a t dies seinen G ru n d darin,
dass die Nährstoffe des Mistes bereits von an d e ren Pilzen zu seh r erschöiift sind,
ehe der langsam wachsende Coprinus zur E n twick lu n g kommen kan n . Säet
man ab e r die Sporen des Pilzes mit Ausschluss jeg lich e r an d e ren au f ausgek
o ch ten Mist aus, so ist seine E n twick lu n g eine ü b e rau s üppige, u n d die F'rucht-
k ö rp e r s teh en in grösser Zahl diclit zusammen (Eig. 7 a).
Die Sporen des Pilzes sind in der Form n ic h t immer gleich. Sie sind
grösser b e i ü p pig en F ru c h tk ö rp e rn u n d messen 0,012 Mm. in der Länge u n d
0,007 Mm. in de r Breite, k le in e r dagegen b ei winzigeren Bildungen. Ih r V e rh
alten b e i der K e im u n g ist ebenso verschieden. Sie keimen in zehn F ä llen
g a r n ic h t, um im elften ausnahmslos auszusprossen. In der Län g e d e r Zeit
k eimen ab e r auch die anfangs träg en Sporen aus, n achdem sie 8 bis 14 Tage
im Mistdecoct verweilt h aben. Klein e Sporen von k le in en F ru c h tk ö rp c rn keimen
immer sclileclit u n d häufig gar n ic h t: es ist räth lic li das Aussaatinaterial n u r