
»1:1
L i L : V ; »
'Mif
Ili
d u rc h die S te llu n g d e r s e lb e n d e r P fa h lw u rz e l z u g e fü h r t. —
Die filz ig e B e h a a ru n g d e r B lä t te r bildet einen S c h u tz gegen
zu s ta rk e A u sd ü n s tu n g des W a ss e rs. — Der weithin sichtbare
B lü te n s ta n d bildet e in e e in s e itig e Ä h re ; die e in z e ln e n B lü te u
r ic h te n sich n a c h d e r S e ite h in , von d e r d a s m e is te L ic h t
kommt, und woher deshalb die meisten Insekten zu erwarten sind. —
Der Ho n ig wird von e in em rin g fö rm ig e n W u ls te des F r u c h t k
n o te n s a b g e s c h ie d e n . — Die B lü te i s t dem B e s u c h e von
Hummeln u n d g rö ß e re n B ien en a n g e p a ß t, welche auch häufig
in ihr übernachten. Beim Heranfiiegen lassen sich die Besucher auf
der etwas vorstehenden Unterlippe nieder,, halten sich an den dort
befindlichen aufrecht stehenden Borsten, die ungebetenen kleineren
Gästen den Zutritt verwehren, fest, und kriechen dann ganz iu die
Blüte hinein. Die B lü te is t e r s tm ä n n lic h (proterandrisch); die
Insekten finden also anfangs nur die im oberen Teile der Blüte
befindliclien Staubbeutel reif und bedecken sich auf dem Bücken mit
Blütenstauh; erst in älteren Blüten sind auch die Narben der Griffel
auseinander gespreizt und belegungsfähig. — Bei a u sb le ib e n d em
In s e k te n b e s u c h e r fo lg t E ig e n b e s tä u b u n g dadurch, daß Blütenstauh
auf die herabgehogene Narbe herabrieselt, oder daß gegen Ende
der Blütezeit die Blumenkrone sich ablöst, mit den Staubbeuteln über
die Narbe hinweg gleitet und dabei den Blutenstaub auf die letztere
überträgt. — Die B lü te , iu der Knospe aufwärts gerichtet, k om m t
d u rc h K rüm m u n g des B lü te n s tie le s k u rz vor dem ö f fn e n in
e in e g e s tü r z te Lag e , in der sie so lange verharrt, als der Blütenstauh
des Schutzes gegen liegen bedarf; nach dem Abblühen streckt
sich der Blütenstiel wieder. Infolge dieser Stellung der reifen Samenkapsel
kann der Wind die zahlreichen kleinen Samen weithin verstreuen,
die im anderen Falle einfach gleich neben der Muttei'iiflanze
zur Erde fallen würden.
Standort und Verbreitung. In Gebirgsgegenden Westeuropas;
in Deutschland östlich bis zum Harz, in einzelnen Gebieten, so am
lihein, in den Vogesen, im Schwarzwald in großer Menge; fehlt im
Jura, in den Alpen und in den österreichischen Gebirgen. In Gärten
häufig als Zierpflanze.
Gift nnd dessen Wirkung. Alle Teile der Digitalisarteu, besonders
Blätter und Samen, sind giftig. Vergiftungen sind viele bekannt,
meist vorübergehende, seltener tödliche, durch Verwechselung
mit anderen Kräutern, durch Mißbrauch als Hausmittel gegen Wassersucht.
Herzklopfen u. dgl. und durch zu starke Gaben in der Heilkunde.
— In den genannten Teilen der Pflanze sind eine Reihe nahe
verwandter, g if t ig e r G ly k o s id e und B it te r s to f f e gemischt vorhanden:
1. das Digitalin (CssH-.g O,,), rein dargestellt ein weißes, Roter Fingerhut. Digitalis purpurea L.
1 Grundblätter. 2 Blühender Sproß. 3 Blüte im Längsschnitt. 4 Staubblatt.
5 Fruchtknoten im Längsschnitt. 6 Fru ch t. 7 Same, nat. Größe und vergr.
4, 5 vergr.
TD,
If r
I I
I IS
p|s
i l
iü|
IS 1
I,
II