
Schneeball. Viburnum Opulus (L).
Tafel 106.
Fam.: Geifsblattgewächse. Caprifoliaceae.
V i b u r n u m , A b l e i t u n g u n b e k a n n t , v i e l l e i c h t v o n v i e r e = f l e c h t e n . O p u l u s ,
N a m e d e s A h o r n s b e i d e n R ö m e r n , d i e i h n w e g e n d e r Ä h n l i c h k e i t d e r B l ä t t e r
a u f d e n v o r l i e g e n d e n S t r a u c h ü b e r t r u g e n .
V i b u r n u m l o b a t u m ( L a m . ) . — S c h l i n g e .
Beschreibung. Ein sparrig, oft baumartig wachsender, 4 bis 5 m
hoher S tr a u c h . — B lä t te r rundlicli bis eirund, mit pfriemlichen
Nebenblättern, dreilappig; die unteren Lappen oft geteilt, spitz, am
Grunde abgerundet oder keilförmig, zuweilen herzförmig, entfernt- und
unregelmäßig-gezähnt, am Grunde ganzrandig, oberseits kabl, hellgrün,
unterseits blaugrün und kurzbehaart. — B lü te n (Fig. 1) in lockeren,
flach ausgebreiteten Sclieindolden; die inneren Blüten zwitterig, die
Randblüten unfruchtbar; Blumenkrone der letzteren etwa 2 cm im
Durchmesser, leuchtend weiß, flach ansgebreitet, aus fünf verkehrteiförmigen,
abgerundeten Zipfeln gebildet. — K elch der Zwitterblüte
klein, fünfzähnig, bleibend (Fig. 3). — B lu m e n k r ö n e
(Fig. 2) regelmäßig, fünfiappig, zu einer kurzen, trichterförmigen Röhre
verwachsen; Saum radförmig, weiß. — S t a u b b l ä t t e r 5 (Fig. 2),
am Grunde der Blumenkrone eingefügt, hervorragend; Staubfäden
pfriemlich; Staubbeutel eiförmig^ zweifächerig, längsaufspringend, gelb.
— F ru c h tk n o te n (Fig. 2) mit dem Kelche verwachsen, grün, dreifächerig,
mit je einer Samenanlage; Griffel sehr kurz, drei sitzende
Narben. — F r u c h t (Fig. 4) eine runde oder eiförmige, fleischige,
durch Fehlscblagen von zwei Samenanlagen nur einsamige, rote Beere,
die auf dem Scheitel die Kelchblätter trägt. — S am e (Fig. 5 u. 6j
herzförmig, flach.
Der Strauch kommt als beliebte Zierpflanze: Viburnum Opulus
roseum oder Viburnum Opulus flor. plen. vor, mit völlig unfruchtbaren
Blüten, die, eine kugelige Scheindolde bildend, wie die Randblüten der
Hauptform eine große, flache Blumenkroue und völlig verkümmerte
Staub- und Fruchtblätter besitzen.
B lü te z e it: Mai, Juni; die Beeren reifen im September.
Biologisches. Auf den B la t ts t ie l e n stehen p o l s t e r f ö rm i g e
(extranuptiale) N e k ta r ie n , die oft rötlich gefärbt sind. Die Be-
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