
68 W o lfse isen h u t,
Woliseisenhut. Aconitum Lycoctonum (L.).
Tafel 34.
Fam.: Hahnenfussgewächse. Ranunculaceae.
A c o n i t u m sieh e A co n itum N ap ellu s. L y c o c t o n u m von lyM s (g r.), Wolf,
u n d k te in o (g r.), tö te n , weil d ie W u rz e ln sch o n v o n d en R öm e rn zu D io sk o rid e s’ Z e it
zum V e rg ifte n d e r Wölfe g e b r a u c h t w u rd en .
Wolfswurz.
Beschreibung. A u s d a u e rn d e P fla n z e mit ästigem Wurzelstocke.
— S te n g e l aufrecht, bis Im hoch. — B lä t te r groß, kreisrund,
tief herzförmig, bandförmig, tief drei- bis fünfiappig, Lappen
dreispaltig, zerschlitzt; an der Unterseite behaart (Fig. 1). — B lü te n
in langen, dichtblütigen Trauben, gelb. Blüteustiele kürzer als die
Blüte, an ihrer Spitze zwei lineale Beckblättcheu (Fig. 2). — K e lc h
fünfblätterig, abfallend, das obere Blatt zu einer walzen- oder keulenförmigen
Haube umgewandelt. Die mittleren und unteren Blätter (Fig. 3)
gleich lang, gelb. — B lum e n k ro n b lä tte r zu zwei in der Haube
liegenden Honigbehältern umgehildet, die auf gerade aufrechtstehenden
Stielen stehen. Houiggefäß schlank, Lippe wagerecht stehend, abwärts
gerichtet. Sporn gekrümmt und an der Spitze spiralig eingerollt (Fig. 4).
— S ta u b b l ä tt e r zahlreich, Staubfäden am Grunde verbreitert, geflügelt,
deu Fruchtblättern dicht anliegend, am oberen Ende nach außen
zurückgekrümmt; Staubbeutel länglich, gelb (Fig. 5). — F r u c h t b l ä t t e r
drei, frei, zyUudrisch, aufgeblasen, meist kahl. — F ru c h t eine aufspringende
Teilfrucht mit wagerecht abstehendem Schnabel au jedem
Fruchtblatt (Fig. 6). S am en zusammengedrückt, vierkantig, schwarz,
geschuppt (Fig. 7).
Die Pflanze ändert iu der Größe aller Teile sehr ab. Die verschiedenen
Staudortsformen sind früher als besondere Arten: A. pyre-
uaicum, A. peuniuum, ,A. grandiflorum, A. carpathicuju u. a. beschrieben
worden.
Blütezeit: Juli, August.
Biologisches siehe Aconitum Napellus.
Standort und Terhreitung. ln den Gebirgswaldungen der Alpen
und der deutschen Mittelgebirge; am Rhein, im Harz, iu Thüringen
und Bayern.
Gift und dessen Wirkung siehe Aconitum Napellus, Wolfs-Eisenhut. Aconitum Lycoctonum L.
l Wurzelstock. 2 Blühender Sproß. 3 Blüte im Längsschnitt. 4 Blüte ohne Kelchblätter.
6 Staubblatt. 6 Stück eines Fruchtzweiges. 7 Same, nat. Größe u. vergr.