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Berle. Berula angustifolia (Koch).
Tafel 70.
Fam.: Doldengewächse. ümbelliferae.
H e rk u n ft des f ü r d ie Pflanze im Mittela lte i- g e b rä u c h lic h e n Namens B e ru la is t
u n b ek an n t.
Sium a n g u s tifo lium (L.), S ium e re e tum (Huds.).
Beschreibung. A u sd a u e rn d e P f la n z e , die aus dem dichtfaserigen
Wurzelstocke lange, runde, an den Knoten wurzelnde Ausläufer
treibt (Fig. 1). — S te n g e l bis ^|^ m bocb, hohl, kahl, sehr
verästelt. — B lä t te r gefiedert, mit eiförmigen, ungleich-grob gesägten,
sitzenden Blättchen, kahl, dunkelgrün, glänzend; Blattstiel am Grunde
scheidig. — B lü te in gipfelständigen oder hlattgegenständigen Dolden.
— Hülle aus fünf großen, ungleichen, dreifach-fiederspaltigen Blättern;
Hüllchen aus fünf ganzrandigen oder zwei- oder dreiteiligen kleineren
Blättchen bestehend. — Z w itte rb lü te n . — K e lch fünfzähnig, klein.
— Blumenkronblätter 5, eiförmig, an der Spitze eingekerbt und nach
innen umgebogen, weiß. — S ta u b b l ä t t e r 5, mit pfriemlichen, nach
außen gebogenen Staubfäden und ovalen, rötlichen Staubbeuteln
(Fig. 2). — F ru c h tk n o te n eiförmig, zweifächerig, mit je zwei hängenden
Samenanlagen; Griffel fadenförmig; Griffelpolster kurz-kegelförmig,
von einem breiten Rande umgeben. — F ru c h t rund; Fruchtträger
mit den Teilfrüchtchen verwachsen, zweiteilig; Teilfrüchtchen
mit fünf gleichen, fadenförmigen Rippen und vielen Ölstriemen, die
von einer dicken, rindenartigen Fruchthülle überdeckt sind (Fig. 3 u. 4).
Blütezeit: Juli, August.
Biologisches. Die V o rg än g e bei d e r B e s tä u b u n g sind dieselben
wie b e i Sium la tifo lium . Allgemeines über die B lü te n b io logie
d e r D o ld e n g ew ä c h s e siehe bei O e n a n th e a q u a tic a (S. 131).
Standort und Verbreitung. Iu Gräben und Bächen, an Teichrändern;
durch ganz Europa bis zum Kaukasus; in manchen wasserreichen
Gegenden Deutschlands häufig, in höheren Gebirgen seltener,
in den Alpen bis 720 m vorkommend.
Gift und dessen Wirkung. Die Pfianze wird allgemein zu den
als giftig verdächtigen gerechnet; über ihre Eigenschaften und Iiihalts-
stoffe ist wenig bekannt.
E s s e r , Giftpflanzen. 9