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M u tte rk o rn .
Miitterkorii. Clavieeps purpurea (Tuiasne).y
Tafel 1, 2 a and 2b. Wandtafel 1, Fig. 4.
Fam.: Kernpilze. Pyrenomycetes.
C l a v i e e p s v on c l a v a , Keule, u n d c a p u t , K o p f; p u rp u r e a = p u r p u r r o t.
H u n g e rk o rn , H ah n en sp o rn , K rib b e lk o rn , K o g g enm u tte r, Ko rn z ap fen .
Beschreibung und Entwickelung. Die erste Entwickelung dieses
Pilzes, die zur Bildung des Mutterkornes führt, nimmt ihren Anfang
mit dem Anfliegen einer Sklerotiumspore des Pilzes zur Blütezeit des
Kornes auf den F’ruchtknoteii. Der aus der Spore austretende Keim-
schlaucli durchbricht die Wand des Fruchtknotens, dringt in das Innere
desselben ein und erzeugt ein Geflecht vielfach verzweigter Pilzfäden,
die bald den ganzen unteren Teil des Fruchtknotens durchwachsen
haben (Tafel 2 a, F'ig. 1 ). Die Außenscliicht dieses Pilzgewebes durchbricht
später die Fruchtknotenwand und bildet an der Oberfläche in
die Luft hinausragende, schlauchförmige Zellen, die an ihrem äußeren
Ende zahlreiche weiße, ovale Zellen (Conidien) abschnüren (Tafel 2 b,
Fig. 9 und 10). Diese C o n id ie n z e lle n schwimmen in einer gleichfalls
von dem Pilze erzeugten klebrigen, gelben, süßen Flüssigkeit, dem
sogenannten „Honigtau“ ; sie sind hefäliigt, sofort zu keimen, wenn sie
auf einen anderen Fruchtknoten gelangen. Unter für den Pilz günstigen
Umständen wird durch sie die Krankheit schnell verbreitet, teils,
indem die angesteckten Ähren durch den Wind mit noch gesunden
in Berührung gebracht werden, teils auch durch zahlreiche Insekten,
die, der süßen Flüssigkeit nachstellend, die Sporen auf noch gesunde
Fruchtknoten übertragen. In diesem conidienbildeiiden Zustande ist
der Mutterkornpilz, bevor seine weitere Entwickelung bekannt war, als
S p h a c e lia s eg e tum Lèv. beschrieben worden. Die Pilzfäden dieser
Sphaceliaform wachsen nun, vom Grunde des Fruchtknotens nach oben
fortschreitend, zu einem die Form des Fruchtknotens im allgemeinen
beibehaltenden Pilzkörper aus (Tafel 2a, Fig. 2, 3, 4). Der letztere,
welcher an der Spitze zuerst noch die Überreste des jungen Frucht-'
knotens als Mützchen trägt, wandelt sich allmählich in ein festes, dickwandiges,
etwas hornförmig gekrümmtes, fettreiches, außen violett bis
violettbraun gefärbtes Gebilde: ein S k le ro tium , das sogenannte Mutterkorn,
um (Tafel 1, Fig. 4; Tafel 2a, Fig. 4). Nach einer Buhe von
Tafel 2 a.
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Glaviceps purpurea.
1 Ju n g e r Fruchtknoten vom Spermogon erfüllt (12 m al vergi'.). 2 Älteres Stadium
ju n g e r Fruchtknoten im Längsdurchschnitt (12 m al vergr.). 3 Beginn der Sklero-
tiumbildung (12 mal vergi'.). 4 Halbentwickeltes Sklerotium (12 mal vergr.). 5 Halbentwickeltes
Sklerotium im Längsdurchschnitt (12 m al vergr.). 6 Sklerotium mit
FruchtkÖi'pern. 7 F ruchtkorper (12 m al vergr.). 8 F ruchtkörper im Längsduroh-
sohnitt (12 mal vergr.).