
K uhschelle. 71
Kuhschelle. Anemone Pulsatilla (L.).
Tafel 36.
-'I i J I
’Uii
'li Fam.: Hahnenfussgewächse. Ranunculaceae.
A n e m o n e sieh e A n em o n e n em o ro sa ; p u l s a t i l l a von p u l s a r e , h e f tig h in
u n d h e r s to ß en o d e r s c h la g e n , w eil d ie B lü ten d u rc h d en W in d h in u n d h e r b e w
eg t w e rd en , e in e r lä u te n d e n Glocke äh n lich .
P u ls a tilla v u lg a ris Mill.
K ü ch en sch elle, O ste rb lum e , W o lfsp fo te, Bitzb lum e.
Beschreibung. A u s d a u e rn d e P fla n z e mit fingerdickem, braunem,
kurzem Wurzelstocke, der oben dicht mit braunen Schuppen und den
Überresten der Blattstiele besetzt ist. — B l ä t t e r grundständig, dreifach
fiederspaltig mit linealen, spitzen Zipfeln, dicht mit seidigen
Haaren bedeckt (Fig. 1). — B lü te n einzeln, aufrecht, etwas vor den
Blättern, auf kurzem Schaft und bedeckt von den Hüllblättern, erscheinend.
Schaft zur Zeit der Blüte 20 bis 30 cm hoch; Blüteustiel
je nach Standort kürzer oder länger, zottig behaart (Fig. 2). Blütenhülle
aus drei sitzenden, vielfach fingerteiligen, dicht behaarten, von
der Blüte entfernt stehenden Blättern bestehend. — K e lc h sechsblätterig;
Blätter blumeukronartig, länglich, spitz, am Grunde glockig
zusammengeneigt, von der Mitte au zurückgehogen, außen seidig behaart,
blauviolett (Fig. 2). — B lum e n k ro n e fehlt. — S ta u b b l ä tt e r
zahlreich, vielreihig, halb so lang wie die Kelchblätter. Staubfäden
dünn, Staubbeutel oval, gelb. Zwischen Kelchblättern und Staubblättern
eine B,eihe gestielter Drüsen (Fig. 2 u. 3). — F r u c h t b l ä t t e r zahlreich,
länglich, dicht gedrängt auf dem Blütenboden stehend, behaart, Griffel
lang behaart (Fig. 4). — F rü c h tc h e n mit laugen, zottig behaarten
Schweifen (Fig. 5).
Blütezeit: März bis Mai.
Biologisches. Durch das Gift ist die Pflanze gegen Weidetiere
geschützt. — Die V e rk le in e ru n g d e r B la ttf lä c h e und die s ta rk e
B e h a a ru n g der ganzen Pflanze g ew ä h r t S c h u tz g eg en zu s ta rk e
A u s d ü n s tu n g d e s Wa sse rs. Bei b e d e c k tem H im m e l und bei
R e g e nw e tte r w e rd e n d ie B lü te n n ic k e n d . Die B e s t ä u b u n g
e r fo lg t v o rn e hm lic h d u rc h B le u e n ; Fremdbestäubung ist dadurch
erleichtert, daß die Narben über den Staubbeuteln stehen und zuerst
reifen. Die S am en b e s itz e n e in e E in r ic h tu n g z u r V e rb r e itu n g
m
111
i l i