
i'
Nlü U n e ch te Narzisse. 41
Unechte Narzisse. Narcissus pseudonarcissus
(L.).
Tafel 20.
Fam.: Amaryllisgewächse. Amaryllidaceae.
N a r c i s s u s , b e i Dio sk o rid es na rld sso s (g r.) g e n a n n t, v on narlcös (g r.), Betä
u b u n g , w eg en des b e tä u b e n d e n G eru ch es v ie le r N arzissen . — P s e u d o n a r c i s s u s
= falsch e, u n e c h te Narzisse.
Beschreibung. Zw ie b e lp f la n z e mit eilörmiger, großer, von
scbwarzbrauner, häutiger Schale bedeckter Zwiebel (Fig. 1 ). — B lä t te r
flach, linealisch, riunenförmig, graugrün, etwa 30 cm lang. — B lü t e u s
c h a f t zweischneidig, einblütig. — B lü te in einer häutigen Blüteuscheide,
zwitterig, regelmäßig. Blütenhülle gelb, tellerförmig, sechsteilig,
Zipfel eirund, am Grunde zu einer Röhre verwachsen, auf der
sich eine glockenförmige, goldgelbe Nebenkrone erbebt, deren oberer
Saum unregelmäßig gelappt und wellig gehalten ist. — Die sechs
S ta u b b l ä t t e r sind im Grunde der Röhre befestigt. Die Staubfäden
sind kurz; die Staubbeutel am Rücken augeheftet, länglich, zweifächerig;
sie öffnen sieb mit einer Läugsspalte nach innen. — F r u c h t k
n o te n stumpf, dreikantig, dreifächerig, mit vielen Samenanlagen.
Griffel lang, fadenförmig; Narbe platt, dreiteilig. — F r u c h t eine längliche,
stumpf dreikantige, dreifächerige, aufspringende Kapsel. — Same
halbkugelig.
Blütezeit: März, April.
Biologisches. Nadelförmige Kristalle (Rhaphiden) in Blättern
und Stengeln gewähren Schutz gegen Tierfraß. — Die I n n e n s e ite
d e r rö h r e n fö rm ig e n N e b e n k ro n e ist unten in ein h o n ig a b s o n -
d e ru d e s Gew-ebe umgewandelt. — B e s tä u b u n g der in der Dunkelheit
noch sichtbaren gelben Blüten erfolgt meist d u r c h N a c lit -
s c hm e tte r lin g e , aber auch am Tage durch Hummeln und Bienen. —
Die B lü te is t e r s tw e ib lic h (proterogyn). Der fe in g e z ä h n te R a n d
d e r N a rb e ist als Vorrichtung zum b e s s e rn F e s th a l t e n des B lü te n s
ta u b e s anzusehen, da die Insekten beim Eindringen in die Blüten
die Narbe nur am Rande berühren.
Standort und Verbreitung. Auf Bergwiesen von Südeuropa
(besonders in Spanien) bis nach dem südlichen Skandinavien. In
*! li*'
I