
1,7
.tills
li!::..:
a ü i
.ill 1,1"! I'.
I üill
Als besondere Formen werden unterschieden; A m y g d a lu s am a r a ,
die Bittermandel, mit meist drüsenlosem Blattstiele, unten behaarten
Staubfäden und bitteren Samen, und A m y g d a lu s d u lc is , die säße
Mandel, mit drüsigem Blattstiele, unbehaarten Staubfäden und süßen
Samen.
Blütezeit: März, April.
Biologisches. Die an dem B la t t s t ie l e , also ganz außerhalb der
Blüte s te h e n d e n H o n ig d rü s e n sind sogenannte' „ e x tr a n u p tia le
N e k ta r ie n “. Diese Gebilde sollen eine Besiedelung des Baumes mit
Ameisen begünstigen und dadurch seine Blätter und Blüten gegen den
Fraß anderer Tiere (Insekten, Raupen usw.), deren Feinde die Ameisen
sind, schützen.
Standort und Verbreitung. Wild wachsend, sowohl die Form
mit bittern als wie mit süßen Früchten, gefunden in Turkestan,
Afghanistan, dann im oberen Zarafshantal, in den südlichen und östlichen
Provinzen Transkaukasiens, in Mesopotamien und in Kurdistan,
im Altertum war die Mandel schon als Fruchthaum bekannt; Moses
erwähnt ihn für Palästina, Theophrast für Griechenland; von hier kam
er früh nach Italien, wo die Früchte Avellanae graecae hießen. Schon
zur Zeit Karls des Großen, der die Anpflanzung des Baumes auf seinen
Gütern anhefahl, war der Mandelbaum iu Deutschland bekannt. Im
15. Jahrhundert wurde der Baum schon vielfach in Süddeutschland
angepflanzt. Jetzt wird derselbe im ganzen Mittelmeergebiete gezogen;
in günstigen Lagen Mitteleuropas gedeiht er noch gut; er kommt auch
noch im Süden von England und Norwegen fort; in Süddeutschland
wächst er olme Winterschutz, in Norddeutschland bedarf er jedoch
eines solchen.
Gift und dessen Wirkung. Die Samen enthalten Blausäure.
Vergiftungen können Vorkommen durch Genuß der Samen von Bittermandeln,
sowie durch die aus den Samen oder dem Bittermandelöl
hergestellten Genußmittel (Liköre, Backwerke u. dgl.). Die Samen enthalten
ein, rein dargestellt, in farblosen Prismen kristallisierendes,
hitterschmeckendes G ly k o sid ; das A m y g d a lin und ein seiner Natur
nach noch nicht näher bekanntes Enzym; das Em u lsin . Das letztere
spaltet, wenn es auf das Glykosid einwirkt, dieses in Blausäure, B i t t e r m
a n d e lö l (Benzaldehyd) und Z u ck e r. Zusammen mit dem Amygdalin
findet sich in jungen Samen das L a u ro c e r a s in , welches eine Verbindung
von Amygdalin mit A m y g d a lin s ä u r e ist. Weiteres über
Blausäure und ihre Giftwirkung siehe Einleitung. — In d e r H e ilk
u n d e werden benutzt; d ie S amen (Amygdalae amarae).
r l „
f \}
Sh - ill
: i; Ì