
Wa ld -L ä i i s e k r a u l . P e d i i a i la r i s silvat i(*a (L.).
T a fe l 102.
Fam.. Rachenblütler. Scrophulariaceae.
P e d i c u l a i - i s von (lediculus, L au s; s i l v á t i c a = im W a ld e w achsend.
Beschreibung. Zwei- o d e r m e h r jä lir ig e P fla n z e (Fig. 1) mit
kahlen, vom Grunde aus verästelten, niederliegenden, beblätterten
Stengeln. — B lä t te r (Fig. 1) abwechselnd gefiedert; Fieder breit eiii-
geschiiitteii, gezähnt, hellgrün. — B lü te n (Fig. 2 u. 3) in endständigen,
aufrechten Ähren. — Z w itte rb lü te n . — K elch weit, bauchig, mit
fünf Zähnen; Zähne oben blattartig, bleibend. — B lum e n k ro n e zweilippig;
Röhre zylinderförmig, am Schlunde erweitert; Oberlippe helm-
artig. seitlich zusammengedrückt, mit kurzem, abgestutztem, beiderseits
einen Zahn tragendem Schnabel; Unterlippe ausgebreitet, dreizipfelig;
Zipfel rundlicli, rot. — S ta u b b l ä tt e r 4 (Fig. 3 u. 4), zwei längere
und zwei kürzere, am Grunde mit der Blumenkronröhre verwachsen;
Staubfäden fadenförmig, weiß; Staubbeutel am Rücken angeheftet,
eiförmig, zweifächerig, längsaufspriiigend, gelb. — F’ru c h tk n o te n
(Fig. 3) eiförmig, zweifächerig, mit vielen Samenanlagen; Griffel fadenförmig;
Narbe undeutlich kopfförmig. — F r u c h t (Fig. b u. 6) eine
vom Kelche umschlossene, halbkugelige, zweifäclierige, zusammen-
gedrückte, aufspringende Kapsel. — S am e (Fig. 6 u. 7) eiförmig,
kantig, mit grubiger Nabelwarze.
Blütezeit: Mai bis Juli.
Biologisches. Die L ä u s e k r a u t a r t e n sind so g e n a n n te H a lb s
c hm a ro tz e r, d.h. Pflanzen, denen man die schmarotzende Ernährungsweise
nicht ansieht; sie tragen große, grüne Blätter, b e d ü r f e n aber
z u r v o llstän d ig e n " E n tw ic k e lu n g f r em d e r P f la n z e n , an d e re n
W u rz e ln sie sich m it H ilf e s c h e ib e n fö rm ig e r S a u g o rg a n e
(Haustorien) f e s ts a u g e n , u n d au s d e n e n sie N ä h r s to f f e e n t nehmen.
Die Läusekrautarten schmarotzen auf Gräsern, an deren
Wurzeln sie sich mit kleinen Saugwurzeln festsetzen. — Die U n te r lip
p e dient den Insekten als A n f lu g p la tz ; die O b e rlip p e wölbt sich
a ls s c h ü tz e n d e s Dach ü b e r die S ta u b b e u te l. — Der H o n ig wird
von einem e in s e itig e n W u ls t am G ru n d e des F ru c h tk n o te n s
Wald-Läusekraut. Pedicularis siluatica L
1 Blühende Pflanze. 2 Blüte mit Stützblatt. 3 Blüte im Längsschnitt. 4 Staubblatt.
5 Frucht. 6 F ru c h t im Querschnitt. 7 Aufgeschnittene Samenkapsel.
8 Same. 2 bis 5 vergr., 8 nat. Größe u. vergr.